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US-Aktien: Dips kaufen nach Moody-Abstufung laut Top-Strategen

Rutschen US-Aktien ab nach der Herabstufung der USA durch Moody´s? Ein Top-Stratege der Wall Street sieht darin eine Kaufchance.

Mike Wilson
Michael Wilson. Foto: Victor J. Blue/Bloomberg

Die Anleiherenditen steigen heute nach der Herabstufung des US-Kreditratings durch Moody´s von Freitag Abend. Entsprechend sieht man bei US-Aktien heute in den Futures etwas Schwäche. Aber ein Crash? Davon ist zum jetzigen Zeitpunkt nichts in Sicht. Aber rutschen die Kurse noch deutlich ab? Michael Wilson von Morgan Stanley, einer der Top-Strategen der Wall Street, sieht eine Kaufchance.

Anleger sollten nach Ansicht von Michael Wilson alle Kursrückgänge bei US-Aktien, die durch die Herabstufung der Kreditwürdigkeit am Freitag ausgelöst werden, zum Kauf nutzen, da die Handelsvereinbarung mit China die Wahrscheinlichkeit einer Rezession verringert hat. Der Stratege sieht eine größere Wahrscheinlichkeit für einen Rückgang der Aktienkurse, nachdem die Herabstufung durch Moody’s Ratings die Renditen 10-jähriger Anleihen über die wichtige Marke von 4,5 % getrieben hat. „Wir würden jedoch bei einem solchen Rückgang kaufen“, so schreibt es Michael Wilson laut Bloomberg in einer Mitteilung.

Die S&P 500-Futures geben aktuell nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit um 1 % nach. Moody’s begründete die Herabstufung mit dem explodierenden Haushaltsdefizit, das kaum Anzeichen einer Verringerung zeigt. Dieser Schritt hat erneut Sorgen darüber ausgelöst, ob US-Vermögenswerte in Zeiten anhaltender globaler Handelsunsicherheit noch immer beliebt sind. Moody’s ist die letzte der großen US-Ratingagenturen, die eine solche Herabstufung vorgenommen hat. Fitch Ratings und S&P Global Ratings hatten die US-Schulden bereits 2023 und 2011 ihrer höchsten Bonität entzogen.

Chart vergleich Aktien mit Anleiherenditen

Der US-Leitindex für US-Aktien S&P 500 blieb in diesem Jahr hinter seinen internationalen Pendants zurück und konnte erst letzte Woche nach dem vorläufigen Handelsabkommen zwischen Washington und Peking seine Verluste aus dem Jahr 2025 wieder wettmachen. Als ermutigendes Zeichen nannte Michael Wilson, dass die Berichtssaison der Unternehmen offenbar ohne größere Auswirkungen der Unsicherheit über die Zölle zu Ende gegangen sei. Die jüngste Aufwärtskorrektur der Gewinnprognosen sei ebenfalls ein gutes Zeichen für weitere Kursgewinne bei US-Aktien, selbst wenn die Handelsdaten in den kommenden Monaten etwas schwächer ausfallen sollten, so Wilson.

„Wir respektieren dieses mögliche Ergebnis, glauben jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Markt diese Schwäche ignoriert und als vorübergehend betrachtet, aufgrund des Handelsabkommens mit China gestiegen ist“, so Wilson. Er warnte im März, dass die Volatilität an den US-Aktienmärkten bis zur zweiten Jahreshälfte anhalten werde. Der Stratege gehört nun zu den wenigen Stimmen, die US-Aktien gegenüber internationalen Pendants bevorzugen.

Unterdessen sagte David Kostin, Stratege bei Goldman Sachs, er erwarte, dass die „Magnificent Seven“, eine Gruppe von Technologieaktien, aufgrund robuster Gewinnentwicklungen wieder eine Outperformance gegenüber dem breiteren S&P 500 erzielen werden. Die Gruppe ist in diesem Jahr bisher eingebrochen, da Anleger teure US-Aktien abgestoßen haben.

FMW/Bloomberg



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