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US-Aktienmärkte: Jamie Dimon warnt vor „überzogenen“ Bewertungen

Die Wall Street befindet sich nach der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wieder im Aufwind. Der US-Leitindex S&P 500 notiert am Mittwoch nur noch knapp unter seinem Rekordhoch von 6.100 Punkten, das er am 6. Dezember erreicht hatte. Mit den Kursgewinnen steigen aber auch die Aktienbewertungen, da die Unternehmensgewinne nicht im gleichen Maße zugelegt haben. Börsenlegende und JPMorgan-Chef Jamie Dimon hält die US-Aktienmärkte deshalb für überbewertet.

Dimon: US-Aktienmärkte sind aufgbläht

„Die Vermögenspreise an den US-Aktienmärkten sind ziemlich aufgebläht“, sagte Jamie Dimon, CEO von JPMorgan, in einem CNBC-Interview am Mittwoch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz. „Um diese hohen Preise zu rechtfertigen, braucht es ziemlich gute Ergebnisse der Unternehmen, und wir alle hoffen, dass sie kommen werden. Ich glaube, dass wachstumsfördernde Strategien dazu beitragen, aber es gibt auch negative Faktoren, die uns überraschen können.“

Seine Äußerungen folgten nur wenige Stunden, nachdem Filippo Gori, Co-Leiter des globalen Bankgeschäfts von JPMorgan, in einem Interview auf der Jahrestagung ein „Gefühl der Euphorie“ unter den Kunden beschrieben hatte. Er fügte hinzu, dass die neue Regierung „eindeutig die animalischen Geister auf den Markt zurückgebracht hat“. Der scheidende Präsident von JPMorgan, Daniel Pinto, sagte am Mittwoch gegenüber Bloomberg, die US-Wirtschaft sei in guter Verfassung, auch wenn Inflation und Geopolitik den Optimismus trüben könnten.

Trump sorgt für Euphorie

Die Wall Street hat die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus begrüßt, den die Finanzmanager für wirtschaftsfreundlicher und wachstumsorientierter als seinen Vorgänger Joe Biden halten. Dimon hatte nach der Wahl im November gesagt, viele Banker “tanzen auf der Straße”. Das New Yorker Börsenbarometer S&P 500 ist seit der Wahl Trumps um 4,6 Prozent gestiegen, obwohl die Aktienmärkte im Dezember eine Korrekturphase durchliefen.

Den langjährigen CEO von JPMorgan hat es nicht überrascht, dass Trump die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen hat. Vergangenes Jahr hatte Dimon auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos erklärt, dass Trump in einigen Fragen “sozusagen Recht” habe.

“Ich habe wirklich nur versucht zu argumentieren, dass man den Wähler respektieren sollte”, sagte Dimon am Mittwoch über seine Äußerungen im letzten Jahr. „Wenn man den Wähler in eine Schublade steckt, dann ist das Problem dabei, dass er vielleicht aus ganz anderen Gründen wählt als Sie oder ich. Und ich sehe, warum es da vielleicht Sorgen oder Wut gibt.”

In Bezug auf die Wirtschaft bekräftigte Dimon, dass er mit Blick auf exponentielle Verschuldung, das Potenzial hartnäckiger Inflation und die Geopolitik weiterhin vorsichtig sei. Zu den Defiziten fügte er hinzu, Wachstum sei “die einzige wirkliche Lösung”, um die Risiken zu reduzieren.



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