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Ursula von der Leyen: Sie können was tun – sparen Sie Energie

Unser aller EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wurde als gescheiterte Verteidigungsministerin nach Brüssel abgeschoben (nach oben wegbefördert), und verrichtet dort nur ihr (gutes?) Werk. Unter ihrer Federführung verkündete die EU-Kommission gestern großspurig, dass die EU es schaffen werde bis Ende diesen Jahres (also in 9 Monaten und 21 Tagen) auf 2/3 der Gaslieferungen aus Russland zu verzichten (hier die Details des Plans). Das ist ein verdammt ambitioniertes Ziel, um es mal nett auszudrücken.

Man möchte Ursula von der Leyen wirklich gerne glauben, was sie da sagt – und dies fällt auch leicht, weil sie ein verbindliches Auftreten hat, mehrsprachig ist, und in Brüssel als echte Europäerin offenbar sehr gut ankommt – sie ist sogar in Belgien geboren. Aber was sie bei der Bundeswehr angerichtet hat oder besser gesagt jahrelang unterlassen hat – das lässt an ihrer tatsächlichen Handlungsfähigkeit als Führungskraft zweifeln. Aber ihre „Präsentation“ überdeckt diese Zweifel doch oberflächlich recht gut.

Im ZDF-Morgenmagazin hatte Ursula von der Leyen heute früh ihren Auftritt. Dort sprach sie über den wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine nun gestarteten Drang Europas weg von russischen Brennstoffen. Sie betonte im Interview vor allem, dass auch der einzelne Bürger etwas dazu beitragen könnte, dass Europa unabhängiger von Russland wird. Zitat: „Wir können alle dazu beitragen unabhängiger zu werden von russischem Gas, überhaupt von fossilen Brennstoffen, indem wir Energie sparen. Jede und jeder an seinem Platz kann dieses tun“. Als ob Verbraucher, die eh schon jeden Groschen drei Mal umdrehen müssen, nicht alles dafür tun Energie zu sparen bei diesen hohen Preisen! Aber gut, was soll Ursula von der Leyen auch anderes sagen?

Ich vermute: In Brüssel und Berlin betet man für mildes Wetter im nächsten Winter und hofft, dass die Menschen möglichst viel Gas sparen. Ursula von der Leyen erwähnt heute als eine der Maßnahmen zur Abnabelung von russischem Gas, dass Europa gemeinsam Gasspeicher anlegen soll, die über andere Zulieferer als bisher befüllt werden sollten. FMW-Anmerkung dazu: Durch den Bau neuer Gasspeicher hat man ja noch kein zusätzliches Gas, es muss erstmal gekauft werden! Sie sagte auch, dass man unabhängig von Russland werde, in dem man überall auf der Welt verlässliche Anbieter von Gas gebeten habe mehr Flüssiggas zu liefern, was zuletzt auch geschehen sei. Und der wichtigste Punkt, den sie nennt: Es müsse nun massive Investitionen in erneuerbare Energien geben, um wegzukommen von russischen Brennstoffen.

Alles schön und gut, wirklich! Aber wie lange dauern bitte Bauantrag, Genehmigung, Erstellung und Inbetriebnahme für ein Windrad? So ein Ziel – nämlich 2/3 weniger Gas aus Russland bis Jahresende – hat man sich da nicht zu viel vorgenommen? Man will wohl eher ein großes Zeichen setzen, das in Russland Eindruck machen soll. Aber an der Sache selbst, dem massiven Ausbau der Erneuerbaren, ist wohl kaum etwas einzuwenden – wenn da nicht die explodierenden Energiepreise wären. Man darf als Beobachter sagen: Egal wie die Börsenkurse für Gas und Öl rauf und runter springen – für die Verbraucher dürften die Energiepreise in den nächsten Quartalen wohl hoch bleiben oder weiter ansteigen, wenn Europa auf Biegen und Brechen in Katar und den USA Gas zusammen rafft. Die Verkäufer werden ihre Preise schon ordentlich erhöhen, wenn da ein gigantisch großer Käufer (die EU-Staaten) am Markt auftaucht, der unbedingt kaufen will und muss.

Auf die Nachfrage des ZDF-Moderators zu den steigenden Energiepreisen wusste Ursula von der Leyen übrigens keine richtige Antwort, außer rhetorische Ausweichmanöver. Eben wegen steigender Preise habe man die Sanktionspakete gegen Russland so geschnitten, dass dort die maximale Wirkung erzielt werde, ohne Europa selbst zu schaden, so ihre Worte. Man müsse im Blick behalten, dass der Ölpreis nicht zu stark ansteige – eben deswegen gebe es dieses „feine Austarieren“ mit den Freunden.

