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Tsipras kritisiert Sanktionen gegen Russland

Von Markus Fugmann

Der griechische Ministerpräsident Tsipras hat in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur TASS die Sanktionen gegen Russland kritisiert. Sie seien ein „Weg ins Nirgendwo“.

Griechenland Ministerpräsident Alexis Tsipras
Alexis Tsipras, Foto: Robert Crc – Subversive festival media / Wikipedia (FAL 1.3)

Die griechische Regierung sei nicht einverstanden mit den Sanktionen, vielmehr sei es nötig, über Dialog und Diplomatie eine Lösung für die wichtigsten Probleme zu finden, so Tsipras. Gleichzeitig betonte Tsipras, dass die von Russland beschlossenen Sanktionen gegen Lebensmittel aus der Eurozone Griechenland schwer treffen würden. Russische Offizielle hingegen hatten zuletzt betont, dass man versuche Wege zu finden, die Lebensmittel-Sanktionen gegenüber Griechenland und Ungarn, denen das beste Verhältnis zu Russland nachgesagt wird, zu lockern.

Von besonderem Interesse sind die Bemerkungen von Tsipras zur Haltung der EU gegenüber Griechenland. Die EU will im Juni entscheiden, ob die Sanktionen gegen Russland bis zum Ende des Jahres verlängert werden. Gegenüber TASS sagte Tsipras, er habe Kommissionspräsident Tusk und die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini angerufen und ihnen gesagt, dass die griechische Position nicht von vornherein gegeben sei. Nun aber habe Griechenland eine andere Regierung. Man solle die griechische Regierung vorher fragen, bevor man Entscheidungen (hinsichtlich Russlands) treffe.

Die Äusserungen von Tsipras dürten die Bedenken der EU verstärken, dass sich Griechenland weiter auf Russland zubewegt und aus dem Sanktions-Mechanismus ausscheren könnte. In der nächsten Woche wird Tsipras Moskau besuchen – laut früheren Angaben Athens soll das Treffen nicht für Verhandlungen über Finanzhilfen genutzt werden.



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