FMW-Redaktion
In den USA herrscht derzeit angeblich Vollbeschäftigung und das (wahrscheinliche) Einleiten der Zinswende durch die US-Fed sorgt für gute Stimmung. Auch die Steuerinnahmen steigen, also eigentlich alles gut, wenn da nicht das immer noch krasse Missverhältnis von Einnahmen zu Ausgaben seitens des Staates wäre.
Wie viele Euro-Staaten auch geben die USA strukturell mehr Geld aus als sie einnehmen. Das kann man an folgenden offiziellen Daten sehr gut entnehmen. Hatten die USA 2010 noch ein Haushaltsdefizit von knapp 1,3 Billionen Dollar (8,7% des BIP), so waren es für das abgelaufene Fiskaljahr 2015 „nur noch“ 439 Milliarden Dollar (2,5% aufs BIP).
In der US-Finanzwelt bricht gerade eine kleine Euphorie aus, weil man davon ausgeht, dass die Ausgabe von langlaufenden US-Staatsanleihen ab nächstem Jahr spürbar zurückgehen wird. Dafür wird die Ausgabe kurzlaufender T-Bills anziehen, aber einige Marktteilnehmer gehen insg. von einer deutlichen Verknappung des Angebots von US-Schuldtiteln aus, weil die USA einfach weniger Schulden aufnehmen müssen.
Die Frage ist immer nur, was man unter „weniger“ versteht. Es ist oft nur eine Frage der Relation oder Größenordnung. Im aktuellen Fiskaljahr 2016 soll das Haushaltsdefizit statt bisher 439 nur noch 414 Milliarden Dollar betragen (2014 noch 483 Milliarden). Die Lücke entwickelt sich in Zeitlupe Richtung 0, hat aber immer noch ein desaströses Ausmaß, und die Staatsschulden als solche wachsen ja auch jedes Jahr weiter an.
Mit aktuell 2,5% bezogen auf das BIP erfüllen die USA immerhin das 3% Maastricht-Kriterium!
Nur um die 2000er-Wende herum überstiegen die Steuereinnahmen kurzzeitig die Ausgaben im US-Staatshaushalt.
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Es ist nichts neues, dass die USA auf Kosten von anderen leben….Amerika ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, so auch des unbegrenzten Betrugs.
Solange sie ihre Doppelagenten als Notenbankchefs in €uropa&anderswo installiert haben,wird sich daran auch so schnell nichts ändern!
Ja, das stimmt. Aber die breite Mehrheit ist nach wie vor der Meinung dass das unsere innigsten Freunde sind. Dieser Gedanke ist bis in die obersten Gruppen weit verbreitet.
Siehe Video: https://www.youtube.com/watch?v=pc4qhOggN6Q, ab Zeit: 5:20 bis 8:40.
Also brauchen wir uns auch keine Hoffnung machen das es besser wird.
Wie war das? „Mit aktuell 2,5% bezogen auf das BIP erfüllen die USA immerhin das 3% Maastricht-Kriterium!“
Wohlan, so nehmen wir doch die US in die EU auf!
Oder hab ich etwas missverstanden?