Eine wieder ansteigende Inflation in den USA könnte sich als gute Nachricht für die Finanzmärkte erweisen, da sie Präsident Donald Trump dazu zwingen wird, sich für geringere Zölle zu entscheiden, so die Strategen der Bank of America. Darüber berichtet Bloomberg.
Trump und Zölle: Zwingt ihn Inflation zur Umkehr?
Aktien und Anleihen sind nach dem überraschend starken Anstieg der Inflation im Januar (US-Verbraucherpreisindex stiegen mit +0,5% deutlich stärker als erwartet) am Mittwoch kurzzeitig eingebrochen – aber die Anleiherenditen (Kapitalmarkt-Zinsen) sind seitdem wieder gefallen und der S&P 500 befindet sich jetzt in Schlagdistanz zu einem Rekordhoch.
Die Inflation ist ein „Segen im Verborgenen“, so Michael Hartnett von der BofA. Sie bedeuten, dass „Trump in den kommenden Monaten bei den Zöllen und der Einwanderung klein und nicht groß vorgehen muss, um eine zweite Inflationswelle zu vermeiden.“
Der Stratege empfahl den Kauf von Anleihen, da die Rendite der 30-jährigen Staatsanleihen im Januar wahrscheinlich ein Mehrjahreshoch von etwa 5% erreicht habe. Die Rendite wurde am Freitag bei 4,7% gehandelt. Hartnett bekräftigte auch seine Präferenz für internationale Aktien gegenüber US-Aktien. Auch Goldman Sachs hält US-Aktien auf dem derzeitigen Bewertungs-Niveau für „riskant“ – zumal wenn Trump weiter den Handelskrieg forciert.
Schätzen Märkte Trump falsch ein?
Trumps Versprechen, gegen mehrere wichtige Handelspartner der USA umfassende Zölle zu verhängen, hat seit seinem Wahlsieg im November die Volatilität der Märkte angeheizt. In dieser Woche gab es Anzeichen dafür, dass die Händler den Drohungen Trumps, die von vielen als Verhandlungsinstrument angesehen werden, allmählich weniger Aufmerksamkeit schenken.
Aber möglicherweise schätzen viele Marktteilnehmer Trump falsch ein. Dem US-Präsidenten geht es um eine Re-Industrialisierung der USA – mittels der Zölle sollen amerikanischen Firmen, die ihre Produktion ins Ausland verlagert hatten (vor allem US-Autoindsutrie in Mexiko), wieder zurück gezwungen werden. Trump will also gewissermaßen die Globalisierung wieder zurück drehen, indem er diese Globalisierung durch Zölle unrentabel macht. Daher ist zu bezweifeln, dass Trump in diesen Zöllen nur eine Verhandlungsstrategie sieht, um für die USA Vorteile heraus zu holen. Sollte also die Inflation durch die Zölle wieder deutlich ansteigen, wird das ein Problem für Trump: wählt er dann Ideologie oder Pragmatismus?
Laut einer Umfrage von CNN sagen 66% der Amerikaner, dass Trump sich nicht genug auf die Inflation fokussieren würde. Genau mit diesem Thema aber hatte Trump die US-Wahl so deutlich gewonnen..
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Die BRICS-Staaten wurden ja gegründet, weil sich nicht jedes UN-Mitgliedsland das Swift-Dollar-System vorschreiben lassen möchte. Vereinzelt wurden bereits innerhalb von BRICS Ölgeschäfte in Gold abgerechnet. Mittlerweile erwägt BRICS lt. n-tv-Teletext, generell eine eigene Währung einzuführen. Der 47. US-Präsident Donald John Trump darf nicht verkennen, daß sich jedes einzelne UN-Mitgliedsland auf seine Souveränität und territoriale Integrität gemäß der Charta der Vereinte Nationen (UN) berufen kann. Somit müsste er auch keine Notwendigkeit sehen, gegen die BRICS-Staaten entsprechende Zölle für den Fall, daß sie generell eine eigene Währung einführen, zu verhängen.