Heute stehen die US-Arbeitsmarktdaten an – und diese sind ein wichtiger Indikator für die Frage, ob die US-Wirtschaft in eine Rezession rutschen wird. Die Anleger hoffen nun auf eine marktfreundlichere Haltung von Präsident Donald Trump in den kommenden Monaten.
Sollten die US-Arbeitsmarktdaten stark ausfallen, dürften die Ängste vor einer Rezession in den USA weiter abnehmen, so Michael Hartnett von der Bank of America laut einem Bericht von Bloomberg. Allerdings stammen die Daten aus dem April – zeigen also noch eher wenig Auswirkungen seit Beginn der Trump-Zölle. Die gestrigen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Folgeanträge sind deutlich nach oben gesprungen, nachdem sie in den Wochen zuvor stabil geblieben waren.
US-Arbeitsmarktdaten, US-Aktien und Rezession
An den Aktienmärkten ist eine Rezession jedenfalls nicht eingepreist. Laut Hartnett von der Bank of America setzen die Marktteilnehmer auf ein Szenario mit „niedrigeren Zöllen, niedrigeren Zinsen und niedrigeren Steuern“. Eine starke Lockerung der finanziellen Bedingungen (steigende Aktienmärkte und fallende US-Renditen) in Verbindung mit robusten Ausgaben für künstliche Intelligenz würde die Wachstumssorgen zerstreuen, „solange der Arbeitsmarkt nicht einbricht“, sagte er.
Hartnett wiederholte seine Präferenz für internationale Aktien in diesem Jahr.
US-Aktien haben sich in den letzten zwei Wochen erholt, weil man optimistisch ist, dass die USA in Handelsverhandlungen mit wichtigen Partnern eintreten würden. Schwächer als erwartet ausgefallene Wirtschaftsdaten haben jedoch die Stimmung zuletzt etwas getrübt. Am Freitag erwarten Ökonomen, dass der Arbeitsmarktbericht eine Verlangsamung des Wachstums der Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft zeigen wird. Erwartet werden 138.000 neue Stellen bei einer Arbeitslosenquote von 4,2%. Interessant wird auch, ob der US-Staat im Rahmen des DOGE-Projekts weiter staatliche Stellen abgebaut hat.
Amerikanische Aktien haben sich seit Jahresbeginn deutlich schwächer entwickelt – vor allem seit Beginn des Handelskriegs von Donald Trump. Der S&P 500 ist in diesem Jahr um 4,7% gesunken, während der MSCI All-Country World Index ohne die USA bis Donnerstag um 7,4% gestiegen ist.
Dennoch sagte Hartnett, dass in den letzten drei Wochen auf jeden 100-Dollar-Zufluss in US-Aktien seit den Präsidentschaftswahlen im November nur 5 Dollar zurückgezahlt wurden.
Europäische Aktien stehen weiterhin in der Gunst der Anleger, die in der Woche bis zum 30. April rund 3,4 Milliarden Dollar an Zuflüssen verzeichneten, heißt es in der BofA-Notiz unter Berufung auf Daten von EPFR Global.
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken