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Vapiano-Börsenstart knapp über Emissonspreis, aber unter dem maximalen Zeichnungspreis – wie es nun weiter geht

Vapiano ist seit heute früh an der Börse handelbar. Die Zeichnungsspanne lag bei 21-27 Euro. Der gestrige Emissionskurs lag bei 23 Euro. Also bekamen die Zeichner, die zum Zug kamen, die Aktie für 23 Euro zugeteilt. Der erste Börsenkurs heute früh...

FMW-Redaktion

Vapiano ist seit heute früh an der Börse handelbar. Die Zeichnungsspanne lag bei 21-27 Euro. Der gestrige Emissionskurs lag bei 23 Euro. Also bekamen die Zeichner, die zum Zug kamen, die Aktie für 23 Euro zugeteilt. 32% der Aktien sind nun in Streubesitz. Der erste Börsenkurs heute früh lag bei 23,95 Euro. Aus dieser Sicht betrachtet ist es also ein kleiner Erfolg für das Unternehmen, dass die Erstnotiz über dem Emmisionspreis liegt. Aber man liegt eben auch 3,05 Euro unter dem Maximum der Zeichnungsspanne. Das ist wiederum ein schwaches Signal, worüber wir schon gestern berichteten.

Das Unternehmen mit zuletzt fast keinem Gewinn betreibt 185 Restaurants, und ist insgesamt 553 Millionen Euro Wert gemäß dem Emissionspreis von 23 Euro. Also ist Stand heute rein rechnerisch jedes Restaurant als Umsatzbringer 3 Millionen Euro wert, wenn man den Gesamtwert durch 185 teilt. Vom Erlös in Höhe von 184 Millionen Euro fließen 85 Millionen in das Unternehmen. Also hat man erst einmal Cash in der Kasse, und kann weiter expandieren.

Aber ist das die große Wachstumsstory? Gut, massentauglich ist das Konzept wohl durchaus, nämlich eine Art Mischung aus Restaurant und SB-Fastfood. Als eine Art Nobel-Variante des „alten“ Fastfood erreicht man mit stylischem Interior vor allem Büroangestellte in Innenstadtlagen. Mit dem frischen Geld werden weitere Filialen eröffnet. Vapiano will 2020 die Anzahl seiner Restaurants verdoppeln. In Deutschland soll ihre Zahl von 76 auf 100 steigen.

Die 1 A-Lagen der Vapiono-Läden garantieren wohl volle Sitzbänke, aber damit dürften auch die Mieten hoch sein. Und obwohl auf Kellner verzichtet wird, ist die Zahl der Mitarbeiter im offenen Küchenbereich doch sehr hoch. Beide Faktoren fressen an der Profitabilität, was den Gewinn zuletzt fast auf 0 reduzierte. Es ist eine ähnliche Frage wie einst bei Zalando. Wird das ein Riesenerfolg? Kann die Firma wirklich gute Gewinne machen?

Die Zukunft ist noch nicht geschrieben. Vapiano war zwar der erste Anbieter seiner Art, aber gerade im Hauptmarkt Deutschland wird man gerade heftig attackiert durch Konkurrenten wie die L’Osteria oder einige hippe jung-dynamische Burger-Ketten. Wie wir es schon mal angemerkt hatten. Zalando oder auch Delivery Hero (geht Freitag an die Börse) sind wie Google oder Facebook reine Marktplätze. Sie produzieren selbst nichts, sondern können sich darauf konzentrieren immer mehr Käufer und Verkäufer anzuziehen und zusammenzuführen. Mehr Umsatz = mehr Umsatzbeteiligung. Vapiano aber produziert, und hat hohe Kosten. Die Phantasie ist da eindeutig begrenzt, dass die Aktie der große Knaller werden kann. Aber da kann man sich ja auch täuschen!

Aktuell fällt die Aktie übrigens unter ihren Emissionspreis von 23 Euro. Sie liegt jetzt bei 22,91 Euro.



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4 Kommentare

  1. Da zählt langfristig die Qualität. Wenn die Speisen, vor allem die Pizzen, so gut sind wie bei l’Osteria stehen die Chancen ganz gut.
    …wird nämlich immer schwieriger, irgendwo eine wirklich gute Pizza zu bekommen.

    1. Sehe ich nicht so. Konkurrenz gibt es mehr als genug in Form von anderen Systemgastronomieanbietern oder einzelnen Pizzarestaurants. Ich sehe einfach langfristig den Wettbewerbsvorteil nicht.

      1. Habe Vapiano noch nicht getestet, die l’Osteria die ich fallweise aufsuche ist von früh bis spät immer randvoll. Kein Analogkäse, Dosenpilze, entkernte Oliven….alles immer frisch….wie (manchmal) in Italien! Pizza ist leider in den letzten Jahrzehnen immer mehr zum billigen Fastfood verkommen, und schmeckt dann auch entsprechend.

  2. @Bademeister. Versuche es mal beim Italiener mit der Pizza, ich fahre damit immer bestens.

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