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Maßnahme treibt die Importkosten und Inflation Trump verhängt Millionenstrafen für Schiffe aus China

China sei zu dominant

Trump sanktioniert China Schiffe
Foto: DesignUni - Freepik.com

Die USA verhängen massive Gebühren für China-Schiffe: Trump will Chinas Dominanz in der Schifffahrt brechen – doch die Maßnahme treibt die Importkosten und die Inflation in die Höhe.

Trump verhängt Millionenstrafen für Schiffe aus China

Die US-Regierung unter Donald Trump hat angekündigt, chinesische Schiffe mit einer neuen Hafengebühr von bis zu einer Million US-Dollar pro Anlauf zu belegen. Ziel dieser Maßnahme ist es, Chinas Dominanz in der globalen Schifffahrt und im Schiffbau einzuschränken, die nach Einschätzung der US-Handelsvertretung (USTR) den amerikanischen Handel unzumutbar belastet. Gleichzeitig soll die Maßnahme Anreize für den Bau und Betrieb von US-Flaggenschiffen schaffen. Die neuen Regelungen sollen bereits am 24. März in Kraft treten.

Neue Abgaben für China-Schiffe in US-Häfen

Jedes Schiff, das in den USA einen Hafen anläuft und von chinesischen Unternehmen betrieben wird, soll künftig mit einer pauschalen Gebühr von einer Million US-Dollar (ca. 920.000 Euro) belegt werden – unabhängig von der Schiffsgröße. Alternativ gibt es eine zweite Berechnungsoption, die eine Gebühr von 1.000 US-Dollar (ca. 920 Euro) pro Tonne Ladegewicht vorsieht. Dies wäre für größere Frachter eine deutlich geringere Belastung.

Doch nicht nur chinesische Betreiber sind betroffen: Auch Schiffe, die in China gebaut, aber von nicht-chinesischen Unternehmen betrieben werden, unterliegen einer Sonderabgabe. Die Höhe dieser Gebühr variiert je nach Anteil chinesischer Neubauten in der Flotte des jeweiligen Betreibers, kann aber ebenfalls bis zu einer Million US-Dollar pro Hafenaufenthalt in den USA betragen. Unternehmen, die derzeit Neubauten in China bestellt haben, werden zusätzlich belastet.

Einzige Ausnahme von dieser Regelung: Betreiber, die auf US-Werften gebaute Schiffe einsetzen, erhalten Rückerstattungen. Pro Hafenbesuch eines solchen Schiffs ist eine Gutschrift von bis zu einer Million US-Dollar vorgesehen.

Trump: US-Exporte sollen stärker auf eigenen Schiffen laufen

Neben den neuen Hafengebühren setzt die US-Regierung unter Trump auf ein weitreichendes Programm zur Förderung von Schiffen unter US-Flagge. Ab sofort muss mindestens 1% der US-Exporte auf Schiffen mit US-Flagge transportiert werden. Diese Quote steigt schrittweise auf 3% bis 2027, auf 5% bis 2028 und schließlich auf 15% bis 2032.

Zusätzlich wird eine zweite Quote eingeführt, die sich speziell auf den Bau von Schiffen in den USA konzentriert. Ab 2028 soll ein Mindestanteil an US-Exporten auf in den USA gebauten Schiffen erfolgen, mit dem Ziel, bis 2032 mindestens 5% zu erreichen.

US-Schiffbau leidet unter China-Konkurrenten

Die US-Regierung begründet die neuen Maßnahmen mit Chinas massiver Dominanz im globalen Schiffbau. Während die USA in den vergangenen Jahrzehnten Marktanteile verloren haben, ist Chinas Einfluss in diesem Bereich stark gewachsen. Subventionen der chinesischen Regierung und bevorzugte Aufträge für staatseigene Unternehmen haben dazu beigetragen, dass mittlerweile mehr als 50% aller weltweiten Schiffsneubauten aus China stammen.

Die US-Handelsvertretung sieht darin eine unfaire Marktverzerrung, die amerikanischen Werften und Reedereien schadet. Mit den neuen Abgaben und Quoten will die Trump-Administration das Kräfteverhältnis ausgleichen und die US-Schifffahrt langfristig stärken.

Importe teurer, Inflation steigt, Handelskonflikt eskaliert weiter

Die neuen Maßnahmen werden weitreichende Folgen für den internationalen Handel haben. Die höheren Kosten für chinesische Schiffe und Betreiber führen dazu, dass Frachtkosten steigen, insbesondere für Waren, die über chinesische Logistiknetzwerke transportiert werden.

Allerdings fällt die tatsächliche Mehrbelastung für Importeure vergleichsweise gering aus: Nach Berechnungen verteuern sich die Transportkosten pro Container, der in einen US-Hafen umgeschlagen wird, um 100 bis 300 US-Dollar. Bei derzeitigen Frachtraten von rund 2.500 US-Dollar für Transporte an die US-Westküste stellt dies zwar eine zusätzliche Belastung dar, bleibt jedoch im überschaubaren Rahmen. Zudem wird erwartet, dass die Federal Maritime Commission (FMC) die Entwicklung genau überwacht, um übermäßige Preisaufschläge durch Reedereien zu verhindern – ein Problem, das während der Frachtratenexplosion in der COVID-Krise 2020-2022 bereits für scharfe Kritik sorgte.

Diese Maßnahme wird nicht ohne Gegenreaktion aus China bleiben. Peking wird als Antwort auf die US-Sanktionen eigene Abgaben für US-Schiffe einführen oder logistische Hürden für amerikanische Unternehmen schaffen. Auch im geopolitischen Kontext wird der Schritt die Spannungen zwischen den USA und China weiter verschärfen, insbesondere im Hinblick auf die Handels- und Industriepolitik.

Für US-Reedereien und Werften eröffnen die Regelungen eine neue Perspektive. Die finanziellen Anreize für den Bau und Betrieb von US-Schiffen beleben die stagnierende amerikanische Schiffbauindustrie. In den letzten Jahrzehnten haben viele US-Werften aufgrund ausbleibender Aufträge geschlossen oder ihre Kapazitäten drastisch reduziert. Nun steigt die inländische Produktion wieder an und stärkt den Schiffbau in den USA.

Das Ziel von Trump ist es, den heimischen Schiffbau zu fördern. Doch auch diese Maßnahme hat einen direkten Nebeneffekt: Sie verteuert Importe – ebenso wie die geplanten Zölle – und trägt damit zur Inflation bei. Die höheren Kosten für Verbraucher und Unternehmen könnten sich als Belastung für die US-Wirtschaft erweisen und die Preissteigerungen weiter anheizen. Dabei hatte Trump doch im Wahlkampf versprochen, dafür zu sorgen, dass die Preise sinken würden..



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1 Kommentar

  1. Trump hat recht. Der Irrweg war ja, dass Konzerne global sich die billigste Produktion und den billigsten Transport gesucht und dann trotzdem jedes mal teurer verkauft haben. Diese Inflation gab es vorher auch und jetzt sollen die eigenen Produkte günstiger werden. Man hätte ja nicht verlegen brauchen. Es wäre von Anfang an notwendig gewesen hier zu regulieren. Wenn ich falsch abbiege und noch 100 Kilometer weiterfahre, muss ich dann auch die 100 wieder zurück. Was für jeden Normalo gilt, gilt auch für die selbsternannten Götter da oben.

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