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Trumps einfache (Inflations-)Welt Trump: Wie „Drill, Baby, Drill“ die Inflation an einem Tag besiegte

Kommentar zum ganz normalen Wahnsinn

Da hat Trump gut aufgepaßt: die letzte große Welle der Inflation 2022/23 wurde zum größten Teil durch einen Energiepreis-Schock ausgelöst, aufgrund des russischen Einmarsches in der Ukraine. Aber die Basis für diese Inflation war bereits im System angelegt.

Drill, Baby, Drill: Trump und die Inflation

Inflationäre Entwicklungen haben nur leider die schlechte Angewohnheit, sich durchs System zu fressen und sich dort festzusetzen. Sie erfassen sukzessive alle Wirtschaftsbereiche sowie die Löhne in einer dafür typischen mäandernden Aufwärtsspirale von Zweit- und Drittrundeneffekten. Dazu kommt nebenbei erwähnt, dass deren Bekämpfung aus Angst vor einer Rezession von den Zentralbanken sehr zögerlich war und nun vermutlich immer noch durch den (angeblich unbekannten) erhöhten neutralen Zins nicht ernsthaft genug ist. Anziehende Trends selbst bei den (Stiky Components/Kerninflation) der letzten Monate – und nicht erst seit Trumps Wahl – bestätigen diesen Verdacht.

Das Trump-Rezept besteht nun darin, mit „Drill, Baby, Drill“ den Ölpreis nach unten zu bringen unnd damit einen Faktor für Inflation elimieren zu wollen  – der wahrscheinlich zur Zinsachse des Bösen gehört. Keine Frage, damit verschwindet die Inflation in einem Tag – wie so mancher Krieg auf dieser Welt. Und damit gleich auch noch diese unangenehmen Kapitalmarktzinsen: das wird Fed-Chef Powell – der nach Ansicht von Trump keine Ahnung von Zinsen habe – auch noch kapieren.

Das Eigenartige ist, dass die Aktienmärkte auch diese einfachen Antworten von Trump positiv einpreisen, bei dem jede(r) mit ein wenig Realitätssinn erkennen muß, dass diese Rechnung nicht aufgehen wird – und schon gar nicht schnell. Förderkapazitäten sind nicht mit einem Fingerschnipp ausweitbar – schon gar nicht beim in den USA üblichen Fracking. Es müßten schon andere Erdölproduzenten die Hähne aufdrehen – aber warum sollten sie das machen? Um sich die Preise zu zerstören? Weil sie dann annektiert werden?

Elon Musk – Bekämpfer der Inflation?

Der Großteil der von Trump fokussierten protektionistischen Maßnahmen insbesondere zu Remigration und Zöllen wirkt initial inflationär. Ausnahme ist die Nebenbeschäftigung des zweiten besonders Verhaltens-Orginellen in dieser Administration: Gerüchte sagen, Elon Musk richtet sie noch ab, die DOGE – auf „Faß, faß!  (den bösen Bürokraten). Da weiß man aber auch noch recht wenig, wie man da tatsächlich ein Drittel des mehr als sechs Billionen Staatsbudget sparen will – vermutlich erstreckt sich ein Bruchteil dieser Zahl dann irgendwann über die gesamte Legislaturperiode. Die DOGE auf die Gender-Behörde und ein paar Lieblingsfeinde Trumps aus der Biden-Zeit zu hetzen, wird da nicht reichen. Das scheint auch eher als eine Nebelbombe für den Rentenmarkt beabsichtigt zu sein.

Gewinne, Gewinne, Gewinne

Aber was soll’s, es wird den Investoren ja auch schon seit 2023 jedes Quartal wieder versprochen, dass es steigenden Gewinnwachstum geben wird. Nur leider tritt das – wenn man sich die letzten Korrekturen der Erwartungen für 2025 ansieht – auch dieses Jahr nicht ein.

Also scheinen inzwischen auch immer wieder enttäuschte Erwartungen – egal ob auf Makroebene wie bei der Geschwindigkeit der Zinssenkungen – oder den Gewinnsteigerungen der Unternehmen, die z.b. laut Buffett-Indikator höchsten historischenBewertungen in der Börsengeschichtenicht ernsthaft zu gefährden.

Es darf spekuliert werden, was zum entscheidenden Zeitpunkt für die Deflation der Luftschlösser des Gottgesandten Trump tatsächlich eine Rolle spielen wird – mein Tipp: Schulden(-refinanzierung) und steigende Kapitalmarktzinsen. Interessant ist jedenfalls, dass das Thema US-Staatschulden(-obergrenze), die in diesen Tagen eigentlich wieder erreicht worden sein muß, ein auffallendes Nicht-Thema sind. Das soll wohl die noch laufende große Sause zur Amtsübernahme Trumps nicht unnötig stören..



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