Die Strategen der Bank of America raten aktuell Anlegern, sich von der Rallye bei US-Aktien und beim Dollar zu verabschieden, da die Voraussetzungen für nachhaltige Gewinne nicht gegeben seien. Der Dollar befinde sich inmitten einer längerfristigen Abwertung, während die Abkehr von US-Anlagen noch weiter gehen müsse, so das Team um Michael Hartnett laut Bloomberg. Der Trend werde sich fortsetzen, bis die US-Notenbank mit Zinssenkungen beginnt, die USA ein Handelsabkommen mit China schließen und die Verbraucherausgaben stabil bleiben.
„Der derzeitige ‚pain trade‘ ist zweifellos ein enger, von Magnificent 7 geführter Squeeze nach oben bei US-Aktien und US-Dollar“, schreiben die Strategen in einer Notiz. Ein entscheidender Ausbruch aus den derzeitigen wichtigen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus – die für den S&P 500 auf 5.690 geschätzt werden, in der Nähe des gleitenden 50-Wochen-Durchschnitts – würde davon abhängen, ob diese Bedingungen erfüllt werden, sagten die Analysten.
US-Aktien und Dollar haben in diesem Jahr gelitten, nachdem sie im Jahr 2024 extreme Bewertungen erreicht hatten, da die Anleger ihr Engagement im Zuge der aggressiven Handelspolitik reduzierten. Die Zölle bedrohen das globale Wachstum und werden wahrscheinlich die Inflation in den USA anheizen, was Vermögensverwalter dazu veranlasst, ihr Engagement zu diversifizieren.
Der Leitindex für US-Aktien S&P 500 ist gegenüber seinem Höchststand im Februar um bis zu 19 % eingebrochen, bevor er dank der Intervention von Dip-Käufern fast die Hälfte dieser Verluste wieder wettmachen konnte. Der Bloomberg-Dollarindex ist in diesem Jahr um 6,3 % gefallen. Die Abwertung des Dollar ist laut Hartnett das „klarste Anlagethema“. Er sieht DeepSeek als Höhepunkt des amerikanischen Exzeptionalismus, Trumps Politik als Auslöser für die fiskalische Überhitzung in Europa und seine Zollankündigungen als Beginn des Niedergangs der Globalisierung.
„Ein schwächerer US-Dollar wird sich entweder langsam mit niedrigeren Renditen oder schnell mit höheren Renditen auswirken“, sagte Hartnett. “Dies wird durch den steigenden Goldpreis brutal signalisiert.“ Das Thema des schwachen Dollars begünstigt eine verstärkte globale Vermögensallokation in Rohstoffe, Schwellenländer und internationale Aktien, wie beispielsweise chinesische Technologieunternehmen sowie europäische und japanische Banken, fügte er hinzu.
FMW/Bloomberg
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Mein Vorschlag, bei jeder Korrektur nachkaufen. Nichts verkaufen.
Wette:
Nach einem Jahr, am 25.04.2026 werde ich gegen die Profis der „Bank of America“ eine zigfach bessere Performance vorweisen können.
@Mücke.
Viel Glück, Mücke! Der Gewinn wird primär ein Gewinn an Erfahrung sein (insb. für EUR-Anleger).
@Mücke, wir befinden uns vermutlich in einem letzten starken Anstieg, den man durchaus genießen kann, allerdings mit großer Vorsicht. Ob der sich noch ein Jahr hinzieht, wage ich sehr zu bezweifeln.
„Trumps Politik als Auslöser für die fiskalische Überhitzung in Europa und seine Zollankündigungen als Beginn des Niedergangs der Globalisierung“. Hello Michael, why did you sleep for so long? Peter Zeihan hat die De-Globalsierung schon vor zwei Jahren als unumkehrbar bezeichnet. Keine Zweifel mehr, dass Mücke bessere Performance als die Schlafmützen der BoA erzielt. Mit zweijähriger Verzögerung jeden Trend zu erkennen, gelingt sogar mir.