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US-Arbeitsmarktdaten: Von 209.00 neuen Stellen alleine 53.000 neue Kellnerjobs im Juli!

Von den 209.000 stammen 4.000 neue Stellen aus dem Staatssektor. Verbleiben 205.000 neue Stellen für den Privatsektor. Davon stammen nur 22.000 aus dem...

FMW-Redaktion

Die US-Arbeitsmarktdaten kamen vorhin mit 209.000 neuen Stellen rein, bei einer Prognose von 183.000. Die Zahl der neuen Stellen ist stets zentral wichtig für die Beobachter der monatlichen US-Daten. Von den 209.000 stammen 4.000 neue Stellen aus dem Staatssektor. Verbleiben 205.000 neue Stellen für den Privatsektor. Davon stammen nur 22.000 aus dem produzierenden Gewerbe.

6.000 davon stammen aus dem Bausektor, und 16.000 aus der Industrieproduktion. Hier sieht man vor allem Zuwächse in den Teilbereichen Metall, Autoteile und Maschinen. In den letzten Monaten hatte man das in einem kleinen Umfang mehrfach gesehen, was noch letztes Jahr nicht der Fall war. In gewisser Weise scheint ein kleiner Trump-Effekt in der Wirtschaft anzukommen. Das scheint aber eine Art „vorauseilender Optimismus“ zu sein, da Trump noch kein einziges Gesetz zum Thema Wirtschaft oder Steuern verabschiedet hat, dass der US-Industrie helfen könnte.


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Abzüglich des produzierenden Gewerbes verbleiben 183.000 neue Stellen beim Dienstleistungssektor, also wie immer der weit überwiegende Teil. Der US-Einzelhandel, der durch den Amazon-Effekt seit Monaten genauer beobachtet wird, gewinnt unterm Strich um Juli 900 Stellen hinzu. Blau markiert haben wir hier beispielsweise den Teilbereich der Bekleidungsgeschäfte mit -10.000 Stellen. Kaufhäuser legen zu mit +2.400 Stellen.


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Bei einfachen Dienstleistungen entstehen alleine 15.000 neue Stellen in der Zeitarbeit, dazu 4.600 neue Jobs für Hausmeister, 2.900 neue im Wachschutz.


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Der Bereich Gesundheitsfürsorge und Pflege schafft alleine im Juli 39.400 neue Stellen, davon alleine 11.300 neue Stellen in der Betreuung vor Ort. 5.900 neue Jobs schaffen Kasinos Freizeitparks. Und, man halte sich fest, 53.100 neue Stellen entstehen für Bartender und Restaurant-Bedienungen! Dieser letzte Posten in der Statistik schafft jeden Monat massenweise neue Jobs, aber hey, 53.100 ist trotzdem eine verdammt hohe Zahl für nur einen Monat!

Die „Produktion“ neuer relativ schlecht bezahlter Jobs geht also im großen Umfang weiter, auch wenn in der Industrieproduktion seit Trumps Wahl ein klein wenig Aktivität herrscht, im Gegensatz zum Vorjahr.


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Quelle: US BLS



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10 Kommentare

  1. Tja, die Statistik lebt vor allem von sich selbst. Was soll´s, wenn es dazu genutzt werden kann schönes Wetter herbei zu beten, nimmt man die Chance doch wahr. Und wenn dieselben Stellen in einigen Monaten 1:1 wieder flöten gehen wird es als Beleg dafür dienen, die Geldpolitik eben doch nicht an die Kandarre zu nehmen. Da gilt dann das Prinzip: „schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“ und „gute Nachrichten sind dann noch wunderbarer“. Irgendwie leben wir doch in einer schönen Welt! Wer will da nicht dabei sein!!! So wird man weiterhin alles in Butter sehen. Und solange die von Trump angekündigten Veränderungen noch nicht einmal da sind (egal aus welchem Grund), wird man sich doch wohl weiterhin darauf freuen dürfen. Und falls dann doch noch mal etwas „ganz spektakuläres“ verwirklicht werden sollte, dann zünden die zweiten und dritten Stufen der … US-Weltwirtschaftswunder-waffe!

  2. Ich verstehe es einfach nicht…wie kann man Monat für Monat neue Kellner Jobs schaffen. Werden ständig neue Restaurants geschaffen und gehen immer mehr Menschen in den USA auswärts essen? Das würde ja für einen höheren Wohlstand sprechen oder liege ich hier total falsch. Das sind doch alleine dieses Jahr schon wieder 200.000 neue Kellner…..was geht da ab.

