Michael Wilson von Morgan Stanley sagt, dass der schwache Dollar die Unternehmensgewinne in den USA stützen und dem amerikanischen Aktienmarkt zu einer Outperformance gegenüber dem Rest der Welt verhelfen wird. In einer Zeit, in der viele andere Wall-Street-Strategen das Ende der Ära der amerikanischen Sonderstellung verkünden, sticht Wilson mit seiner Ansicht hervor, dass die US-Aktienmärkte relativ gesehen eine bessere Wahl sind. Als weitere Gründe für seine Einschätzung nannte er das weniger volatile Gewinnwachstum und die Tatsache, dass amerikanische Unternehmen als qualitativ hochwertiger gelten.
„Wir befinden uns weiterhin in einer späten Konjunkturphase, in der sowohl die relative Outperformance von Qualität als auch von Large Caps anhalten dürfte“, schrieb er heute laut Bloomberg in einer Mitteilung. Mike Wilson geht davon aus, dass der S&P 500 in einer Spanne von 5.000 bis 5.500 Punkten bleiben wird. Ein stärkerer Anstieg würde ein Zollabkommen mit China, eine deutliche Erholung der Gewinnschätzungen und die Möglichkeit einer lockereren Geldpolitik der Federal Reserve erfordern, schrieb er.
Mislav Matejka von JPMorgan gehört zu den Befürwortern internationaler Aktienmärkte gegenüber US-Aktien. In seiner jüngsten Mitteilung erklärte er, das Risiko-Ertrags-Verhältnis sei für Nicht-US-Aktien besser, insbesondere wenn Präsident Donald Trump weiterhin von seiner Zollpolitik abrückt und die Wahrscheinlichkeit einer Rezession hoch bleibt.
Matejka ist nicht der Einzige, der die Aussichten für US-Aktien vorsichtig einschätzt. Alain Bokobza, Leiter der Vermögensallokation bei Societe Generale, warnte, dass Anleger ihre US-Aktien und Dollar-Engagements weiter reduzieren werden, wenn Trump an seiner Handelspolitik festhält. Letzte Woche rieten Strategen der Bank of America dazu, US-Aktien und Dollar-Rallyes zu verkaufen, da die Voraussetzungen für nachhaltige Gewinne fehlten.
FMW/Bloomberg
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