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Short-Gewinne im April trotz steigender Indizes US-Aktienmarkt: Mehr Short-Wetten – Insiderkäufe kollabieren

Die Short-Wetten am US-Aktienmarkt nehmen zu, Insiderverkäufe sinken fast auf Null. Hier aktuelle Aussagen eines Analysedienstes.

Wall Street-Schild

Offenbar wetten die Profis (Hedgefonds etc) am US-Aktienmarkt auf einen Absturz, weil die Federal Reserve vor der Quadratur des Kreises steht, und eine Rezession in den USA anrollt? Schauen wir auf aktuelle Aussagen des Analysedienstes ORTEX zum gesamten US-Aktienmarkt. Alle drei Hauptindizes (S&P 500, Dow Jones, Nasdaq) waren im April den zweiten Monat in Folge im Plus. Die ORTEX-Short-Interest-Daten zeigen aber, dass die meisten Sektoren im letzten Monat einen Anstieg der bärischen Wetten verzeichneten. Die Leerverkäufe im Gesundheitssektor gingen mit 2,15 % am stärksten zurück, während die Leerverkäufe bei Finanzwerten um 10,7 % anstiegen (siehe aktuell laufender Crash bei Bankaktien in den USA).

US-Aktienmarkt: Shortseller machen Milliardengewinn trotz steigender Indizes

Obwohl alle wichtigen Indizes im April stiegen, schlossen die Leerverkäufer den Monat mit einem Gewinn ab. Insgesamt machten die Bären am US-Aktienmarkt im letzten Monat laut ORTEX 2,2 Milliarden Dollar Gewinn (siehe Grafik). Da die meisten Unternehmen im April ihre Ergebnisse für das erste Quartal bekannt gaben, kam es an der Wall Street laut dem Analysedienst zu einigen bedeutenden Änderungen bei den vorausschauenden Gewinnschätzungen. Die größte Steigerung der EPS-Schätzungen verzeichneten die zyklischen Konsumwerte mit einem Plus von 4,22 %, während die Rentabilitätsprognosen für den Energiesektor mit einem Minus von 2,37 % am schlechtesten abschnitten.

Gewinne von Leerverkäufern am US-Aktienmarkt im April

Fast Komplettabsturz der Insiderkäufe

Insider legten im April eine Kaufpause ein – die Insiderkäufe gingen drastisch zurück, und zwar von 2,7 Milliarden Dollar im März auf nur noch 20,8 Millionen Dollar im April, wie aus den ORTEX-Insiderdaten hervorgeht. Das bedeutet: Die Führungskräfte der Konzerne glauben wohl an einen demnächst kräftig fallenden US-Aktienmarkt, und kaufen derzeit gar keine Aktien der eigenen Unternehmen mehr? Während die Insiderkäufe gering waren, wurden über 80 % dieser Käufe als mittel oder hoch eingestuft, was bedeutet, dass diese Käufe auf bewussten Entscheidungen beruhten und nicht nur das Ergebnis der Ausübung von Aktienoptionen waren. Auch die Insiderverkäufe gingen im April zurück, und zwar von 6,54 Milliarden Dollar auf 1,88 Milliarden Dollar. Dies entspricht einer Insider-Kaufquote von 1,09 % auf allen Ebenen der Handelssignifikanz.

Marktentwicklungen im April

Der S&P500 stieg im April um +1,46 %, wobei Kommunikationsdienste +3,56 %, Basiskonsumgüter +3,44 % und Energie +3,2 % erreichten. Die schwächsten Sektoren waren Industriewerte mit -1,22 %, zyklische Konsumgüter mit -0,99 % und Werkstoffe mit -0,17 %. Finanzwerte waren im April mit +3 % der viertstärkste Sektor am US-Aktienmarkt, obwohl sich das Thema vom März fortsetzte, als kleinere Banken in Schwierigkeiten von größeren Banken aufgekauft wurden, so der Kommentar von ORTEX. Die Aufsichtsbehörden beschlagnahmten die First Republic Bank (die größte Bankenpleite seit der Krise von 2008) und erzielten eine Einigung über den Verkauf des Großteils ihres Geschäftsbetriebs an JPMorgan, wodurch ein chaotischer Zusammenbruch abgewendet wurde, der die jüngste Bankenkrise erneut zu entfachen drohte. Dies geschah nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank, der Credit Suisse und der Signature Bank im März.

Im April legten die meisten Unternehmen ihre Ergebnisse für das erste Quartal vor. Ein klarer Trend waren die unerwartet starken Ergebnisse der Technologiegiganten Meta, Microsoft und Alphabet, die einen deutlichen Anstieg verzeichneten. Der Bankensektor bot ebenfalls sehr robuste Ergebnisse, und die meisten großen Banken legten nach den Zahlen zu.

 



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1 Kommentar

  1. die Käufe gingen demnach nur um 2,7 Mrd zurück während die Verkäufe um 4,6 Mrd. zurückgingen…de facto haben die Insider deutlich weniger verkauft als sie gekauft haben im Vergleich zum vorhergehenden Zeitraum…eindeutig bullish…

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