Ist die Bankenkrise in den USA vorbei, bevor sie überhaupt so richtig beginnen konnte? Regionalbanken im Fokus: Gestern fielen die Aktien von Zions und Western Alliance um jeweils mehr als 10 %. Die beiden hatten Kredite für einen Fonds gegeben, der in Hypothekenprodukte investieren sollte, und mutmaßlich betrügerisch handelte. Nun folgten Abschreibungen. Die Aktien der beiden Banken steigen heute in New York um 3,5 % und 3,9 %. Ein Zeichen dafür, dass Anleger die Krisenängste am Folgetag für die ganze Branche doch als übertrieben bewerten.
US-Regionalbanken: Stimmung hellt sich auf
Weitere Faktoren entlasten die Bankaktien aktuell weltweit. Denn es gibt inzwischen gute Quartalszahlen von Regionalbanken wie Fifth Third Bancorp, Regions Financial und Truist Financial. Das beruhigt die Branche fürs Erste! Dazu kommt für den größeren Maßstab aktuell noch eine entlastende Aussage von der Deutschen Bank hinzu, die keine Probleme für ihre Kreditbücher sieht – denn vor ein paar Tagen gab es größere Kreditausfälle in Milliardenhöhere bei anderen Banken.
Deutsche Bank sieht keine Verschlechterung der Kreditqualität
Die Deutsche Bank sieht keine Verschlechterung der Kreditqualität in ihrem Kreditportfolio, obwohl eine Reihe von Pleiten in jüngster Zeit einige Konkurrenten dazu veranlasst hat, vor möglichen Problemen zu warnen. „Es gibt keine Verschlechterung, wir sind sehr zuversichtlich, was unser Kreditportfolio angeht”, sagte Vorstandsvorsitzender Christian Sewing heute Nachmittag in einem Interview mit Bloomberg Television.
Der Zusammenbruch des Autokreditgebers Tricolor Holdings, der zu einem fast vollständigen Ausfall einiger Schulden führte, und der Zusammenbruch des Autoteilezulieferers First Brands Group, der mehr als 10 Milliarden Dollar an einige der größten Namen der Wall Street schuldete, haben die Kreditmärkte erschüttert. Die Sorgen werden durch das rasante Wachstum privater Kredite noch verstärkt.
Jamie Dimon, Vorstandsvorsitzender von JPMorgan, sagte Anfang dieser Woche, dass es zu größeren Problemen als üblich kommen könnte, wenn sich die Wirtschaftslage verschlechtert. „Ich sollte das wahrscheinlich nicht sagen, aber wenn man eine Kakerlake sieht, gibt es wahrscheinlich noch mehr“, sagte er. „Jeder sollte sich dessen bewusst sein.“
Sewing sagte hingegen, dass eine Konjunkturabschwächung oder Rezession die Situation zwar verändern könnte, dies aber derzeit „überhaupt kein Thema“ sei.
„Kein strukturelles Risiko erkennbar“
Aktuell gibt es einen Kommentar vom Schweizer Wertpapierhaus Maverix. Hier dazu im Wortlaut: Neue Meldungen über Probleme bei einzelnen US-Regionalbanken haben am Freitag für spürbare Kursrückgänge im europäischen Bankensektor gesorgt. Anleger reagierten nervös auf die Nachrichten und befürchteten kurzfristig mögliche Ansteckungseffekte. Die Aktien der Deutschen Bank gaben rund sechs Prozent nach, UBS in der Spitze rund 4% und die Commerzbank-Titel verloren etwa drei Prozent. Auch andere europäische Institute wie Barclays und Bank of Ireland standen unter Druck. Der europäische Bankenindex fiel in der Folge um knapp drei Prozent.
Auslöser waren deutliche Kursrückgänge bei US-Regionalbanken wie Zions Bancorporation, Western Alliance und Jefferies, deren Aktien am Vortag um bis zu sechs Prozent eingebrochen waren. Grund dafür waren Berichte über Kreditausfälle bei Autozulieferern, die jedoch nach aktuellem Kenntnisstand kein systemisches Risiko für den Finanzsektor darstellen.
Aus unserer Sicht handelt es sich hierbei um eine kurzfristige Marktreaktion. Der Markt scheint nach der jüngsten Stärke gezielt auf negative Nachrichten zu warten, um Gewinne mitzunehmen. Entsprechend ist die aktuelle Bewegung eher technischer Natur und kein Hinweis auf eine neue Krise im Bankensektor.
Auch Analysten betonen, dass die gemeldeten Kreditausfälle zwar unschön, aber nicht systemrelevant sind. Die betroffenen Banken verfügen über solide Kapitalpuffer, und die Größenordnung der faulen Kredite ist begrenzt.
Das Thema sorgt kurzfristig für erhöhte Volatilität, ändert aber nichts an der grundsätzlich stabilen Lage des europäischen Bankensektors. Wir sehen derzeit keinen Grund, von einem strukturellen Risiko oder einer größeren Marktverwerfung auszugehen. Die aktuellen Rückschläge könnten im Gegenteil selektiv sogar als Einstiegschance betrachtet werden – sofern sie mit der jeweiligen Portfoliostrategie vereinbar sind.
FMW/Bloomberg
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Wer kauft den die PleiteBankAktien ? die anderen Banken zum stützen…QZahlen…GAAP or NonGAAP
Ein Schelm, wer Böses Spricht/ Denkt….
Alle gewinnen, so war das doch schon immer, oder?
😜🤣🤣😎
gehen sie weiter – es gibt hier nichts zu sehen.