Heute erreicht die US-Berichtssaison einen ersten Hochpunkt mit den Zahlen von Johnson & Johnson sowie den US-Großbanken JP Morgan, Goldman Sachs und Wells Fargo. Zu Begin dieser Berichtssaison handeln die US-Aktieninidizes auf Allzeithochs, getrieben von der Erwartung, dass die Fed mehrfach die Zinsen senken wird.
Wie schon im ersten Quartal liegen die Erwartungen für die Zahlen der US-Konzerne sehr niedrig: die Gewinn dürften um gut -2% einbrechen (vor allem aufgrund höherer Kosten der Unternehmen, die die Margen drücken), wenngleich die Umsätze zulegen dürften (+5% Erwartung). Entscheidend werden aber wieder einmal die Ausblicke sein, da die Märkte bekanntlich die Zukunft handeln!
Wird es wieder so laufen wie im 1.Quartal, als die sehr niedrigen Erwartungen übertroffen wurden? Insgesamt fielen die Gewinne pro Aktie im 1.Quartal um -0,3% – sollte auch in diesem Quartal ein Minus vor dem Komma stehen, wäre das eine Gewinnrezession. Wobei eines gesagt werden muß: durch die stetigen Aktienrückkäufe der US-Konzerne muß der Gewinn durch immer weniger Aktien geteilt werden, was den Gewinn pro Aktie nach oben manipuliert.
So oder so: diejenigen Amerikaner, die Aktien besitzen, werden immer reicher (die Hälfte der US-Haushalte dagegen besitzen praktisch keine Aktien), sodass nun das in den Finanzmärkten geparkte Vermögen der US-Bürger im Relation zum US-BIP wieder nahe der Allzeithochs ist:
Total household financial assets over underlying GDP as of Q1 2019.
The everything bubble produces an ever wider valuation disconnect from the base economy.
Ever larger bubbles are required to maintain the illusion of growth. pic.twitter.com/tyeJhWp2Hh— Sven Henrich (@NorthmanTrader) July 13, 2019
Und wenn man Jochen Stanzl glaubt, dann wird dieser Chart weiter nach oben gehen – die US-Indizes seien aus einer eineinhalbjährigen Seitwärtsphase nach oben ausgebrochen und dürften weiter steigen, so Stanzl – der sich auch dazu äußert, warum der Dax soweit hinterher hinkt:
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