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Aussagen der Wall Street-Strategen US-Aktienmärkte: Wachstum ist wichtiger für die Rally als die Fed

US-Aktienmärkte: Wachstum ist wichtiger für die Rally als die Fed
Wall Street. Grafik: kastoimages - Freepik.com

Kurz vor dem wichtigen Zinsentscheid der Fed bleibt die Frage, ob die US-Notenbank gerade noch rechtzeitig die Zinswende einleitet, um die Wirtschaft vor einem zu starken Abschwung zu bewahren. Geht es nach den Aussagen der Wall Street-Strategen, dann ist das Wachstum der US-Wirtschaft für die Aktienmärkte wichtiger als die Fed. Die Märkte spekulieren indessen weiter über die Höhe der ersten Zinssenkung am Mittwoch. Die Wahrscheinlichkeit für einen großen Zinsschritt stieg zuletzt deutlich an und liegt aktuell bei rund 60 Prozent.

Aktienmärkte: Fokus liegt auf Wachstum

Wie Bloomberg berichtet, ist das Ausmaß der mit Spannung erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank in dieser Woche nach Ansicht führender Wall-Street-Strategen für Aktien weniger relevant als die Gesundheit der US-Wirtschaft.

Die Märkte rechnen fest damit, dass die Fed am Mittwoch zum ersten Mal seit vier Jahren ihre Geldpolitik lockert. Was jedoch unklar ist, ist die Höhe der Lockerung. Die Fed-Mitglieder haben sich im Vorfeld nicht dazu geäußert, weshalb die Anleger sowohl eine Zinssenkung um 25 Basispunkte als auch eine größere Senkung um 50 Basispunkte in Betracht ziehen. Die Erwartung einer Lockerung der Fed und eine bislang robuste Wirtschaft haben den S&P 500 seit November um mehr als 30 % steigen lassen, wobei die Aktienmärkte darauf wetten, dass die USA nach Jahren hoher Zinsen eine Rezession vermeiden könnte.

„Wenn sich die Arbeitsmarktdaten weiter abschwächen, dürften die Aktienmärkte vorsichtiger werden, unabhängig davon, ob der erste Schritt der Fed 25 oder 50 Basispunkte beträgt“, schrieb Mike Wilson von Morgan Stanley – einer der größten Bären bis Mitte 2024 – in einer Notiz. Andererseits könnte eine Serie von Zinssenkungen um 25 Basispunkte bis Mitte 2025 die Aktienbewertungen weiter nach oben treiben, falls sich gleichzeitig die Beschäftigungslage verbessern sollte, so Wilson.

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Das Tempo der Zinssenkungen ist nicht entscheidend

Die Prognostiker von Goldman Sachs Group und JPMorgan warnten ebenfalls, dass die Zinssätze allein angesichts der unsicheren Wirtschaftsaussichten weniger wichtig für die Aktienmärkte seien.

„Während einige Investoren glauben, dass die Geschwindigkeit der Fed-Senkungen der entscheidende Faktor für die Aktienrenditen in den kommenden Monaten sein wird, ist der Wachstumspfad letztendlich der wichtigste Treiber für Aktien“, schrieb Goldman-Stratege David Kostin in einer Notiz vom 13. September.

Aufgrund der unsicheren Wirtschaftsaussichten haben die Aktienmärkte in den letzten zwei Monaten ein höheres Maß an Volatilität erlebt. Die US-Wahlen stellen in naher Zukunft ein zusätzliches Risiko dar.

Darüber hinaus würden Anzeichen für eine Verlangsamung der Wirtschaft die hochgesteckten Erwartungen für das Gewinnwachstum in den kommenden Quartalen belasten. Laut einem Index der Citigroup haben in den letzten Wochen bereits mehr Analysten ihre Gewinnprognosen nach unten korrigiert als nach oben.

Fed-Zinssenkungen: Historische Signale

Das Strategieteam von JPMorgan, zu dem auch Mislav Matejka gehört, hat die historische Reaktion des S&P 500 auf Zinssenkungen der Fed untersucht, um Hinweise zu erhalten.

In der Vergangenheit war die anfängliche Reaktion der Aktienmärkte auf den Beginn der geldpolitischen Lockerung gedämpft, und „die anschließende Performance war sehr unterschiedlich, je nachdem, welches Wachstumsergebnis sich durchsetzte“, so der Stratege.

Zinssenkungen in eine Rezession hinein führten den US-Leitindex S&P 500 im Jahresverlauf „wenig überraschend“ nach unten, während ein robustes Wachstum für „hohe“ Renditen sorgte, sagte er. Im Gegensatz dazu, so Matejka, habe der Index in den 12 Monaten vor Beginn der geldpolitischen Lockerung in früheren Zyklen durchschnittlich nur um etwa 4 % zugelegt.

Bei Goldman Sachs sagte Kostin, dass eine historische Analyse unter den derzeitigen Umständen wahrscheinlich unzuverlässig sei, da die Aktienmärkte das Ausmaß der geldpolitischen Lockerung der Fed bereits eingepreist habe. Swap-Händler rechnen mit einer Lockerung um mehr als 200 Basispunkte bis Mai.

„Wenn der Markt weniger Lockerungsmaßnahmen der Fed einpreist, weil sich die Wirtschaft als widerstandsfähig erweist, werden die Aktienmärkte trotz höherer Anleiherenditen steigen“, so Kostin. „Wenn der Markt dagegen eine zusätzliche Lockerung der Fed einpreist, weil sich die Wirtschaftsdaten verschlechtern, werden die Aktienmärkte selbst bei sinkenden Anleiherenditen zu kämpfen haben.

FMW/Bloombeg



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2 Kommentare

  1. Das Strategieteam von Colgate-Palmolive äusserte sich in einem Statement über eine ungeahnte Gewinnserie bei den Aktienmärkten. Trotz eines abkühlenden Arbeitsmarktes, reinvertierter Zinskurven und diversen anderen Indikatoren, die auf eine Verschlechterung der Wirtschaft hindeuten, wird die Flucht in Aktien weiterhin bestehen bleiben, mit dem Argument, dass die Rezession in 15 Jahren schon wieder vorüber ist.

  2. wachstum und gesundheit der wirtschaft ist wichtiger als die fed – aha.

    das sagen vertreter einer volkswirtschaft, die im letzten quartal ein 50% minus eingefahren haben?

    wohl eher jene vertreter einer wallstreet, die sich schon seit einiger zeit in einem paralleluniversum befinden. mal sehen welche relität sich durchsetzt…..

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