Die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai wurden um 14:30 Uhr veröffentlicht mit einem Zuwachs von 139.000 Stellen, womit die Erwartungen leicht übertroffen wurden (Prognose +126.000 / Vormonat +177.000, jetzt nach unten revidiert auf +147.000). Die aktuelle Revision der Vormonate zeigt: In März + April zusammengerechnet gab es insgesamt 95.000 weniger neue Stellen als bislang vermeldet. Das ist ein massiver Dämpfer für den Blick auf den US-Arbeitsmarkt. Aber eine große Katastrophe infolge von Trumps Politik bleibt (bislang) aus.
US-Arbeitsmarktdaten: Blick auf Details
Hier der Blick in die Details für Mai: Es gab einen Abbau von 1.000 Stellen beim Staat, wobei die US-Bundesregierung 22.000 Stellen abgebaut hat. Auf kommunaler Ebene wurden 21.000 neue Stellen geschaffen. Die DOGE-Arbeit – der Abbau des US-Staatsapparats auf Bundesebene – vollzieht sich jetzt also etwas deutlicher. Exklusive der Staatsjobs gab es im Mai einen Zuwachs von 140.000 Arbeitsplätzen im US-Privatsektor. Im Verarbeitenden Gewerbe in den USA gab es im Mai insgesamt einen Abbau von 5.000 Stellen! Im Untersektor Bergbau gab es 1.000 Jobs weniger. Auf dem Bau gab es 4.000 neue Stellen. In der Industrie wurden 8.000 Stellen gestrichen. Auffällig ist hier der Maschinenbau mit -7.300 Jobs im Mai.
Blick auf den Dienstleistungsbereich
Bei den neu geschaffenen Stellen im Mai sehen wir ohne Verarbeitendes Gewerbes einen Aufbau von 145.000 Stellen im US-Dienstleistungssektor. Im Einzelhandel gab es einen Abbau von 6.500 Stellen, eine kleine Katastrophe! Im Bereich „Professional and business services“ wurden 18.000 Stellen abgebaut, auch ein schwacher Wert! Hier gingen im Untersektor Zeitarbeit 20.200 Stellen verloren.
Der Bereich „Private Gesundheitsdienstleistungen und Bildung“ – ein stets wichtiger Joblieferant bei den US-Arbeitsmarktdaten – brachte im Mai einen Zuwachs von nur 87.000 neuen Stellen, ein ordentlicherWert. Hier entfiel wie meistens der Löwenanteil auf den Bereich Gesundheitsversorgung mit diesmal 78.300 neuen Jobs. Der oft größte Einzelposten, wenn es um das schnelle Schaffen neuer Jobs in den USA geht, ist der Bereich „Freizeit und Bewirtung“, also Restaurants, Hotels, Bars, Freizeitparks etc. Der Aufbau von 48.000 Jobs in diesem Sektor ist ein robuster Wert.
Einordnung
Die US-Arbeitsmarktdaten für Mai machen auf den ersten Blick einen robusten Eindruck. Aber man sieht deutlich, dass einige Sektoren wie Industrie und Einzelhandel bereits Stellen abbauen. Auch die Abwärtsrevisionen für die Vormonate lassen die guten Headlinezahlen weniger glanzvoll erscheinen.
US-Arbeitsmarktdaten für Mai: Expertenkommentar
Hier zeigen wir die aktuelle Headline-Aussage der Ökonomen der Commerzbank zu den heutigen US-Arbeitsmarktdaten: Im Mai hat die US-Beschäftigung um respektable 139 Tsd zugenommen. Allerdings wurden die Zuwächse in den Monaten zuvor deutlich nach unten revidiert. Der Arbeitsmarkt ist bisher von dem Handelskonflikt wenig betroffen. Viele negative Effekte dürften sich aber noch in der Pipeline befinden. Wir erwarten in den nächsten Monaten daher schlechtere Zahlen, wenn auch keine Rezession, und ab September Zinssenkungen der Fed.
Daten und Grafiken: US BLS
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