Eigentlich sollten ab dem 1. Juni auf alle US-Importe aus der EU 50 % Zoll gelten. Aber Donald Trump war so „gütig“, diese Zölle bis zum 9. Juli auszusetzen. Dieses Datum stimmt überein mit den umfassenden Fristen auch für viele andere Länder. Von zahlreichen Einigungen mit betroffenen Ländern hört man bisher nichts. Die Zeit wird aber knapp. Die EU warnt aktuell, denn auch bei geringen Zöllen werde man mit Gegenzöllen antworten.
Trump-Zölle gegen EU – drei Optionen
Nun bleiben also nur noch wenige Tage, um bis zum 9. Juli eine Einigung zu erzielen zwischen EU und USA. Trump hat drei Optionen: Die Frist nochmal verlängern – dann würden seine Drohungen aber langsam an Wirkung verlieren, wenn er immer wieder Aufschübe gewährt! Oder Trump einigt sich mit der EU auf ein Handelsabkommen. Die dritte Möglichkeit wäre, dass die in Aussicht gestellten Zölle gegen die EU mit 50 % in Kraft treten.
EU warnt: Auch Trump-Basiszoll würde Vergeltungsmaßnahmen auslösen
Sollten die USA wie erwartet einen Basiszoll auf importierte Waren aus der EU erheben, will die Europäische Union mit Vergeltungszöllen auf Einfuhren aus den USA reagieren. Betroffen wären unter anderem Flugzeuge von Boeing. Bloomberg berichtet hierzu: EU-Beamte gehen davon aus, dass die USA auch nach Abschluss der Zoll-Verhandlungen einige Zölle beibehalten werden. Bislang hat die Europäische Kommission nicht signalisiert, ob dies Vergeltungsmaßnahmen der EU nach sich ziehen würde.
“Wir werden in einigen Schlüsselbranchen mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren und für ein neues Gleichgewicht sorgen müssen, wenn die USA auf einem asymmetrischen Abkommen bestehen”, erklärte EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné gegenüber Bloomberg News, auch wenn “das Ergebnis der Verhandlungen eine Beibehaltung des 10%-Zolls ist.”
Werbung
Die Europäische Union bemüht sich um eine Einigung mit Washington, um zu verhindern, dass die Zölle auf fast alle ihre Exporte in die USA per 9. Juli auf 50% angehoben werden. US-Präsident Donald Trump kritisiert die EU wegen ihres Handelsüberschusses und vermeintlicher Handelsbarrieren für amerikanische Produkte und wirft ihr vor, gegründet worden zu sein, um die USA zu “übervorteilen”.
Die EU schätzt, dass US-Zölle rund 70% ihrer Exporte in die USA betreffen. Die Verhandlungen haben inzwischen offenbar an Fahrt gewonnen. Die Kommission tue alles, um eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung zu finden, so ein EU-Beamter, der unter der Bedingung der Anonymität sprach. Die EU-Kommission hatte den Mitgliedstaaten in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass die USA auf Forderungen bestünden, die zu einem unfairen Abkommen führen würden.
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Eine Einigung mit der EU hinsichtlich der Zolldrohung wäre eine Niederlage für Trump, die dieser nicht hinnehmen wird. Der administrative Despotismus der EU-Kommission schließt erhebliche Handelsvolumina der USA für den Export nach Europa aus, z.B. Agrarprodukte. Europa exportiert Waren um 600 Milliarden $ in die USA, 50% Zoll darauf mit Verlust dieser Exportvolumina würde erhebliche nationale Verwerfungen mit sich bringen. Ob die EU-Kommission das überlebt?
Ich halte die Strategie der Europäische Kommission, Verhandlungen bei gleichzeitigem Säbelrasseln für nicht allzu konstruktiv/zielführend. Die EU kann bei ausbleibenden Resultaten selbstverständlich Gegenzölle ab dem 09.07.25 ins Spiel bringen. Die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Katharina Reiche muß Zölle gegen Boeing verhindern, da diese zu Lasten des aktuellen Flottenerneuerungsprogramms des MDax-Konzerns Deutsche Lufthansa AG bis zum Jahr 2032 gingen, und die eh schon vorhandenen Wettbewerbsverzerrungen am Lufthansa-Heimatmarkt Luftverkehrsstandort Deutschland noch verschärfen würden.