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Trumps „Blitzkrieg“ im Midterm-Finale: Wird Hass-Politk zum Joker oder Rohrkrepierer?

Trump, Trump, Trump! Eigentlich geht es gar nicht um ihn, aber es muss natürlich nur um ihn gehen..

Eine Kolumne aus New York von Herbert Bauernebel

Trump, Trump, Trump! Eigentlich geht es gar nicht um ihn, aber es muss natürlich nur um ihn gehen. US-Präsident Donald Trump verwandelt den Wahlkampf für die Zwischenwahlen kommenden Dienstag in eine One-Man-Show.

Mit einem furiosen Finale mit elf Auftritten in sechs Tagen zementiert er seine zentrale Rolle bei den Midterms 2018 ein. Er selbst macht den Urnengang zu einem Referendum über seine Bilanz nach fast zwei Jahren im Oval Office.

Eigentlich geht es um die Wahl von 35 Senats- und 435 „House“-Sitzen, sowie 36 Gouverneurs-Posten. Doch diese Zwischenwahlen wurden auch von den Medien zur „wichtigsten Wahl“ seit Generationen hochstilisiert.

Klar, wegen Trump: Eine deftige Wahlschlappe der Republikaner könnte der Anfang vom Ende des Rechts-Populisten sein. Schneidet seine Partei jedoch besser als erwartet ab, könnte der Grundstein für eine Wiederwahl 2020 gelegt werden.

Und Trump ist nicht zu bremsen – auch nicht von einer Welle rechter Gewalt (Briefbomben, Synagogen-Massaker), für die er wegen seiner Hetze gegen Migranten und Minderheiten mitverantwortlich gemacht wird:

  • Seine Brandreden werden immer schauriger,
  • er schürt die Angst vor einer 1.500 Kilometer von der US-Grenze ohnehin schrumpfenden Migranten-Karawane, schickt martialisch 5.200 Truppen an die Grenze, meist zum Verlegen von Stacheldraht.
  • Die Demokraten verdammt er als gewalttätigen Mob.
  • Die Lügen werden selbst für Trump-Standards immer ungeheuerlicher: Er spricht von einer Steuersenkung für die Mittelklasse, die der Kongress gleich verabschieden werde, obwohl der gerade Pause macht.
  • Trump behauptet, die Republikaner würden eine populäre Kernkomponente der Gesundheitsreform „Obamacare“ bewahren wollen, obwohl sie seit Jahren das ganze Paket killen möchten.

Trumps Einsatz jedenfalls ist total: 44 sogenannte „Make America Great Again“-Auftritte in 23 US-Staaten wird er vom März bis zum Wahltag absolviert haben.

Und die Republikaner? Ist Trump Geheimwaffe oder Klotz am Bein? Es ist die Zwölferfrage im hitzigen Wahlkampffinale. Klar ist: Trump will seine Basis mobilisieren. Und natürlich selbst im Mittelpunkt stehen.

Es könnte aber auch sein, dass er mit seiner widerlichen Hasspolitik Demokratenwähler noch viel stärker motiviert, ihm einen Denkzettel zu verpassen…

 

Herbert Bauernebel ist freier US-Korrespondent in New York seit 1999. Er leitet dazu das Info-Portal AmerikaReport.de mit Blogs, Analysen und News – von „Breaking News“ bis Politik-Aufregern, von Trends aus dem „Silicon Valley“ bis zur Wall Street. 



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