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US-Indizes mit Schwäche vor dem Fed-Protokoll – was ist zu erwarten?

US-Indizes mit Schwäche vor dem Fed-Protokoll - was ist zu erwarten?

Die US-Indizes in Form des S&P500 und Dow Jones senden vor dem heutigen Fed-Protokoll ein klares Schwächesignal. Angesichts einer US-Inflationsrate von zuletzt 7,9 Prozent zieht das FOMC-Protokoll besondere Aufmerksamkeit auf sich. Erst am Dienstag hatte die Fed in Gestalt der Vize-Chefin Brainard angekündigt, die Inflation mit allen Mitteln bekämpfen zu wollen. Neben schnellen Zinserhöhungen soll es ebenfalls zu einer zeitnahen Reduzierung der aufgeblasenen Fed-Bilanz kommen. Ihre Aussagen haben der Wall Street gar nicht gefallen, die US-Indizes gaben infolgedessen deutlich nach.

Heute Abend um 20:00 Uhr erscheint nun das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung. Die Nervosität steigt, denn der Fed-Chef hatte zuletzt angedeutet, dass das Protokoll mehr Details zur bevorstehenden Bilanzreduzierung enthält. Daher werden Marktteilnehmer genau mitlesen, was die Fed-Mitglieder in ihren Diskussionen besprochen haben. Es ist davon auszugehen, dass das sogenannte Quantitive Tightening (QT) bereits im Mai angekündigt und sofort umgesetzt wird.

US-Indizes: Bilanzreduzierung als Bremse für die Aktienmärkte

Dadurch, dass die Fed die Vermögenswerte, die sie in ihrer Bilanz hält, reduziert, entzieht sie dem Markt Liquidität. Die Liquiditätsflutungen waren in den vergangenen Jahren der größte Treiber an den Aktienmärkten. Eine drastische Reduzierung der Bilanz dürfte demnach den Motor ins Stottern bringen. Das Tempo, mit dem die Reduzierung vonstattengeht, ist aber bisher noch ungewiss. Das Protokoll könnte allerdings die entscheidenden Hinweise liefern. Es stellt sich jetzt die Frage, ob die jüngsten Erholungsrallys in den US-Indizes wie dem S&P500 und dem Dow Jones ein jähes Ende finden? Schauen wir dafür auf die Charts.

Dow Jones: Schwächesignal

Das Chartbild im Down Jones und S&P500 sieht ganz ähnlich aus. Beide US-Indizes haben im vorbörslichen Handel wichtige lokale Tiefpunkte unterschritten. Der Dow Jones hat dabei sogar die Nackenlinie einer möglichen SKS-Formation unterschritten. Die Tiefs im Bereich von 34.560 haben zuletzt mehrfach Unterstützung geboten. Mit dem Bruch könnte sich indessen die Abwärtsbewegung weiter ausweiten. Dafür spricht auch das Szenario einer ABC-Korrektur nach dem Abschluss des vorherigen Aufwärtsimpulses.

Ein erstes Ziel liegt im Bereich der 50-Tage-Linie und der 127,2% Extension bei 34.300 Punkten. An dieser Stelle befinden sich weitere lokale Tiefs. Sollten diese auch nach unten gebrochen werden, müssen sich Händler auf einen Rücksetzer bis an die vorherigen Hochpunkte im Bereich von 34.100 Punkten einstellen. An der runden Marke von 34.000 Punkten befindet sich zudem die 161,8% Extension der ABC-Korrektur. Aufatmen könnten den Bullen hingegen erst wieder bei einem Anstieg über das Hoch bei 35.100 Punkten.

Dow Jones Chart: ABC-Korrektur vor der Fed

S&P500: Bruch der lokalen Tiefs

Der S&P500 hat wie auch der Dow Jones die lokalen Tiefpunkte nach unten durchbrochen. Unterhalb der Tiefs bei 4.516/10 trübt sich das Chartbild ein. Im Gegensatz zum Dow ist hier keine klare SKS-Formation zu erkennen. Allerdings sehen wir auch im S&P eine Trendumkehr mit dem Bruch des Verlaufstiefs. Eine mögliche ABC-Korrektur hätte die Ziele bei 4.475 (127,2%) und 4.431 (161,8%) Punkten. Knapp darunter liegt zudem der Hochpunkt vom 22.03. und die 50-Tage-Linie, aktuell bei 4.417 Punkten. Der Bereich könnte ebenfalls angepeilt werden. Wie für den Dow Jones gilt auch für den S&P500, erst ein Anstieg über das letzte lokale Hoch bei 4.596 Punkten hellt das Chartbild auf. Mit dem Abschluss der ABC-Korrektur könnte es in den US-Indizes zunächst wieder aufwärts gehen.

S&P500: Bruch der lokalen Tiefs - Inflation und Fed-Protokoll belasten

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