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USA: Die Politik der alten, weißen Politiker

Erstaunlich: eine so dynamische Macht wie die USA wird fast ausschlielich von alten Politikern regiert! Ich habe es diese Woche schon einmal in einem Artikel angedeutet, der sich mit der Frage des Kampfes um die Weltwirtschaft zwischen den USA und China abspielt: Die jetzige Politikergarde befindet sich in einem Alter, in dem sie die Wachablösung gar nicht mehr recht aktiv verfolgen kann. Ein Artikel des Reporters der „Welt“ Hannes Stein in New York setzt dieser Aussage noch einen drauf und wirft zudem ein schlechtes Licht auf die kommenden Präsidentschaftswahlen am 3. November 2020.

 

USA: Regierung und die Opposition – kein Aufbruch in die Zukunft

Wie bereits angedeutet hat der 73-jährige Donald Trump sehr „erfahrene“ Kabinettsmitglieder um sich geschart: Vom 81-jährigen Handelsminister über die auch über 70 Jahre zählenden Politiker Robert Lightizer, Larry Kudlow, Peter Navarro – alles Herren, die gerade an der künftigen Ausrichtung der Wirtschaftpolitik beteiligt sind. Die Ausnahme ist US-Finanzminister Mnuchin, ein Mittfünfziger, der aber, von Goldman Sachs kommend, die Tradition des Geldhauses fortsetzt, zu diese Wall Street-Bank  anscheinend ein uraltes Vorrecht besitzt: die Steuerreform lässt grüßen.

Aber auch sehr wichtige Republikaner im Senat sind bereit 86 beziehungsweise 77 Jahre alt, so etwa Chuck Grassley und Mitch McConnell.

Seltsamerweise folgt auch die Opposition diesem Beispiel. Die aussichtsreichsten Kandidaten der Demokraten Joe Biden (76), Elisabeth Warren (70) und Bernie Sanders (78) zählen bereit addiert 224 Lenze und wollen Donald Trump 2020 das Amt streitig machen.

Zur Erinnerung: Die letzten drei US-Präsidenten Obama, Bush und Clinton waren alles Endvierziger bzw. Mittfünfziger, als sie ihre Amtszeit begannen. Und da gibt es noch den ehemaligen Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg 77-jährig, der sich gerade erst zu einer Kandidatur für das Präsidentenamt bekannt hat sowie die 79-jährige Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi, die in punkto Amtsenthebungsverfahren zur großen Gegnerin für Trump avanciert ist.

USA: Das fehlende Interesse der Jungen an der Politik

Hannes Stein stellt eine berechtigte Frage: „Sollten die berüchtigten amerikanischen Wahlfinanzierungsgesetze schuld sein, die unkontrollierte Wahlwerbung durch Firmen und Gewerkschaften erlauben? Vielleicht. Aber warum sollten die Großkapitalisten unserer Zeit, die allesamt eher junge Leute sind Sergey Brin 46 (Google) Jeff Bezos 55 (Amazon), Tim Cook 59 (Apple), Mark Zuckerberg 35 (Facebook) und Jack Dorsey 42 (Twitter) ausgerechnet eine Herrschaft der Alten bevorzugen und finanzieren?“

Aber auch die Senatoren in den USA sind nicht gerade die Jüngsten – das ist immer wieder schön zu beobachten, wenn Manager wie zum Beispiel Mark Zuckerberg bei Befragungen vor Ausschüssen „gegrillt“ werden.

Ein wichtiger Grund scheint das Interesse der jungen Amerikaner an den Wahlen zu sein. Bei Präsidentschaftswahlen liegt die Wahlbeteiligung dieses Personenkreises unter 40 Prozent, bei Wahlen zum Repräsentantenhaus und zum Senat sogar nur halb so hoch.

Auf die Frage, warum junge Amerikaner nicht zur Wahl gehen, kommt Stein auf zwei Antworten: Zum einen läge es am amerikanischen Wahlsystem, wo man sich zur Wahl registrieren müsse. Das sei kompliziert, wenn man häufig umziehen müsse, wie es die jungen Leute tun. Dann fänden amerikanische Wahlen immer am Dienstag statt, und dieser Dienstag ist ein normaler Arbeitstag.

