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Valneva mit Kapitalerhöhung – Pfizer steigt ein – Aktie reagiert kurios!

Der US-Gigant Pfizer investiert über eine Kapitalerhöhung in Valneva. Die Aktie reagiert vorbörslich mit einer kuriosen Kursbewegung.

Spritze

Das französische Impfstoffunternehmen Valneva, das seit Corona auch von deutschen Börsianern viel beachtet wird, meldet heute früh eine Kapitalerhöhung. Der US-Gigant Pfizer investiert 90,5 Millionen Euro in 9.549.761 neu ausgegebene Stammaktien zu einem Preis von 9,49 Euro je Aktie. Diese neu ausgegebenen Aktien stellen laut Valneva eine Verwässerung von etwa 8,1 Prozent des Aktienkapitals des Unternehmens dar. Ein bisheriger Aktionär, der vor dieser Kapitalerhöhung 1 Prozent des Kapitals von Valneva hielt, wird nun einen Anteil von 0,919 Prozent halten.

Die Reaktion der Börsianer ist auf den ersten Blick durchaus kurios. Die Valneva-Aktie steigt heute früh nämlich um 19 Prozent. Die normale Reaktion bei einer Kapitalerhöhung wäre, dass die Aktie fällt. Denn durch die Verwässerung der alten Aktien sinkt der Wert pro Aktie. Da es nach der Kapitalerhöhung mehr Aktien gibt, müssen zukünftige Gewinne des Unternehmens durch mehr Aktien geteilt werden – die einzelne Aktie verkörpert also weniger Gewinnanspruch als vorher. Deswegen sinken Aktien normalerweise direkt nach der Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung. Warum es dieses Mal einen deutlichen Anstieg der Aktie gibt? Die Börsianer sind wohl froh, dass durch das Investment des US-Pharmagiganten Pfizer quasi ein Vertrauensbeweis in Valneva als Unternehmen ausgesprochen wird. Valneva erläutert den Hintergrund der Partnerschaft mit Pfizer wie folgt, Zitat aus der heutigen Mitteilung:

Dieses Investment wird in Form einer exklusiven Kapitalerhöhung zur weiteren Unterstützung der strategischen Lyme Borreliose-Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen abgewickelt. Der Kaufpreis pro Aktie wurde auf der Grundlage des durchschnittlichen Schlusskurses der Aktien des Unternehmens an der Euronext Paris während der letzten 10 Handelstage vor dem Datum des Kapitalbeteiligungsvertrags festgelegt. Die Kapitalbeteiligung soll am 22. Juni 2022 erfolgen. Valneva plant, die Erlöse aus der Kapitalbeteiligung von Pfizer für dessen Anteil zur Phase 3-Entwicklung des Lyme Borreliose Programms zu verwenden.

Außerdem aktualisierten Valneva und Pfizer die Bedingungen ihrer Kooperations- und Lizenzvereinbarung vom 30. April 2020[1]. Valneva wird nun 40% der verbleibenden gemeinsamen Entwicklungskosten finanzieren, gegenüber 30% in der ursprünglichen Vereinbarung. Pfizer wird gestaffelte Lizenzgebühren von 14% bis 22% an Valneva zahlen, während die Lizenzgebühren in der ursprünglichen Vereinbarung bei 19% begannen. Darüber hinaus werden die Lizenzgebühren durch Meilensteine in Höhe von bis zu $100 Mio. ergänzt, die auf der Grundlage der kumulierten Umsätze an Valneva zu zahlen sind. Andere Entwicklungs- und frühe Vermarktungsmeilensteine sind unverändert – von denen verbleiben $168 Mio., einschließlich einer Zahlung von $25 Mio. von Pfizer an Valneva bei Beginn der Phase 3-Studie.



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