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Aussagen von Bundesbank-Chef Nagel Trump-Zölle könnten Deutschland laut BuBa 1 % des BIP kosten

Bundesbank-Chef Nagel sagt aktuell, dass die Zollpläne von Donald Trump das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hierzulande um 1 % verringern können.

Deutschland-Flagge und Münzen
Grafik: vitalii_petrushenko-Freepik.com

Donald Trump will hohe Importzölle einführen, um Produktion in die USA zu holen. Egal ob die Produktion dadurch aus Deutschland abwandert, oder ob sie hier bleibt und weniger in die USA verkauft wird – Schaden wir die deutsche Volkswirtschaft auf jeden Fall nehmen. Jetzt warnt
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel, dass die von Donald Trump angedrohten Handelszölle die deutsche Wirtschaft zum Entgleisen bringen könnten.

„Wenn die Zollpläne umgesetzt werden, könnte uns das 1 % der Wirtschaftsleistung kosten“, sagte er laut Bloomberg der Zeitung „Die Zeit“ in einem heute veröffentlichten Interview. „Das ist sehr schmerzhaft, wenn man bedenkt, dass unsere Wirtschaft in diesem Jahr überhaupt nicht wachsen wird und im nächsten Jahr wahrscheinlich weniger als 1 % wachsen wird, und das noch vor einem US-Zollplan. Wenn die neuen Abgaben tatsächlich eingeführt werden, könnten wir sogar in den negativen Bereich abrutschen.“

Die Wahl in der vergangenen Woche hat die Aussichten für die Wirtschaft des Euroraums getrübt, da die Rückkehr von Trump ins Weiße Haus auch eine protektionistische Wende des neuen US-Präsidenten bedeuten könnte. Vor der Wahl am 5. November versprach Trump Zölle in Höhe von 60 % auf chinesische Produkte und bis zu 20 % auf alle anderen – der größte Handelsschock seit dem Smoot-Hawley-Gesetz, das die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre verschärfte.

Dennoch sagte Nagels finnischer Amtskollege Olli Rehn Anfang dieser Woche gegenüber Bloomberg TV, dass die Auswirkungen der US-Zölle „mittel- bis langfristig“ zu spüren sein würden. Die deutsche Wirtschaft wird voraussichtlich 2024 ein zweites Jahr in Folge schrumpfen, da das exportorientierte Land unter der schwachen globalen Nachfrage, einer Flaute im verarbeitenden Gewerbe und den Folgen der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energiekrise leidet. Der Zusammenbruch der deutschen Regierung und die für den 23. Februar angesetzten vorgezogenen Neuwahlen haben zusätzliche Unsicherheit geschaffen.

Joachim Nagel lehnte es ab, sich zur Berliner Politik zu äußern, sagte aber, dass es einen „großen Handlungsbedarf“ gebe und dass die Politiker so schnell wie möglich aktiv werden müssten. Auf die Frage nach der Geldpolitik wies Nagel die Auffassung zurück, dass die Europäische Zentralbank bei der Senkung der Zinssätze zu langsam sei, und betonte den „immer noch spürbaren Preisdruck, der hauptsächlich auf die Löhne im Dienstleistungssektor zurückzuführen ist“. „Dieser Preisdruck wird durch den Rückgang der Energiepreise verschleiert“, sagte er.

Joachim Nagel hat die Inflation wiederholt als „gieriges Biest“ bezeichnet, räumte im Zeit-Interview aber ein, dass sie nun „wieder unter Kontrolle“ sei. „Als Zentralbanker ist man nie fertig mit seiner Arbeit“, sagte er. “Die Kunst besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Inflationsrate langfristig bei 2 % bleibt.“

FMW/Bloomberg



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