Als zweiten Grund sieht Stein: „Viele junge Amerikaner haben jeden Glauben an das System verloren. Sie halten Amerika für unrettbar korrupt. Und erstaunliche 20 Prozent der jungen Amerikaner erklären, sie seien zu ungebildet. Sie verstünden zu wenig von Politik und wollten sich deshalb nicht an Wahlen beteiligen.“ Eigentlich unglaubliche Erkenntnisse zu der Nation, die schon ein ganzes Jahrhundert die Führungsmacht auf dieser Erde (gewesen) ist.

 

Fazit

Es scheint sich in dieser Form schon um eine spezifische Entwicklung in den USA zu handeln, wenn man andere demokratische Regierungen betrachtet, von Kanada, über Großbritannien, Frankreich bis hin zum Extrembeispiel Österreich. Selbst der auf Lebenszeit gewählte chinesische Regierungschef Xi Jinping erscheint aus US-Sicht fast wie ein jüngerer Vertreter.

Aber vielleicht ergibt sich aus globaler Sicht gerade eine Gegenbewegung in Gestalt von Greta Thunberg, die mit 16 Jahren fast noch ein Kind ist, aber eine riesige Bewegung angefacht hat. So etwas wäre auch in der Politik wünschenswert, nicht nur in den USA. Diese ist angesichts der Probleme mit dem demokratischen Umbruch, zumindest in den Industriestaaten, doch sehr auf Besitzstandswahrung fixiert, natürlich im Interesse der Alten.

 

Die führenden Politker der USA sind fast alles Greise



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13 Kommentare

  1. In Deutschland nennt man es Altenheim und Pflegeheim, in USA Repräsentantenhaus und Senat.

    1. Liebe Sabine, das passt echt gut hierher zum Thema des Artikels. Thomas Müller wurde übrigens auch von seinen Eltern unterstützt und gefördert ;)
      Seriöse Quelle, so nebenbei bemerkt…

      1. Warum können Sie die Leute nicht in Ruhe lassen???????????????????????
        Irgendeine krankhafte Jagdpsychose.
        Sagen Sie Ihre Meinung und gut ist.

        1. Warum können Sie Greta nicht in Ruhe lassen???????????
          Irgendeine Hasspsychose.
          Schreiben Sie zum Thema und gut ist.

          1. a) Ich wußte gar nicht, daß Thomas Müller mit 16 bereits in den Medien aufgetreten ist. Thema verfehlt und nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

            b) Die Eltern der hochgeehrten Greta sind 100% Antifa, die Tochter auch. Die „One Moment“ managt mit den Eltern alles um Greta herum. Die Wutrede wurde schon einmal gehalten 1992 Weltklimakonferenz, Rio de Janeiro. Also ist sie eigentlich keine junge engagierte Politikerin, die sich im Meer Hubschrauberflüge als Schutz organisieren kann. Alles nur ein Hype.
            https://www.cicero.de/kultur/greta-thunberg-wutrede-un-klimagipfel-fridays-for-future
            https://vera-lengsfeld.de/2019/10/11/gretas-wutrede-vor-der-un-war-eine-kopie/

            c) Dies ist mein erstes Posting zu Greta. Woraus Sie gleich hysterisch einen Haß daraus machen, ist mal wieder typisch links. Auch wenn Sie ja gar keiner Partei angehören, nur die objektive Wahrheit politisch korrekt vertreten und den ganzen Tag alle hetzen und mundtot machen wollen, die nicht politisch korrekt sind.

          2. @Sabine
            “ Die Eltern der hochgeehrten Greta sind 100% Antifa“

            Und Sie finden es problematisch, wenn jemand antifaschistisch ist? Sollte das nicht jeder Demokrat sein?

          3. Liebe Sabine, dies ist also Ihr erstes Posting zu Greta? Nun ja:
            https://finanzmarktwelt.de/klima-aktien-mehr-verdienen-141788/

            Wären Sie nach den Schimpf- und Wut-Tiraden nun bitte auch so nett, mir zu sagen, was das mit dem Thema des Artikels zu tun hat? Und wer genau hier hysterisch reagiert? Vielleicht beantworten Sie bei der Gelegenheit auch noch gleich die sehr berechtigten und qualifizierten Fragen von @TM?

  2. Donald ist nicht ein typischer alter Republikaner. Er ist anders, was äusserlich sejhr schlimm aussieht oder aussehen kann, ist in wirklichkeit im langfristigen denken eine Sache die die USA im moment nötig hat. Donald Trump „schadet“ nur denen die zu faul sind oder die sich den Schaden selbst unbewust zufügen.

