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US-Wahl: Warum wählen viele Trump trotz wirtschaftlicher Einbußen?

Warum werden viele Amerikaner bei der US-Wahl Trump wählen, obwohl sie durch ihn wirtschaftliche Nachteile erlitten haben? Zum Beispiel die amerikanischen Farmer: Der Umgang mit der US-Landwirtschaft durch die amtierende Regierung hat schon etwas von Sozialismus. Ausgerechnet initiiert von Donald Trump, der seine treuen Stammwähler mit Zuschüssen bei Laune hält, eben weil seine Handelspolitik mit China auf diesem Gebiet so elendig gescheitert ist. Die Zustimmung der US-Farmer für den amtierenden Präsidenten ist deshalb fast ungebrochen.

US-Wahl: Die US-Farmer, Opfer des Handelsstreits mit China

Der Handelskrieg mit China ist zwar etwas aus dem Fokus der Öffentlichkeit geraten, dennoch wirkt er in der US-Landwirtschaft nach.

Ab dem Frühjahr 2018 verhängte US-Präsident Zölle auf die Importe chinesischer Alltagswaren, was von China mit Gegenzöllen auf US-Agrarprodukte belegt wurde. Die Soja-Bauern aus Indiana, Iowa und Kansas litten stark unter den Maßnahmen. Die US-Handelsbehörde stellte einen Rückgang der Ausfuhren nach China, dem Hauptabnehmer von Soja, von 2017 auf 2018 um 75 Prozent fest, von 12 Milliarden auf drei Milliarden Dollar. Aber auch die Ausfuhr von Schweinefleisch ging um 30 Prozent zurück.

Die ungebrochene Zustimmung für Trump

Wenn man geglaubt hat, dass sich viele Farmer deshalb enttäuscht von der Republikanern abwenden würden, der dürfte sich getäuscht sehen. Den letzten Umfragen zufolge wollen 75 Prozent der Wähler aus diesem Bereich bei der US-Wahl weiterhin Trump ihre Stimme geben, 2016 waren es „nur“ 73 Prozent. Ein Grund dafür hat sicherlich etwas mit der angekündigten Umweltpolitik Joe Bidens zu tun, die den Farmern das Leben etwas erschweren könnte – Stichwort Entsorgung von Dünger in Flüsse. Aber der Hauptgrund ist sicherlich anderer Natur.

Das gigantische staatliche Förderprogramm

Obwohl die Landwirtschaft nur noch ein Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der USA beiträgt, liegen dem Präsidenten diese speziellen Wähler schon lange vor der US-Wahl besonders am Herzen. Ganze 23 Milliarden Dollar an Subventionen flossen 2018 und 2019 an die betroffenen Bauernhöfe, aber das ist anscheinend nur ein Teil der Wahrheit. Wenn man der Umweltorganisation „Environmental Working Group“ Glauben schenken kann, flossen davon 21 Milliarden Dollar an die Kreise, die vor vier Jahren bei der US-Wahl republikanisch gewählt hatten und nur zwei Milliarden an demokratisch dominierte Bezirke. Wie ist so etwas möglich?

Wie geht es weiter mit der Landwirtschaft?

Der groß gefeierte Handelsdeal zwischen den USA hat sich bisher zu einem Rohrkrepierer entwickelt. Von den versprochenen 37 Milliarden Dollar an chinesischen Agrarkäufen, wurde bisher vielleicht ein Viertel umgesetzt. Schlimmer noch, die Chinesen suchten sich mit Brasilien und Argentinien sogar noch andere Lieferanten. Was Donald Trump nicht zum Umdenken bewegt, im Zuge der Corona-Krise sollen die US-Landwirte bis Ende 2020 ganze 51 Milliarden Dollar an Unterstützung erhalten, fast 40 Prozent der gesamten Einnahmen. Was für ein uneigennütziges, sozialistisches Programm des Dealmakers!

Noch ein paar Sätze zur US-Wahl 2020:  Die aktuelle Präsidentschaftswahl unterscheidet sich nicht nur wegen der agierenden Persönlichkeiten von früheren Zeiten.

Ein großer Teil der Wahl 2020 hat bereits stattgefunden, schließlich sollen bereits bis zum Samstag über 85 Millionen Amerikaner ihre Stimme abgegeben haben (hier die aktuelllen Daten). Dies ist bereits weit mehr als die Hälfte der Zahl der 137 Millionen US-Wähler, die 2016 insgesamt gewählt hatten. Damals lag die Wahlbeteiligung bei nur 55,7 Prozent, aber eine Beteiligung über 60 Prozent – das ist auch schon einige Jahrzehnte her (1968 – 60,8 Prozent). Insgesamt sind bei der US-Wahl nun 240 Millionen US-Bürger wahlberechtigt, 10 Millionen mehr als vor vier Jahren. Die Frage ist nur, welche Wählergruppe diese frühe Entscheidung getroffen hat. Vor vier Jahren brachten die Ermittlungen gegen Hillary Clinton, kurz vor der Wahl, nochmals einen kleinen Umschwung.