Ursula von der Leyen Ursula von der Leyen. Foto: European Parliament CC BY 2.0



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6 Kommentare

  1. Wir können ja auch alle mit unseren Privat Jets durch Deutschland fliegen.
    Usere Kanonen Uschi immer witzig, Gruß Frank

  2. Warum sollten wir auf Gas aus Russland verzichten? Wegen so eines blöden Krieges?
    Anstatt die Leute zum Sparen zu verdonnern, sollte sich Uschi & Co mehr um die Beilegung des Ukrainekonfliktes bemühen.
    Richtig bemühen, meine ich, den so wie sie & Co derzeit tun, nimmt sie keiner Ernst.
    Also Krieg beenden und Schluß! Dann fließt wieder genug Gas, Öl, Weizen und was wir sonst so alles von dort brauchen.
    Schlußendlich sollte man Russland in EU und Nato einladen.

  3. Das einzige was die Frau kann ist Kinder kriegen und dummes Zeug erzählen

  4. „Es müsse nun massive Investitionen in erneuerbare Energien geben, um wegzukommen von russischen Brennstoffen“

    Für eine schnelle Energiewende mit dem Bau von Netzen, Batterien, Windrädern etc. werden vor allem Rohstoffe wie Kupfer, Kobalt etc. benötigt.

    Wer exportiert diese Rohstoffe? Richtig, unter andrem Russland.

    Wie genau soll eine Energiewende jetzt schnell durchgezogen werden, wenn diese Rohstoffe nicht mehr in der Menge und zu einem wirtschaftlichen Preis verfügbar sind?

    https://www.rnd.de/wirtschaft/sanktionen-gegen-russland-wie-abhaengig-ist-deutschland-von-russischen-rohstoffen-MI5MEPXOQYOOAOU5WBZXYLQWFI.html

    Irgendwie scheint das alles noch nicht ganz durchdacht zu sein und dient wohl zur Beruhigung der Bevölkerung.

    Nach dem Motto….ach, wenn dann kein Gas verfügbar ist, dann bauen wir mal ganz schnell neue Netze, Windräder, Batterien etc.
    Das nötige Geld für die Rohstoffe, kann man ja ohne Nebenwirkungen drucken in der EU.

    Echt jetzt?

  5. Flinten Uschi wieder! Natürlich ist es ratsam seine eigenen Energiekosten generell niedrig zu halten. Aber glaubt Sie im Ernst ich setze mich mit Wolldecken eingehüllt ins traute Heim, weil die EU mit der Brechstange die Energiewende innerhalb der nächsten zehn Jahre unter Dach und Fach bringen will?! Es ist schlicht nicht möglich! Lasst die Atommeiler als Backup Lösung solange weiterlaufen bis wir Alternativen haben und schaltet nicht schon vorher alles ab! Dann steigen die Energiekosten auch nicht ins unermessliche.

    Und soll ich etwas meine Gasheizung (Baujahr 2019) in meinem gut gedämmten Neubau rauswerfen, weil die EU mit der Brechstange arbeitet? Vor 3-4 Jahren war Gas noch im Trend und nur Öl/Kohle verpöhnt. Dann sind die Kids for Future aufgetaucht. Jetzt ist Gas plötzlich böse und der Killer schlechthin? Leute gehts noch?! Ich werde mit Sicherheit im meinem Neubau keine 15-20 tausend Euro für eine Wärmepumpe investieren und meine neue Gasheizung auf den Müll werfen.

    DIe EU sollte lieber zusehen, dass man die Gaspreise deckelt und alternative Anbieter für Gaslieferungen findet! Und bitte nicht jedes EU Land allein. Nein im Verbund sollte man die Energie bestellen.

    Dann reden wir auch nicht mehr von 12cent pro Kwh Erdgas, sondern wieder von 4cent!

    Wacht endlich auf!!

  6. Einerseits hat Russland/Putin mit seinen Rohstoffen Europa (und die Welt) in der Tasche, andererseits ist Putin mit seinem Ukraine-Krieg untragbar geworden. Eine äußerst komplizierte Situation. Aber die Vernunft gebietet, mit Putin einen Kompromiss auszuhandeln und Kröten zu schlucken – auch um diesen schrecklichen Krieg zu beenden. Eine Anti-Putin-Politik kann nur langfristiger Natur sein.

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