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UniCredit-Gerücht: Ist die Commerzbank-Aktie so oder so der Gewinner?

Jetzt erst recht Deutsche Bank und Commerzbank fusionieren, jetzt erst recht bitte? Könnte das die inoffizielle Marschrichtung der Bundesregierung sein, wenn man die aktuellsten Gerüchte hört? Die Financial Times berichtet aktuell nämlich davon, dass Italiens größte Bank UniCredit die Commerzbank kaufen wolle, falls die Fusion mit der Deutschen Bank scheitert. Ist das eine große Chance für die Commerzbank-Aktie?

Hier geht es zunehmend um die finanzielle Staatsraison, so möchten wir es vermuten. Denn man sehe nur, was die UniCredit aus der von ihr geschluckten HypoVereinsbank gemacht hatte. Die Hypo war einst ein echt großer Laden, ein Schwergewicht, eine der vier großen Banken in Deutschland. Und dann, als die Bank relativ günstig zu haben war, übernahmen die Italiener die Hypo. Heute ist sie (vereinfacht ausgedrückt) nur noch eine deutsche Außenstelle der UniCredit, die Anweisungen aus Mailand umsetzt.

Als deutsche Großbank ist sie quasi längst nicht mehr sichtbar. Es blieben nach dem Aufgehen der Dresdner in der CoBa nur noch zwei bedeutende Banken in Deutschland übrig. Und will die deutsche Politik es jetzt zulassen, dass auch die Commerzbank bei den Italienern „untergeht“? Die finanzielle Staatsraison der Bundesregierung ist eindeutig. Deutschland brauche große starke Banken für die Unterstützung der deutschen Exportwirtschaft. Außerdem wäre es ein weiterer Gesichtsverlust, wenn als einzige unabhängige Großbank nur noch die Deutsche Bank alleine übrig bleiben würde.

Also dann doch lieber aus CoBa und DB die vermeintlich starke „Deutschland Bank“ basteln? So oder so. Wenn das Gerücht mit der UniCredit stimmt, dürfte der politische Druck extrem zunehmen, dass CoBa und DB doch unbedingt fusionieren sollen. Diesen Druck kann die Bundesregierung vor allem bei der CoBa mit ihrem 15%-Aktienanteil untermauern.

Entweder die UniCredit gewährt den Altaktionären einen anständigen Kursaufschlag, oder über einen denkbaren Aktientausch mit der DB machen die CoBa-Aktionäre einen guten Schnitt. Die Commerzbank-Aktie könnte der Gewinner der aktuellen Fusions-Gemengelage sein. Die Aktionäre, die günstig eingestiegen sind, können womöglich einen guten Schnitt machen. Die Commerzbank-Aktie ist heute mit einem Plus von 3,4% in den Handel gestartet, während die Deutsche Bank mehr als -2% verliert.

Commerzbank-Aktie - Commerzbank Tower
Der Commerzbank-Tower in Frankfurt. Foto: Bohao Zhao CC BY 3.0



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1 Kommentar

  1. Man braucht nur die Eigennamen der Banken mit „EZB“ zu ersetzen und alles wird gut.

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