Konjunkturdaten

US-Arbeitsmarktdaten Dezember im Detail: Schwache Industrie, starke Dienstleistungen

Die US-Arbeitsmarktdaten für Dezember zeigen eine schwache Industrie, dafür aber umso stärkeren Job-Aufbau bei Dienstleistungen.

USA-Flagge
Grafik: imrandk-Freepik.com

Die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember wurden um 14:30 Uhr veröffentlicht mit einem Zuwachs von 256.000 Stellen, womit die Erwartungen deutlich übertroffen wurden (Prognose +165.000 / Vormonat +227.000). Die aktuelle Revision der Vormonate zeigt: In Oktober + November zusammengerechnet gab es insgesamt 8.000 weniger neue Stellen als bislang vermeldet – keine große Abweichung also. Nachfolgend besprechen wir die Details der neu geschaffen Stellen.

US-Arbeitsmarktdaten: Blick auf Details

Hier der Blick in die Details für Dezember: Es gab einen Aufbau von 33.000 Stellen beim Staat. Somit gab es im Dezember einen Zuwachs von 223.000 Arbeitsplätzen im US-Privatsektor. Im Verarbeitenden Gewerbe in den USA gab es im Dezember insgesamt einen Abbau von 8.000 Stellen. Im Untersektor Bergbau gab es eine Veränderung bei den neuen Stellen von -3.000. Auf dem Bau gab es 8.000 neue Stellen. In der Industrie gab es einen Abbau von 13.000 Stellen.

Grafik zeigt Details zu den US-Arbeitsmarktdaten für Dezember

Blick auf den Dienstleistungsbereich

Bei den neu geschaffenen Stellen im Dezember sehen wir ohne Verarbeitendes Gewerbes einen Aufbau von 231.000 Stellen im US-Dienstleistungssektor. Im Einzelhandel gab es einen Aufbau von 43.400 Stellen, ein sehr starker Wert! Bekleidungsgeschäfte stellten 22.600 Menschen ein, ein wirklich gigantischer Wert (ein kräftiges Weihnachtsgeschäft?). Kaufhäuser und Supercenter (Walmart etc) schufen 12.700 neue Arbeitsplätze. Bau- und Gartenmärkte bauten aber 11.400 Stellen ab. Im Bereich „Professional and business services“ gab es einen Stellenaufbau von 28.000 Jobs.

Der Bereich „Private Gesundheitsdienstleistungen und Bildung“ – ein stets wichtiger Joblieferant bei den US-Arbeitsmarktdaten – brachte im Dezember einen Zuwachs von nur 80.000 neuen Stellen, ein ordentlicherWert. Hier entfiel wie meistens der Löwenanteil auf den Bereich Gesundheitsversorgung mit diesmal 69.500 neuen Jobs. Der oft große Einzelposten, wenn es um das schnelle Schaffen neuer Jobs in den USA geht, ist der Bereich „Freizeit und Bewirtung“, also Restaurants, Hotels, Bars, Freizeitparks etc. Der Aufbau von 43.000 Jobs in diesem Sektor ist ein ordentlicher Wert. 29.800 davon entfielen alleine auf die Gastronomie.

Einordnung

Die Industrie in den USA fiel im Dezember als Jobmotor komplett aus. Dafür liefen die Dienstleistungsbranchen auf breiter Front um so mehr auf Hochtouren. So viele Neueinstellungen zeigen, wie sehr die Arbeitgeber in den USA Mitarbeiter einstellen, was die Robustheit der Konjunktur zeigt. Dies macht es der US-Notenbank wohl noch schwerer als bisher, die Zinsen in den nächsten Monaten weiter zu senken.

US-Arbeitsmarktdaten für Dezember: Expertenkommentar

Hier zeigen wir die aktuelle Headline-Aussage der Ökonomen der Commerzbank zu den heutigen US-Arbeitsmarktdaten: In den USA stieg die Beschäftigung im Dezember um 256 Tsd, deutlich mehr als erwartet und als im November. Dabei hatten im Vormonat Sonderfaktoren den Stellenaufbau aufgebläht. Außerdem sank die Arbeitslosigkeit. Die amerikanische Notenbank dürfte die Zinsen langsamer senken als bisher.

Daten und Grafiken: US BLS



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