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Gleich doppelte Unterstützung für russischen Aluminium-Giganten Rusal

Die Aktie des russischen Aluminium-Giganten Rusal steigt heute um 7,8%. Die Gründe kommen aus den USA und aus Russland. Zunächst wäre das US-Schatzamt zu nennen. Dort hat man verkündet die Sanktionen gegen Rusal...

FMW-Redaktion

Die Aktie des russischen Aluminium-Giganten Rusal steigt heute um 7,8%. Die Gründe kommen aus den USA und aus Russland. Zunächst wäre das US-Schatzamt zu nennen. Dort hat man verkündet die Sanktionen gegen den Konzern aufheben zu wollen, falls der größte Aktionär Oleg Deripaska seine Firmenanteile verkauft. Auch hat das Amt verkündet, dass US-Unternehmen noch bis Oktober diesen Jahres ohne Beschränkungen Geschäfte mit Rusal machen dürfen.

Das darf man wohl als eine Art Übergangsfrist ansehen. Man wolle die „hart arbeitenden Menschen“ bei Rusal mit den Sanktionen nicht treffen, so US-Finanzminister Mnuchin. Warum haben die Amerikaner auf einmal ihr Herz für russische Arbeiter entdeckt? Es dürfte wohl eher an den globalen Lieferketten liegen. Schneidet man die Zufuhr von Rusal-Produkten Richtung Nordamerika einfach ab, kommt es natürlich zur Problemen auch in den USA.

Rusal-Rettung aus Moskau?

Und heute kommt als zweiter positiver Aspekt für die Aktie noch hinzu, dass aktuell in den Finanzmärkten konkret darüber spekuliert wird, dass die russische Regierung Rusal notfalls verstaatlichen könnte, falls die Firma durch die Sanktionen in eine zu arge Schieflage geraten sollte. Ob die USA wirklich eine Übergangsfrist bis Oktober gewähren, oder dies doch wieder ändern? Nichts genaues weiß man nicht.

Da wäre eine Rettung des russischen Staates zumindest als vorübergehende Stützungsmaßnahme verdammt wichtig für das Unternehmen. Genau das hatten wir schon am 9. April vermutet und von der russischen Staatsraison gesprochen. Wladimir Putin könnte sich diesen Gesichtsverlust nicht leisten – ein großer russischer Konzern geht pleite aufgrund der US-Sanktionen – diese Niederlage könnte er sich gegenüber seinen Bürgern nicht leisten. Ironischerweise könnten die US-Sanktionen vielleicht dafür sorgen, dass ein staatsnaher Konzern in Russland nun ganz direkt in die Hände des Staates fällt.

Die Rusal-Aktie hat mit ihrem heutigen Anstieg den Großteil der Verluste wieder aufgeholt, die im Aktienkurs seit dem Bekanntgeben der US-Sanktionen am 9. April entstanden waren (siehe Chart). Der Aluminiumpreis fällt heute übrigens um 2,2%, da dank der US-Handelsverlängerung bis Oktober schlagartig noch monatelang mehr Angebot auf dem Markt ist, als man es noch gestern dachte.

Die Rusal-Aktie seit Ende März
Der Aktienkurs-Verlauf von Rusal seit Ende März.



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3 Kommentare

  1. Vielen Dank für diese Informationen! Ich bin auf jeden Fall gespannt zu sehen, wie sich das weiterentwickelt, aber es ist allemal bemerkenswert zu sehen, dass sich auch die USA für Rusal engagieren. Da wird es natürlich Interessen dahinter geben, aber trotzdem ist das beachtlich.

  2. Da hat man mal Glück, wenn man bei der aktuellen geopolitischen Lage als Unternehmen so geschickt zwischen den Machtblöcken fahren kann. Ist aber natürlich bisher schon ein sehr delikates Feld gewesen, die theoretischen Sanktionen und die realen Wirtschaftsbeziehungen in Relation zu setzenn – für den Großteil dieser Handelseinschränkungen ist man über dem See ja weniger betroffen als wir hierzulande. ;)

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