    1. tja

      zunächst verdienen Kellner in den USA idR maximal ein sogenanntes industry wage. Nehmen wir zb Florida, wo das minimum wage bei ca. $8 die Stunde liegt. Ausgenommen davon, sind allerdings Jobs in denen man auch ein Trinkgeld bekommt. Also ua Kellner. Diese verdienen im Schnitt vll $5. Wenn überhaupt! Sehr oft bekommen sie nur das Trinkgeld. Deswegen wird Dir auch auffallen wie furchtbar freundlich die Kellner dort sind und vorallem, wie furchtbar schnell sie Dir dann auch die Rechnung bringen und erwarten, das du ganz flott Deinen Tisch räumst für den nächsten Gast:)
      In einem normalen Restaurant rennen bestimmt locker 3-4x soviele Kellner rum wie bei uns. So kommt man natürlich sehr schnell auf solche Zahlen.
      Was diese Zahlen ja aber nie sagen, ist wieviele Kellner auch gefeuert wurden:)
      Sprich ein Restaurant stellt bestimmt 20-30 Leute im Monat ein. Im nächsten Monat siehste von denen aber kaum wen wieder.

    2. @Stefan, man muß ja dabei berücksichtigen, dass jemand, der in den USA für zwei Stunden die Woche als Kellner einen Teilzeitjob annimmt, schon von der Statistik wird als „neuer Job“! Vielleicht beantwortet das Ihre Frage..

    3. @Stefan, wenn einer unserer amerikanischen Freunde seinen gut bezahlten 8-Stunden-Job verliert, in dem er beispielsweise 35 $ pro Stunde verdient hat, dafür nun aber 3 Minijobs á 3 Stunden zu 15$ ausüben muss, ergibt sich statistisch folgende Beispielrechnung:
      Zuvor: 280$ pro Tag bei 8 Stunden
      Danach: 135$ pro Tag bei 9 Stunden
      Zuvor: 1 Stunde Fahrzeit mit entsprechendem Spritverbrauch
      Danach: 2 Stunden Fahrzeit mit entsprechendem Spritverbrauch
      Zuvor: 1 verlorener Job
      Danach: 3 neue Jobs

      Es gibt inzwischen mehr Jobs als Einwohner, obwohl noch lange Schlangen jobsuchender Einwohner seit 15 Stunden bei Amazon anstehen.Es lebe Wonderland und dessen Statistik. Es leben die Märkte, die all das wie immer objektiv einzuschätzen wissen: Den USD feiern, sofort!

      1. Interessant bei der ganzen Rechnerei und einzig wichtige Konstante ist die Anzahl der Gesamtarbeitsstunden.
        Wenn man davon ausgeht, dass die Produktivität in DE oder USA nicht ansteigt (-en kann) wird die Gesamtarbeitsstundenzahl nur umverteilt.
        Und das geschieht halt zu Lasten klassischer Beschäftigungsverhältnisse hin zu möglichst kurzen, flexiblen, anonymen und unternehmensfreundlichen Mini-Dienstleistungs-Jobs.
        Andererseits wird das Rumfass-Eis bei steigenden Preisen immer kleiner…

  3. Danke für eure Antworten, das hilft mir weiter….

  4. Also eine Statistik mehr die nur Selbstbetrug ist ,nach meiner Meinung gibt es nur eine Zahl die für den Arbeitsmarkt etwas aussagt, DAS IST DIE BEASCHÄFTIGUNGSQUOTE u.die bewegt sich kaum u.ist auch manipulierbar.

    1. @Beobachter, neben der sich nicht bewegenden Beschäftigungsquote könnte man auch noch die Anträge auf Arbeitslosenhilfe zu Rate ziehen, die sich ebenfalls seit Jahren nicht wirklich verändern.
      Das Thema Beschäftigung in USA könnte man ewig diskutieren, am Ende interessiert es die Märkte nicht mehr, als das komplette Versagen der Trump-Regierung oder die Hilflosigkeit der May-Regierung.
      Ein paar alternative Fakten und geschönte Zahlen in grüner Farbe, und schon dreht man durch. Vor allem am Freitag, wenn es ins Feier-Wochenende geht…

  5. Vor einem Monat waren übrigens die Arbeitsmarktzahlen grottenschlecht ( fallende Löhne ) einen Monat später ist wieder alles supergut, wie blöd muss man sein um Monatszahlen noch ernst zu nehmen, wenn schon wären höchstens 3-6 Monats -Durchschnitte aussagekräftig.Aber wie schon mehrmals erwähnt hat der Aktienmarkt kurzfristig nichts mehr mit der Wirtschaft zu tun.Kommunismus hat nie funktioniert, aber dieser “ Kapitalismus “ wird auch nicht mehr lange funktionieren.

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