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UN: Lebensmittelpreise weltweit mit Mega-Anstieg auf Rekordniveau

Hand im Getreidefeld

Wir alle sehen es. Die Lebensmittelpreise steigen kräftig an. Aber jetzt haben wir es auch schwarz auf weiß. Es ist ein globaler Trend. Und wir haben es mit gigantischen Preisanstiegen zu tun! Die UN-Behörde FAO, die für das Thema Lebensmittel zuständig ist, hat vor wenigen Minuten für den Monat März ihren globalen Lebensmittelpreisindex veröffentlicht (FAO Food Price Index). Im Chart sehen wir den Verlauf des Index seit dem Jahr 1990. Der Index steigt von Februar bei 141,4 auf 159,3 Indexpunkte im März – das ist ein Anstieg von 17,9 Punkten oder 12,6 Prozent in nur einem Monat! Damit erreicht dieser Index der weltweiten Lebensmittelpreise einen neuen Höchststand seit seiner Einführung im Jahr 1990. Der jüngste Anstieg spiegelt laut FAO neue Allzeithochs für die Teilindizes Pflanzenöle, Getreide und Fleisch wider, während die Indizes für Zucker und Milchprodukte ebenfalls deutlich anstiegen.

Lebensmittelpreise explodieren – Alarm bei Getreide wegen Ukraine-Krieg

Der FAO-Getreidepreisindex lag im März bei durchschnittlich 170,1 Punkten und damit 24,9 Punkte (17,1 Prozent) höher als im Februar, was den höchsten Stand seit 1990 bedeutet. Der Anstieg in diesem Monat spiegelt laut FAO einen Anstieg der Weltmarktpreise für Weizen und Grobgetreide wider, der größtenteils auf konfliktbedingte Exportunterbrechungen in der Ukraine und in geringerem Maße in Russland zurückzuführen ist. Höhere Lebensmittelpreise – ja, da spielt der Ukraine-Krieg derzeit die entscheidende Rolle, weil das Land die Kornkammer Europas ist, die auch in Übersee viele Länder mit Getreide versorgt. Der erwartete Ausfall der Exporte aus der Schwarzmeer-Region hat laut FAO die ohnehin schon knappe weltweite Verfügbarkeit von Weizen verschärft. Die Besorgnis über die Erntebedingungen in den USA wirkte sich ebenfalls unterstützend aus, so dass die Weltmarktpreise für Weizen im März stark anstiegen und um 19,7 Prozent zulegten. Nachdem sie im März um 20,4 Prozent gestiegen waren, erreichten die internationalen Preise für Grobgetreide ein Rekordhoch, wobei die Preise für Mais, Gerste und Hirse jeweils den höchsten Stand seit 1990 erreichten.

Deutlich geringere Mais-Exporterwartungen für die Ukraine, einen wichtigen Exporteur, sowie erhöhte Energie- und Inputkosten trugen dazu bei, dass die Weltmarktpreise für Mais im Vergleich zum Vormonat um 19,1 Prozent stiegen. Die Stärke der Maismärkte wirkte sich laut FAO auch auf andere Grobgetreidearten aus. Die Hirsepreise stiegen um 17,3 Prozent, während Versorgungsunsicherheiten die ohnehin schon angespannten Gerstemärkte weiter unter Druck setzten und die Gerstenpreise gegenüber Februar um 27,1 Prozent ansteigen ließen. Die gegensätzlichen Trends bei den verschiedenen Herkünften und Qualitäten führten laut FAO dazu, dass sich der Märzwert des FAO-Reispreisindex gegenüber Februar kaum veränderte und immer noch 10 Prozent unter dem Vorjahreswert lag.

Ukraine pusht auch die Preise für Pflanzenöl enorm

Der FAO-Pflanzenölpreisindex erreichte im März einen Durchschnittswert von 248,6 Punkten, was einem Anstieg von 46,9 Punkten (23,2 Prozent) gegenüber Februar entspricht und einen neuen Rekordwert darstellt. Der starke Anstieg des Index war auf die höheren Preise für Sonnenblumen-, Palm-, Soja- und Rapsöl zurückzuführen. Die internationalen Notierungen für Sonnenblumenöl stiegen im März erheblich an, was laut FAO auf die verringerten Exportlieferungen angesichts des anhaltenden Konflikts in der Schwarzmeerregion zurückzuführen war. In der Zwischenzeit stiegen auch die Preise für Palm-, Soja- und Rapsöl deutlich an, was auf die steigende weltweite Importnachfrage infolge der Versorgungsengpässe bei Sonnenblumenöl zurückzuführen war. Während die Weltmarktpreise für Palmöl durch die anhaltende Angebotsknappheit in den wichtigsten Erzeugerländern zusätzlich gestützt wurden, wurden die Sojapreise durch die Besorgnis über geringere Exportmöglichkeiten in Südamerika gestützt. Auch die volatilen und höheren Rohölpreise stützten laut FAO die internationalen Pflanzenölpreise.

Andere Lebensmittel

Hier in verkürzter Form auch ein Blick auf den Anstieg anderer Lebensmittelpreise. Der FAO-Milchpreisindex lag im März bei durchschnittlich 145,2 Punkten und damit 3,7 Punkte (2,6 Prozent) höher als im Februar. Dies ist der siebte monatliche Anstieg in Folge und bedeutet, dass der Index 27,7 Punkte (23,6 Prozent) über dem Vorjahreswert liegt. Der FAO-Fleischpreisindex lag im März bei durchschnittlich 120,0 Punkten, 5,5 Punkte (4,8 Prozent) höher als im Februar – er erreichte damit ebenfalls ein Allzeithoch. Der FAO-Zuckerpreisindex lag im März bei durchschnittlich 117,9 Punkten und damit um 7,4 Punkte (6,7 Prozent) höher als im Februar. Damit wurde der Rückgang der letzten drei Monate größtenteils rückgängig gemacht und ein Wert erreicht, der mehr als 20 Prozent über dem des entsprechenden Vorjahresmonats lag.


source: tradingeconomics.com



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