Gold/Silber

US Mint wird von Nachfrage bei Gold- und Silbermünzen überrollt

Die US Mint, die nationale Münzprägeanstalt der USA, schaffte es im vergangenen Jahr nicht, bei Gold- und Silbermünzen die deutlich gestiegene Nachfrage der Anleger zu stillen.

Umsatzexplosion trotz Produktionsproblemen – die Zahlen von US Mint

Am gestrigen Dienstag meldete die US Mint für das Jahr 2020 eine Umsatzsteigerung in Höhe von 258 Prozent bei Goldmünzen sowie ein Umsatzplus von 28 Prozent bei Silbermünzen. Beim Blockbuster „American Gold Eagle“ lieferte man im vergangenen Jahr insgesamt 844.000 Feinunzen aus, während sich die Absatzmenge des „American Silver Eagle“ auf 30,09 Millionen Unzen belaufen hat. Die Gesamtnachfrage konnte – bedingt durch die Pandemie – allerdings nicht befriedigt werden. Auf der Angebotsseite führten nämlich Lockdowns und strenge Hygienevorschriften zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Produktion und den Lieferketten. Außerdem waren die Krisenwährungen bei verunsicherten Anlegern besonders stark gefragt. Dieser Mix an Faktoren verursachte einen Nachfrageüberhang bzw. ein Angebotsdefizit.

Und auch im neuen Jahr scheint die Versorgungslage angespannt zu bleiben. Im Januar lieferte die US Mint bereits 220.500 Feinunzen Gold in Form von „American Eagles“-Münzen aus, womit der vergleichbare Vorjahreswert um 267 Prozent übertroffen wurde. Bei den „Silver-Eagles“ war im Januar eine Absatzsteigerung um über 24 Prozent p.a. auf 4,775 Millionen Unzen gemeldet worden. Aufgrund der starken Nachfrage und eines beschränkten Angebots an physischem Gold und Silber wird man die Bestellungen weiterhin limitieren, zumal im Sommer zudem noch ein Wechsel des Münzdesigns ansteht.

Preisvergleich nicht vergessen

In der aktuellen Marktlage drängt sich für deutsche Anleger der Kauf von American Eagles aufgrund der überdurchschnittlich hohen Aufgelder ohnehin eher nicht auf. Während bei der goldenen Unzenmünze ungefähr ein Prozentpunkt mehr an Prämie verlangt wird als beim günstigsten Konkurrenzprodukt, fällt beim Silver-Eagle der Preiszuschlag mit über drei Prozentpunkten deutlich heftiger aus. Dies deutet darauf hin, dass die Versorgungsengpässe an den Silbermärkten derzeit heftiger ausfallen als an den Goldmärkten.
Mitverantwortlich für diese Entwicklung dürften auch die Turbulenzen der vergangenen Tage gewesen sein. US-Kleinanleger haben sich nämlich in diversen Online-Foren zum Kauf von Silber-ETFs, Silberoptionen und Silberminenaktien verabredet und dadurch nicht nur beim Preis, sondern auch bei der Versorgung mit physischem Silber erhebliche Verwerfungen verursacht.

Die US Mint und die Nachfrage nach Gold- und Silbermünzen



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