    1. @sabine, danke, dass Sie uns an die großartige Severn Suzuki erinnern, die vor 25 Jahren die aktuellen Probleme des Ozonloches und Waldsterbens öffentlich wirksam angesprochen hatte.

      «Ihr wisst nicht, wie ihr das Ozonloch stopfen sollt», schleuderte sie den Teilnehmern der Umwelt- und Entwicklungskonferenz 1992 im brasilianischen Rio de Janeiro entgegen. «Ihr wisst nicht, wie ihr ausgestorbene Tiere zurückbringt. Und ihr könnt keine Wälder zurückbringen, die da wuchsen, wo jetzt Wüste ist.» Im Blümchentop, in weissen Shorts und mit Pferdeschwanz stand sie vor den Mächtigen der Welt. Ihr Appell: «Wenn ihr nicht wisst, wie ihr das in Ordnung bringt, dann hört auf, die Umwelt kaputt zu machen!»

      Sie war ein Vorbild, eine Vorreiterin der Umweltprobleme zu ihrer Zeit. Und sie hatte Erfolg, was diese Probleme betrifft. Doch Dummheit, Faulheit, Gier und Ignoranz überwucherten die Erfolge im Laufe einer Generation. Und so bedarf es erneut einer Greta, die den alten und verfaulten Machtpolitikern ebenso wie den jüngeren Schergen in Ausbildung vor Augen führen, wie es um unsere Lebensgrundlagen steht:

      https://www.welt.de/politik/deutschland/article190719537/Severn-Cullis-Suzuki-Die-Greta-Thunberg-von-1992.html
      https://blog.dpsg.de/2015/12/severn-suzuki-das-maedchen-das-die-welt-zum-schweigen-brachte/
      https://www.blick.ch/news/politik/severn-suzuki-war-gretas-vorreiterin-diese-zwoelfjaehrige-brachte-die-welt-1992-zum-schweigen-id15137481.html

      1. Ich les jetzt Ihren Text nicht weiter.
        – Ich findee es schon unsozial bzw. link, dauernd seinen Nickname zu ändern. Warum tut man das???
        – Lassen Sie mich einfach in Ruhe. Haben Sie keine Familie?
        – Warum müssen Sie immer persönlich werden. Das ist zum Kotzen.

        1. Liebe Sabine, Sie müssen meinen Text schon lesen, um behaupten zu können, dass ich persönlich werde. Lesen Sie bitte, und dann sagen Sie mir, wo etwas Persönliches zu Ihrer Person steht. Wie ich das sehe, habe ich eigentlich über die großartige Severn Suzuki geschrieben und kann kein Wort über Sabine finden.

          Und haben Sie es schon einmal in Erwägung gezogen, dass die haarsträubende Logik Ihres Postings, die Zusammenhanglosigkeit und der völlig fehlende Bezug zum Thema einfach auch anderen Lesern neben Claudia und TM unangenehm ins Auge fällt?

          Um Greta zu diskreditieren, führen Sie eine Quelle an, die ihre Karriere in der Bundesrepublik als MdB für die Grünen begann und danach zur CDU wechselte, die ihr inzwischen zu „linksradikal“ erscheint. Im Mai 2018 trat Lengsfeld als Rednerin auf der Pegida-nahen Kundgebung „Für Meinungsfreiheit und gegen das NetzDG“ in Köln auf, wo sie einem Gegendemonstranten ins Gesicht schlug. Im selben Monat nahm sie neben Thilo Sarrazin, Jörg Meuthen und anderen als Rednerin an dem von Max Otte organisierten sogenannten „Neuen Hambacher Fest“ teil. 2019 hat Lengsfeld eine strafbewehrte Unterlassungserklärung unterzeichnet. Darin verpflichtet sie sich, künftig nicht mehr zu behaupten, dass eine ihr nicht genehme Zeitschrift „von Steuergeld finanziert“ werde. Eine zumindest fragwürdige Entwicklung und Karriere, wie ich meine.

          Zur zweiten Quelle sollten Sie als überzeugte Demokratin auch einmal folgenden Artikel lesen:
          https://starke-meinungen.de/blog/2016/07/01/was-im-cicero-gesagt-werden-darf-kriegs-und-auschwitzkomplex/

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