Fazit

Diese Beispiele zeigen wieder einmal mehr wie unvorhersehbar das Verhalten von Menschen speziell vor Wahlen ist. Wird die Stimmabgabe von Emotionen wie Hoffnung, Wut, Revancheismus (Denkzettel-Theorie) oder von finanziellen Vorteilen getätigt, so ist eine Vorhersage – bis auf die zementierten Wählergruppen – nicht besonders valide. Deshalb sind die sozialen und damit selbstrefrenziellen Gebiete wie Politik, Wirtschaft und Börse ein so genanntes „Non-Validity Environment“, wie es Daniel Kahnemann nach Jahrzehnten Forschung auf diesen Feldern herausgefunden hat. Viele richtige Vorhersagen sind Zufallstreffer, wie es auch der Risikoforscher Nassim Nicholas Taleb so gerne formuliert. Wenn jemand den Ausgang der US-Wahl vor vier Jahren richtig antizipiert hat, besteht eher die Wahrscheinlichkeit, dass er sich dieses Mal irrt. Oder wie an der Börse, wo eine Handvoll Analytiker einen Crash punktgenau vorhersagen, aber nur einmal – und dann beginnt das Problem.

Seien wir also gespannt, was in der Nacht vom 3. auf den 4. November bei der US-Wahl passieren wird.

Warum wählen Farmer bei der US-Wahl erneut Trump?



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8 Kommentare

  1. Warum wählen Menschen Donald Trump “?

    Weil Donald „Lügt“, bzw ehrlich ist, und den Menschen das Gefühl gibt, „einer von ihren zu sein“.

    Und genauso kann ich Wahlen gewinnen.

    1. Er will einer von ihnen sein. Deswegen hat er auch den elitären Epstein sofort aus seinem Club geworfen, als da ein Gerücht mit Minderjährigen auftauchte. Während der sozial. Clinton öfters in seinem Lolita-Express mitflog. Wo diese Minderjährigen an Bord waren.
      Sein Problem ist, daß Gutes-Tun stolz macht, und dann ist man auch nicht besser als die anderen – oder nur wenig. Ein Ami-Problem seit dem Sezessionskrieg. (Der Südstaaten-General Lee war ganz gegen die Sklaverei, wollte ihre Abschaffung und hat dafür gebetet.)

  2. Die Realität ist und bleibt – ein ‚Herr Donald muss weg“ – alles andere wäre für die „Leading-Nation“ „USA“ nicht mehr und weniger als eine Katastrophe.

    Weil dann – bei einer erneuerten Wahl einer Wahl eines Donald Trump die USA dann ziemlich nach Rechts abdriften dürfte. Dies, sogar in die Nazi-Fraktion, und bei denen gibt es einige im den Südstaaten.. Und ünterschätzt mir nur nicht die Südstaatler !

    Bei einer Wahl Donald Trumps, hätte Hitler gewonnen !

    1. Bei uns gibts auch überall Nazis. Die ganzen Corona-Leugner. Dann die Klimaerwärmungs-Leugner, die GEZ-Ablehner, die Lügenpresse-Sager, die Eltern, die ihre Kinder nicht mit der Schutzmaske haben wollen. Die Gefahr von rechts wird übermächtig. Selbst Frau Zetlow (Corona-Leugnerin) und Dieter Nuhr, ja sogar Lafontaine (Redet mit der AFD) – überall Hitler. Dabei war er Österreicher, in einer Arbeiterpartei und für Alle-Macht-dem-Staat – also kein Kapitalist.

    2. Ich versuchs nochmal:
      Bei uns gibts auch überall Nazis. Die ganzen Corona-Leugner. Dann die Klimaerwärmungs-Leugner, die GEZ-Ablehner, die Lügenpresse-Sager, die Eltern, die ihre Kinder nicht mit der Schutzmaske haben wollen. Die Gefahr von rechts wird übermächtig. Selbst Frau Zetlow (Corona-Leugnerin) und Dieter Nuhr, ja sogar Lafontaine (Redet mit der AFD) – überall Hitler. Dabei war er Österreicher, in einer Arbeiterpartei und für Alle-Macht-dem-Staat – also kein Kapitalist.

  3. Hallo zusammen,

    Ihr seid echt krank, so einen Quatsch hier zu posten.
    Falls das also keine Satire ist, dann :
    D T macht seine Wahl Versprechen wahr.
    D T steht für sein Land, was man von A M und Ihr Regime nicht behaupten kann
    D T ist im Gegensatz zu D S nicht an einer globalisierten Welt interessiert und wird deshalb auch so von dem D S massiv bekämpft

    1. Ich geb Ihnen recht. Aber ich glaub, bei Marko war es keine Satire. Der glaubt an die Tagesschau, an das Drosten-Team, (Der mit der ZSK-Band.), an Greta (die mit der The 1975)
      https://www.monopol-magazin.de/1975-eroeffnen-ihr-album-mit-essay-von-greta-thunberg
      usw. Kann er ja gern, aber sein Statement ist argumentativ schon arg verkürzt „Bei einer Wahl Donald Trumps, hätte Hitler gewonnen !“ So einfach ist die Welt. Trump = Hitler. (Johnson hatte doch damals auch diese Ehre.)

    2. Trump macht keine Wahlversprechen wahr, er behauptet es nur. Und alle zig-tausend Fakten, Dokumente, Videos, Tweeds, die das belegen und ihn der Lüge oder Unwahrheit überführt haben, sind Fake News.
      Trump steht nicht für sein Land, er pfeift darauf. Wofür Trump steht ist Donald Trump, wenn es hochkommt, vielleicht noch Familie Trump.

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