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Über das Valium an den Finanzmärkten – und warum die valiumbetäubten Märkte ganz falsch liegen könnten..

Über die alles entscheidende Frage an den Finanzmärkten!

FMW-Redaktion

Der aus den Finanz-Medien bekannte Robert Halver (Baader Bank) ist nicht gerade als Pessimist verschrien, im Gegenteil, eher ein Dauerbulle. Nun ist es interessant, dass eben dieser Dauer-Bulle Halver eine extrem negative Sicht hat auf die US-Wirtschaft, speziell auf den US-Arbeitsmarkt. Auch das Kreditwachstum macht ihm Sorgen in den USA, in China ebenso, in Europa sowieso. Aber, so Halver, das sei genau der Grund warum das Beruhigungsmittel Valium, also die Geldflutung der Notenbanken, nicht so schnell vorbei gehe.

Hat er damit recht? Nein, sagen einige. Und dazu gehören so klitzekleine Unternehmen wie Blackrock (größter Vermögensverwalter der Welt) sowie PIMCO, die zusammen über 6,5 Billionen Dollar verwalten. So meint etwa der Chef-Anlagestratege von Blackrock, Rick Rieder, dass die Märkte viel zu sehr fokussiert seien auf das 2%-Inflationsziel der Fed. Das Mandat der Fed gehen über eine reine Inflations-Definition weit hinaus, sie müssten das Gesamtbild im Blick behalten.

Und dazu gehöre auch, sagt Joachim Fels von PIMCO ergänzend, dass weitere Zinsanhebungen der Fed dann einen größeren Handlungsspielraum geben würden, wenn die Dinge dann später schlecht laufen sollten in der US-Wirtschaft. Mithin könnte die Fed also, jenseits von Überlegungen über die Inflation, der Auffassung sein, dass die Zinsen schlicht zu niedrig seien, und man nun gegensteuern müsse, weil durch die ultralaxe Geldpolitik der Vergangenheit Gefahren entstanden seien, die man dann später schwer einfangen könne, wenn man nicht rechzeitig gegensteure.

Genau das hat übrigens Fed-Vize Fischer angedeutet, als er vorgestern die hohen und weiter steigenden Immobilienpreise in vielen Ländern (Fischer vermied dabei sorgsam das Wort „Blase“) als Folge der letzten Jahre einer ultralockeren Geldpolitik bezeichnete (siehe dazu unseren Bericht „Die Fed hat eine neue Idee, warum sie die Zinsen weiter anheben muß!“).

Die Bank of Amerika – auch nicht gerade eine Wald- und Wiesen-Sparkasse – stellt öffentlich die Frage, ob die Fed mit ihren hawkishen Position überhaupt die Wirtschaft meine, sondern nicht vielmehr etwas ganz anders: nämlich den Überschwang an den US-Aktienmärkten, besonders bei den Tech-Werten! Denn wenn die Dinge zu krass in die Höhe steigen würden, könne man sie ohne einen Crash nicht mehr auf ein einigermaßen rationales Niveau bringen, so die Bank of America Anfang der Woche. Man hält daher einen „Markt-Schock“ sowohl an den Aktien- als auch den Anleihemärkten für gut möglich!

Aber entscheiden Sie selbst, welcher Auffassung Sie zuneigen – hier die Aussagen von Robert Halver:



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2 Kommentare

  1. Klingt alles ziemlich plausibel in Herrn Halvers Video.

  2. Abhängigkeit von Valium bedeutet nicht nur, daß man es regelmäßig einnehmen muß, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Man muß für die gleiche Wirkung die Dosierung ständig erhöhen. Je länger, desto schlimmer der Entzug. Valiumentzug bedeutet unter anderem schwere Panikattacken. Das wird noch was.

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