Allgemein

US-Notenbank Fed platzt mit der Wahrheit heraus

Geldpolitik der Fed hat auch in den USA nichts mehr mit Konjunktur zu tun

Umso bemerkenswerter ist die jüngste Rede des Chefs der US-Notenbank Fed Jerome Powell, weil sie auf ehrliche Art und Weise eines der Hauptmotive der US-Geldpolitik beschreibt: die Aufrechterhaltung der Schuldentragfähigkeit und die Alimentierung des volkswirtschaftlichen Wachstums durch die zyklusübergreifende Absenkung der Kreditkosten und Aufblähung der Geldmenge. Die Geldmenge landet wiederum als billige Darlehen auf den Konten des US-Finanzministeriums sowie den Konten hoch verschuldeter US-Unternehmen und Verbraucher. Willkommen im Geldsozialismus, liebe Amerikaner.

Der Weg von Zins und Geldmenge ist vorgezeichnet

Aufgrund der Verschlechterung des Verhältnisses von Wachstum zu Neuverschuldung sowie der explodierenden Staatsdefizite zu Abmilderung der Folgen der Unternehmensverschuldung ist auch der Weg der Geldpolitik der US-Notenbank Fed vorgezeichnet. Alle vorgeschobenen Gründe für geldpolitisches Handeln vonseiten der offiziellen Akteure, wie z. B. Wachstumsabschwächung durch den drohenden Brexit, Belastungen durch den Handelskrieg oder die zu niedrige Inflation, sind nur Symptombeschreibungen eines übergeordneten Problems: fortschreitende Überschuldung.

Fazit und Ausblick

Der Zusammenhang zwischen Gesamtverschuldung und Geldpolitik ist der dominierende Faktor für die Finanzmärkte und die US-Volkswirtschaft in ihrer Gesamtheit. Ohne Alimentierung durch die digitale Notenpresse der Fed gäbe es in den USA keinen Kapitalismus mehr. Im Grunde ist es ohnehin nur noch ein Pseudo-Kapitalismus, der ohne ein zentralplanerisches Notenbanksystem keinen Anschlussgläubiger der letzten Instanz mehr hätte und damit bereits insolvent wäre. Diese Wahrheit ist für alle, die in diesem System aufgewachsen und reich geworden sind eine bittere Wahrheit. Diese Tatsache zu verdränge ist menschlich, sich darauf einzustellen ist ratsam. Profiteure werden all die Vermögenswerte sein, die an niedrigen Zinsen partizipieren, von den Wertpapierkäufen der Zentralbanken direkt profitieren, sowie die Anlagen, die als Versicherung gegen das Risiko des Scheiterns dieses Notenbanken-Experiments fungieren.

Zurück zu Teil 1

Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

7 Kommentare

  1. Hauptsache ist doch, dass das Rating der USA durch die „unabhängigen und objektiven Agenturen“ zwischen AAA und AA+ liegt, wobei dieser Umstand nicht nur für die USA gilt. Wahscheinlich wird bei diesen Rating-Agenturen die Bewertung hauptsächlich dadurch ermittelt ob der jeweilige Staat in der Lage ist genügend Rohstoffe für die Banknoten-Druckerpressen herstellen zu können. Eigentlich steigt ja weltweit nicht nur die Zombifizierung von Unternehmen sondern vorallem von Staaten. Wenn diese Blase einmal platzen sollte, na dann gute Nacht Marie!

    1. Wie…Rohstoffe?
      Ist doch ohnehin nur Buchgeld!!!!

      Das drucken von Papiergeld wäre doch nun wirklich zu kostspielig!!!

  2. Eigentlich kann man sagen, daß beide große Wirtschaftsmächte China und Usa wirtschaftlich tot sind. Jetzt ist nur noch die Frage, wer eher offiziell stirbt. Das lese ich zumindest aus den Zahlen. Der Aufstand in Hongkong ist da nicht unwichtig.

  3. Optisch mag der Beginn irgendwo 1982 liegen. (Gestrichelte Linie) In Wahrheit hängt es mit der Goldbindung ein paar Jahre zuvor zusammen. Im Zeitraum vor der Entkoppelung gab es reales Wachstum durch den Wiederaufbau nach dem WW2. Irgendwann begannen die USA Dollars zu drucken, da sich das Wachstum abschwächte, sodass man den Goldstandard nicht aufrechterhalten konne. Anschließend gab es Wachstum auf Pump mit positivem Effekt bis 2000. Ab da wurde der Effekt immer geringer und seit dem flüchtet der Markt in Sachwerte.

    Zwar erreichen die Aktienmärkte neue Hochs im Papiergeld, jedoch nicht mehr gemessen in Sachwerten wie Gold.

  4. JePo´s wichtigste Aussage gestern „…we are Riskmanager “ Ich habe immer gedacht die FED gibt die Richtung vor !! Das heisst ja, erst kommt das Ereignis und dann wird Risk-gemanagt. Dann erscheint der Abverkauf 18/19 und die Repoereignisse in einem ganz neuen Licht.

  5. Die FED hat immer (!) die Blasen aufgeblasen und dann mit großem Maul gelöscht und sich als Retter dargestellt. Natürlich haben die Mainstreammedien diese Sicht gepusht.

  6. Pingback: Aktuelles vom 14.11.2019 – Teil 2! | das-bewegt-die-welt.de

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage