Allgemein

Handelskrieg spitzt sich zu Trumps Stahl-, Alu-Zölle könnten €28 Mrd. an EU-Exporten treffen

Trumps Stahl-, Alu-Zölle könnten €28 Mrd. an EU-Exporten treffen
Stahlcoils liegen in einem Lagerbereich in einem Werk in Salzgitter, Deutschland. Foto: Bloomberg

Auch wenn die US-Zölle bislang kaum Auswirkungen auf die europäischen Finanzmärkte haben, dürften sie die Wirtschaft fundamental treffen. Während die Aktienmärkte in Europa weiter steigen – der Dax sprang am Montag nach der Bundestagswahl deutlich nach oben – spitzt sich der Handelskrieg mit den USA zu. Nicht nur, dass Trump Gegenzölle unter anderem auf Autos angekündigt hat, auch seine jüngst angekündigten Importzölle auf Aluminium und Stahl könnten die Europäische Union (EU) teuer zu stehen kommen.

Trump-Zölle: Auswirkung auf die EU

Die Europäische Union schätzt, dass die erste Welle der von Donald Trump geplanten Strafzölle auf Stahl und Aluminium Exporte im Wert von bis zu 28 Milliarden Euro treffen könnte, so ein Bericht von Bloomberg. Dies wäre eine massive Eskalation im Handelskrieg des US-Präsidenten.

Die Menge der Waren — zu denen nach Einschätzung der EU auch Folgeprodukte gehören werden — wäre etwa viermal so hoch wie beim letzten Mal, als Trump den Metallsektor der EU ins Visier nahm. Das schätzen Personen, die mit den Überlegungen der EU vertraut sind.

Zölle: US-Waren im Visier der EU während Trumps erstem Handelskrieg

EU-Handelskommissar Maros Sefcovic informierte die Botschafter der EU am Freitag nach seinem Besuch in Washington über die Pläne. Er wies jedoch darauf hin, dass die Situation noch unsicher sei und sich die Details und der genaue Umfang der Zölle noch ändern könnten, hieß es.

Trump hat im Rahmen seiner Bemühungen, den Welthandel neu zu ordnen, eine Reihe von Zöllen angekündigt. Dazu gehören Abgaben in Höhe von 25% auf Stahl- und Aluminiumexporte, die bereits am 12. März in Kraft treten könnten. Außerdem kündigte er Gegenzölle auf Maßnahmen von Handelspartnern an, die als Hindernisse für den US-Handel angesehen werden.

Die Europäische Kommission wollte sich nicht zu dem Thema äußern.

EU-USA: Noch keine Verhandlungen

Sefcovic, der sich in der vergangenen Woche mit US-Handelsminister Howard Lutnick, dem von ihm ausgewählten US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer und dem Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates Kevin Hassett getroffen hatte, sagte den EU-Gesandten laut Insidern, die Atmosphäre sei gut, aber es habe noch keine Verhandlungen gegeben.

Sefcovic habe außerdem gesagt, er habe das Treffen als ersten Kontaktpunkt genutzt, um die Kommunikationskanäle zu öffnen. Außerdem habe er versucht, Behauptungen der Amerikaner zu entkräften, die er für falsch halte, einschließlich der Behauptung, dass die europäische Mehrwertsteuer für die USA unfair sei.

Um einen Handelskrieg zu vermeiden, bot Sefcovic seinen amerikanischen Amtskollegen an, die Zölle auf Industriegüter, einschließlich Autos, zu senken — eine der langjährigen Forderungen Trumps.

Der ehemalige deutsche Botschafter in den USA, Wolfgang Ischinger, sagt, die Europäische Union müsse „die Kurve kriegen“, angesichts der Sorgen um Verteidigungsausgaben und Migration in der Union. Ischinger sagt, es sei unglücklich, dass Deutschland eine Wahl nach „grundlegenden politischen Veränderungen“ durch US-Präsident Trump abhalte. Er hofft, dass der nächste deutsche Bundeskanzler gemeinsam mit Frankreich in Zukunft eine einheitlichere europäische Stimme gegenüber Donald Trump erheben wird.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage

Exit mobile version
Place this code at the end of your tag:
Place this code at the end of your tag:
Capital.com CFD Handels App
Kostenfrei
Jetzt handeln Jetzt handeln

67,0% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld.

Capital.com CFD Handels App
Kostenfrei
Jetzt handeln Jetzt handeln

67,0% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld.

Capital.com CFD Handels App
Kostenfrei
Jetzt handeln Jetzt handeln

67,0% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld.