Die US-Handelsbilanz ist mit ihrem Defizit so stark gefallen wie seit sieben Monaten nicht mehr. Jetzt sind es im April „nur noch“ -46,2 Milliarden Dollar nach -47,2 Milliarden Dollar im März, was im großen Bild aber immer noch kein Erfolg ist. Wie die folgende Übersicht zeigt, ist das Defizit gegenüber Mexiko zwar drastisch geschrumpft – dies wird aber ausgeglichen durch einen Defizit-Anstieg gegenüber der EU und China.
US trade balance with selected countries pic.twitter.com/JLttP2bDv7
— ForexLive (@ForexLive) June 6, 2018
Das Exportvolumen der USA hat im April mit 211,25 Milliarden Dollar ein Allzeithoch auf Monatsbasis erreicht. Ihnen stehen Importe von 257,44 Milliarden Dollar gegenüber – das Problem ist nun mal dieses strukturell höhere Importvolumen, weil die Amerikaner einfach deutlich mehr konsumieren, als sie Wertschöpfung erwirtschaften. Bei den Exporten sind besonders die Volumen bei Industriegütern angestiegen, die im April auch ein Allzeithoch erreicht haben.
Exporte von Sojabohnen und Mai legen ebenfalls zu. Gleichzeitig gehen aber Exporte von Flugzeugen außerhalb des Militärsektors (also Boeing) um 2,8 Milliarden Dollar zurück. Exporte nach China gingen im April um 17,1% zurück. Schaut man nur auf das Warenhandelsdefizit der USA, so schrumpfte es um 1 auf 68,3 Milliarden Dollar. Das ist immer noch enorm viel! Noch wichtiger: Betrachtet man die Zahlen von Januar-April insgesamt und vergleicht sie mit Januar-April 2017, dann ist das Gesamtdefizit der USA um 20,8 Milliarden Dollar gestiegen. Exporte stiegen zwar um 62 Milliarden Dollar, Importe aber um 82,8 Milliarden Dollar. Also ist das aktuelle 7-Monatstief beim Defizit für den Monat April nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht für Donald Trump.
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