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Trump will laut Insidern Donnerstag Fed-Chef ernennen – Powell Favorit, aber Kevin Warsh noch im Rennen

Donald Trump wird nach einem Insider-Bericht vermutlich erst am Donnerstag seine Entscheidung bekannt geben, wen er als neuen Fed-Chef einsetzt. Demnach ist Jerome Powell nach wie vor der Favorit, aber an zweiter Stelle scheint nun nicht mehr John Taylor zu liegen (der Erfinder der Taylor Regel), sondern Kevin Warsh..

FMW-Redaktion

Donald Trump wird nach einem Insider-Bericht, auf den sich das amerikanische Polit-Magazin „Politico“ beruft, erst am Donnerstag seine Entscheidung bekannt geben, wen er als neuen Fed-Chef einsetzt. Demnach ist Jerome Powell nach wie vor der Favorit, aber an zweiter Stelle scheint nun nicht mehr John Taylor zu liegen (der Erfinder der Taylor Regel), sondern Kevin Warsh:

„So this is finally the week. Sources tell MM to look for an announcement on Thursday, though plans are not totally set yet. It’s very likely to be current Fed governor Jay Powell, as we first reported on Oct. 19th, well before anyone else. But as of the weekend, this still wasn’t 100 percent confirmed. People close to the matter said President Trump could STILL pull a late surprise. But if he does, they said it’s more likely to be Kevin Warsh than John Taylor.“

Der Grund dafür: John Taylor habe keine Erfahrung im Krisen-Management – anders als Kevin Warsh, der im Jahr 2008, also auf dem Hochpunkt der Finanzkrise, Mitglied der Fed war und dem daher eher zugetraut wird, Krisen-Situationen zu handhaben!

Klarer Favorit aber sei nach wie vor Jerpme Powell, der zwar „nicht der aufregendste Kandidat“ sei, aber eben die sicherste Wahl jenseits von Janet Yellen:

„The reason for this is that senior administration officials argued (evidently successfully) to Trump that while Taylor is a rock star economist and monetary policy expert, he might not be the steady hand you’d want at the helm during a potential crisis. Powell may not be the world’s most exiting chair but he is viewed as the safest pick outside of Janet Yellen. That’s where Warsh comes in“.

Und Politco weiter zu den Gründen, warum eher Warsh denn Taylor der Geheimfavorit sei:

„If Trump decides at the last second that he wants a splashier pick that would satisfy more conservatives, Warsh could be the guy. And he worked at the Fed during the financial crisis, so presumably could be counted on if for whatever reason we hit the skids hard again.“

Sollte die Ernnenung nicht vor dem Donnerstag erfolgen, spräche das eindeutig für Jerome Powell: dieser ist morgen und am Mittwoch bei der Fed-Sitzung anwesend und könnte daher nicht von Trump als neuer Fed-Chef „präseniert“ werden – daher der wahrscheinliche Termin Donnerstag, also nach der Fed-Sitzung.

Kevin Warsh hingegen wäre ein gewisses Risiko für die Wall Street, da er, anders als Jerome Powell, unkonventioneller denkt und vor „Gruppen-Denken“ bei Notenbankern mehrfach gewarnt hat. So kritisierte er weniger die Senkung der Zinsen auf Null durch die Fed, als vielmehr die Anleihekäufe der Notenbank (QE). Generell ist Kevin Warsh der Auffassung, dass die Fed in den letzten Jahren sich zu stark an den Wünschen der Wall Street orientiert habe und daher eine deutlich größere Distanz zu den Akteuren an den Finanzmärkten brauche als das derzeit der Fall sei.

Warsh gilt als „hawkisher“ als Janet Yellen, würde aber in Sachen Banken-Regulierung deutlich weniger strikt agieren als die derzeitige Fed-Chefin. Warsh ist nicht nur Mitglied der Republikaner und hat guten Kontakt zu Politikern, bei denen er als „pragmatisch“ gilt. In der 2008er-Krise war er für den damaligen US-Präsidenten das Bindeglied zur Fed – er konnte damals George W. Bush nachvollziehbar erklären, welche Maßmahmen die Fed ergreifen würde und warum (was sicher nicht ganz leicht war..).

Der 47-jährige Warsh wurde im Alter von nur 35 Jahren der jüngste Fed-Governor in der Geschichte der US-Notenbank – er schied dann im Jahr 2011 aus der Fed aus. Warsh geht davon aus, dass der Stand der Aktienmärkte und der Anleihemärkte so gut wie nichts über den wirklichen Zustand er US-Wirtschaft aussagen würden, eben weil diese Märkte durch die Notenbanken-Interventionen völlig verzerrt seien:

„Financial markets and the Treasury market are telling us almost nothing about the state of the economy because central banks are influencing those prices with every word, with every nuanced speech from every reserve bank president“.

Warsh würde sich dafür einsetzen, dass die Fed ihr Inflationsziel senkt und die Bilanzsumme der Notenbank schneller zurück gefahren würde als derzeit geplant – letzeres wäre besonders unangenehm für die Wall Street, da mit Liquiditätsentzug verbunden!



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