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Unternehmen wollen deutlich weniger investieren

Die Gesamtlage in Wirtschaft und Politik sorgt dafür, dass Unternehmen hierzulande deutlich weniger Investitionen tätigen wollen.

Industrieanlagen
Foto: Noomcpk-Freepik.com

Die Industrie-Krise, schlechte Rahmenbedingungen, und Unsicherheit über die politische Ausrichtung im Bund sorgen aktuell offenbar dafür, dass die Unternehmen hierzulande noch zurückhaltender mit Investitionen sein werden.

Die Unternehmen haben ihre Investitionspläne deutlich gekürzt. Die Investitionserwartungen des ifo-Instituts für das laufende Jahr sind laut heutiger Meldung im November auf -9,0 Punkte gefallen, nach -0,1 Punkten im März. Wegen der strukturellen Standortprobleme und der hohen Unsicherheit über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen halten sich Unternehmen bei ihren Investitionen laut ifo-Aussage zurück. Auch für das Jahr 2025 planen die Unternehmen weniger Investitionen. Der Saldo für 2025 deutet mit -6,6 Punkten jedoch an, dass der Rückgang geringer ausfällt als in diesem Jahr.

Im Verarbeitenden Gewerbe haben die Unternehmen ihre Erwartungen an Investition für das laufende Jahr deutlich reduziert. Der Saldo sank von 1,4 Punkten im März auf -8,8 Punkte im November. Vor allem die nicht-energieintensiven Branchen investieren zurückhaltender. Der Saldo sank von +0,3 Punkten auf -11,6 Punkte. Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen sind besonders pessimistisch – hier fielen die Erwartungen auf -21,0 Punkte, nach -8,4 Punkten im Frühjahr. Auch die Maschinenbauer fahren ihre Investitionen zurück, von +7,5 Punkten auf -6,2 Punkte. Dies gilt auch für den Fahrzeugbau, der seine Erwartungen von +1,3 Punkten im März auf -10,5 Punkte im November korrigierte. Hingegen stiegen in den energieintensiven Branchen die Erwartungen für das laufende Jahr von -4,3 Punkten im März auf -2,6 Punkte im November. Vor allem die chemische Industrie investierte mehr als zuletzt geplant. Ihre Investitionserwartungen erhöhten sich von +3,1 Punkten auf +12,6 Punkte.

Für das kommende Jahr bleiben laut ifo die Unternehmen der nicht-energieintensiven Branchen pessimistisch. Der Saldo stieg gegenüber dem laufenden Jahr jedoch leicht auf -8,4 Punkte. Insbesondere der Fahrzeugbau will seine Investitionen nicht weiter zurückfahren (-0,4 Punkte). In den energieintensiven Industriebranchen erwartet dagegen ein größerer Anteil der Unternehmen (-4,5 Punkte) für das kommende Jahr einen Rückgang der Investitionen als im laufenden Jahr. In der chemischen Industrie sind die Erwartungen für das Jahr 2025 wieder negativ (-2,6 Punkte).

Der Handel investiert besonders zurückhaltend. Für das laufende Jahr fiel der Saldo von -13,3 Punkten auf -15,0 Punkte. Im kommenden Jahr planen die Unternehmen noch weniger zu investieren (-18,0 Punkte). Die Dienstleister haben ihre Pläne für das laufende Jahr ebenso deutlich angepasst, von +2,5 Punkten auf -7,5 Punkte. Im kommenden Jahr wollen die Dienstleister ihre Investitionen etwas weniger kürzen (-3,0 Punkte).

Grafik zeigt Entwicklung der Investitionen von Unternehmen



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2 Kommentare

  1. Das ist den Börsen doch egal, das Spielcasino hat sich längst verselbständigt!

  2. Ich denke, es wird auf „Verschleiß gefahren“. Es werden nur unbedingt notwendige Reparaturen gemacht.
    Die Drehbank, die einen Lagerschaden hat, wird dann lieber repariert, obwohl sie bereits abgeschrieben ist, und eine Neuanschaffung besser wäre, wenn auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen
    würden.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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