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US-Bundesstaat Illinois ist de facto pleite

FMW-Redaktion

Der US-Bundesstaat Illinois ist de facto pleite – und hat daher beschlossen, seine Zahlungen in den bundesstaatlichen Pensionsfond zu stoppen. Sollte dieser Zustand anhalten, wären zukünftige Pensionszahlungen an die Rentner des Bundeststaates gefährdet.

Neben der desaströsen Finanzlage des Bundesstaates sorgt auch ein poltisches Patt im Bundeststaat Illinois für Probleme. Regierungschef von Illinois ist der Republikaner Bruce Rauner, dem jedoch eine von den Demokraten dominiertes Landesparlament gegenüber steht. Das sorgt für heftige Kontroversen nicht nur in der Finanzpolitik von Illinois – seit vier Monaten toben Kämpfe um das lokale Haushaltsbudget, keine Seite ist zu Kompromissen bereit.

Priorität habe nun die Bedienung von Anleihen des Bundestaates, so die Leiterin der Finanzverwaltung, Leslie Geissler Munger, gegenüber Reportern in Chicago. Bis zum Ende des Fiskaljahres im Juni 2016 würden die Einzahlungen in den Pensionsfond dann nachgeholt werden, so Munger weiter. Man sei jedoch in jeder Hinsicht „out of money“, also zahlungsunfähig. Die Rentner in Illinois würden jedoch weiterhin ihre monatlichen Schecks erhalten.

Illinois hat schon länger das schelchteste Rating aller Bundesstaaten in den USA. Sowohl Moody´s (A3) als auch S&P (A-) stufen den Bundesstaat nur vier Stufen über „junk“ ein – die Risikoprämien, die Illinois an Anleihehalter bezahlen muß, liegen daher 1,9% über dem Durchschnitt anderer Bundesstaaten.

Symptomatisch für die Situation in Illinois ist auch die Lage in Chicago: der Stadt fehlen gut 100 Milliarden Dollar für Pensionsrückstellungen, Ratingagenturen haben daher die Anleihen Chicagos auf „junk“ abgestuft (siehe dazu unseren Artikel „Chicago ist jetzt „junk“ wegen fehlender Pensionsrückstellungen“).



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4 Kommentare

  1. Hoffentlich kommt jetzt keiner und fordert einen Amisoli – aber mal im Ernst, alles was in den USA jetzt passiert, wird in wenigen Jahren auch bei uns geschehen, wenn man nicht begreifen will, dass unregulierte Märkte ins Elend führen.

  2. War nicht mal ein gewisser Barack Obama Senator von Illiinois?Hat sein Nachfolger nur7Jahre gebraucht den Yes we can-Staat in die Pleite zu treiben?Hilfe naht.Ich schicke euch unsere Mutti,die ist bald arbeitslos!P.s.Illinois,Michigan,Kalifornien:Habt ihr kein Bayern,welches euch, wie in good old Germany die Peitestadtstaaten,raushaut?Shit happens America!Hat halt die NSA in Bad Aibling das Falsche abgehört&daraus gelernt!

  3. Das heftigere ist ja aber eigentlich, daß – Achtung: Verschwörungstheorie ohne direkte Beweise – die gesamten Lottoeinzahlungen (nebst erforderlicher Auszahlungen) anscheinend auch schon beschlagnahmt wurden. Ob das so rechtens ist…

  4. Ich bin mal sehr großzügig angesichts dieser Notlage und geben meinen Sanierungsplan hier kostenlos bekannt. Zumindest vorerst kostenlos, diese Einschränkung hat McKinsey ja bei Herrn Weise auch gemacht. Also:

    1. Alle Miltärbasen außerhalb der USA schließen. Fangt bitte mit Deutschland an.
    2. Abwicklung der NSA und der Geheimdienste..
    3. Schließung der FED.

    Ich bin sicher, das dies soviel Geld einbringt, das nicht nur Illinois gerettet ist, sondern auch noch auf die Wirtschaftskriege gegen VW und die ausländischen Banken und auf so Unappetitliches wie TTIP verzichtet werden kann.

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