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Peking droht nach Trump-Kritik mit Maßnahmen USA-China-Handelskrieg eskaliert

Nachdem Trump am Freitag China beschuldigte, wirft heute Peking den USA vor Vereinbarungen zu verletzten. Der Handelskrieg eskaliert.

Xi Jinping
Xi Jinping. Foto: Bloomberg

Der Handelskrieg eskaliert. Nachdem Donald Trump China am Freitag bezichtigte, gegen den gerade in Genf erzielten Konsens in Handelsfragen verstoßen zu haben, kam heute die Retourkutsche aus Peking. Chinas Handelsministerium hat heute früh die USA beschuldigt, das Abkommen verletzt zu haben – und kündigte an, Maßnahmen zur Verteidigung der nationalen Interessen zu ergreifen, so Bloomberg News. Damit schwindet die Hoffnung, dass es auf kurze Sicht das von Trump in Aussicht gestellte Telefonat mit Chinas Präsident Xi Jinping geben wird.

Peking warf Washington vor, einseitig neue diskriminierende Beschränkungen eingeführt zu haben, darunter neue Richtlinien für die Kontrolle des Exports von KI-Chips, Beschränkungen für den Verkauf von Chipdesign-Software nach China und den Entzug von Visa für chinesische Studenten. “Wenn die USA auf ihrem eigenen Weg beharren und weiterhin Chinas Interessen schädigen, wird China weiterhin entschlossene und energische Maßnahmen ergreifen, um seine legitimen Rechte und Interessen zu schützen”, hieß es in der Erklärung des Ministeriums. Die USA hätten zudem den Konsens verletzt, den es beim letzten Gespräch von Trump und Xi am 17. Januar gegeben habe. Details dazu nannte Peking nicht.

An den Börsen in Asien ging es angesichts der Nachricht bergab. Der Hang-Seng-Index in Hongkong notiert am heute 2,2% im Minus. Als Trump Peking am Freitag beschuldigte, die Zollpause zu verletzen, nannte er keine Einzelheiten. Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer beklagte jedoch, dass China die Exporte wichtiger Mineralien, die für die Herstellung modernster Elektronik benötigt werden, nicht beschleunigt habe.

Der Präsident der Amerikanischen Handelskammer in China erklärte, Peking habe die Beschränkungen beim Export seltener Erden gelockert. Dies geschehe allerdings langsamer, als es der Industrie lieb ist, so Michael Hart. In der Erklärung des chinesischen Handelsministeriums hieß es, man habe den Konsens streng und aufrichtig umgesetzt.

Trumps Äußerungen kamen einen Tag, nachdem US-Finanzminister Scott Bessent erklärt hatte, die Handelsgespräche mit China seien ins Stocken geraten, und angedeutet hatte, dass ein Telefonat zwischen Trump und Xi notwendig sein könnte, um die Pattsituation zu überwinden. Der US-Präsident werde „diese Woche ein wunderbares Gespräch mit Präsident Xi über die Handelsverhandlungen führen“, sagte Hassett, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats des Weißen Hauses, am Sonntag in der ABC-Sendung „This Week“. „Das ist unsere Erwartung.“

Trump hatte bereits im Februar den Wunsch nach einem Telefonat mit seinem chinesischen Amtskollegen geäußert und später erklärt, er sei bereit, nach China zu reisen, um sich mit Xi zu treffen, obwohl bisher noch kein Termin dafür festgelegt wurde.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Naja- Europa sollte sich darauf vorbereiten, langfristig ohne China leben zu können.
    Für die US- Strategen wird es (wie in den letzten etwa 100 Jahren bei Russland) eine Leichtigkeit sein, auch einen Keil zwischen Europa und China zu treiben.
    Spätestens wenn China Taiwan angreift, werden dann ja auch wohl ähnliche Sanktionen gegen China verhängt werden, wie gegen Russland.
    Deutschland natürlich wieder ganz vorne weg.
    Es wird dann nur „etwas“ teurer werden, die russischen Rogstoffe über US-Firmen zu kaufen.
    Oder wundert denn niemanden, warum sich die USA
    bei der Kritik an Russland so sehr zurückhält?
    Trump brennt es unter den Nägel.
    Wenn Trump wirklich Russland schädigen könnte/wollte, dann wären schon zwei Flugzeugträger in der Ostsee.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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