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Varta-Aktie fällt nach tollen Quartalszahlen – die Chance für Trader?

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Beim Wort Batterietechnik drehen die Anleger dieser Tage gleich durch. Und da lohnt ein Blick auf das deutsche Batterie-Unternehmen Varta. Man hat heute seine Jahreszahlen veröffentlicht (hier alle Details). Und die glänzen. Oder besser gesagt: Die jetzigen Zahlen glänzen, nur bei der Aussicht hapert es ein wenig.

Der Umsatz kletterte um 140 Prozent auf 870 Millionen Euro. Organisch (also ohne Zukäufe) wuchs Varta um 47 Prozent. Das bereinigte EBITDA (um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) steigt um rund 145 Prozent auf 239 Millionen Euro. Das ist besser als erwartet.

Gestern Abend hatte Varta bereits mitgeteilt, dass man erstmals seit dem Börsengang vor vier Jahren mit 2,50 Euro pro Aktie eine Dividende zahlen möchte. Im Jahr 2021 will man 940 Millionen Euro Umsatz machen – da hatten einige Analysten wohl mit mehr gerechnet. Wohl nach dem Motto „da kann man erstmal Gewinne mitnehmen“ fällt die Aktie heute zum Handelsstart deutlich.

Varta-Aktie jetzt eine Chance für aktive Trader?

Das Thema Batterien, das ist in Sachen Energiewende eines der Highflyer-Worte. Es geht wohl gar nicht so sehr um Details, sondern bei der neuen Masse der Kleinanleger um die große einfache Story. Was sich sexy anhört und eine interessante Story zu sein scheint, kann schnell gehypt werden. Der Chart zeigt den Kursverlauf der Varta AG seit dem Börsengang im Jahr 2017. Was für eine Erfolgsstory, von Kursen bei 21 Euro damals ging es rauf bis in der Spitze auf 181 Ende Januar 2021. Der stärkste Schub kam erst Anfang 2021.

Gerade in den letzten Wochen wurde die Varta-Aktie zusammen mit zahlreichen anderen Aktien aus der zweiten, dritten und letzten Reihe hoch gepusht. Und heute nun gibt es den Rückschlag mit -11,4 Prozent auf 141,60 Euro. Frage: Ist das für Trader eine Chance? Seit zwei Tagen ist die Stimmung im Dax negativ, und nun diese Gewinnmitnahmen bei Varta. Wer als hochspekulativ veranlagter Trader an einen nächsten Aufwärtsschub bei Hype-Aktien glaubt, könnte sich überlegen, jetzt günstig bei Varta einzusteigen (Vorsicht, dies ist keine Kaufempfehlung). Man sieht aktuell zum Beispiel anhand der Daten von L&S: Schon vorbörslich war Varta heute die meist gesuchte und gehandelte Aktie in Deutschland. Die deutschen Zocker haben die Aktie also im Blick. Ob das ein guter Trade wäre? Das muss jeder Spekulant für sich selbst entscheiden.

Kursverlauf der Varta-Aktie seit 2017

Man muss sagen: Anders als viele kleine Firmen mit einem wirklich zweifelhaftem Geschäftsmodell, ist Varta eine der Hype-Aktien, bei denen wirklich Substanz und Profitabilität vorhanden ist, gepaart mit einer Zukunfts-Story. Hier der Ausblick vom Unternehmen im Wortlaut (heutige Veröffentlichung):

Die VARTA AG blickt sehr optimistisch in das Geschäftsjahr 2021. Das strukturelle Wachstum der Kernmärkte, die nach eigener Einschätzung starke Marktposition in diesen Kernmärkten sowie der geplante Ausbau der Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Zellen werden zu einer positiven Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2021 führen. Das Unternehmen ist auch angesichts der weltweit anhaltenden COVID-19-Pandemie sehr gut aufgestellt. Die Produktion an den eigenen Standorten läuft seit Beginn der Pandemie ohne Unterbrechungen, Auswirkungen auf die Lieferketten gab es nicht.1

Der Konzern erwartet ein hohes organisches Umsatzwachstum und ein prozentual deutlich zweistelliges Ergebniswachstum im laufenden Geschäftsjahr. Der Umsatz wird bei rund 940 Mio. € erwartet. Wachstum wird vor allem in der zweiten Jahreshälfte erwartet. Die relative Marge des angepassten operativen Ergebnisses soll überproportional auf bis zu 30% vom Umsatz steigen. Das entspricht einem Anstieg von bis zu 2,5 Prozentpunkten und unterstreicht die Ertragskraft der VARTA Gruppe. Die Nachfrage nach wiederaufladbaren VARTA Lithium-Ionen-Batterien für Hightech-Consumerprodukte, vor allem TWS (True Wireless Stereo Headsets), ist weiterhin sehr hoch. VARTA profitiert als Technologie- und Innovationsführer vom Trend zu immer kleineren und leistungsfähigeren Batterien im Knopfzellen-Format.

Die VARTA AG hatte im Rahmen eines wichtigen gemeinsamen Projekts von europäischem Interesse (Important Common Project of European Interest, ICPEI) die Zusage von Fördermitteln in Höhe von rund 300 Mio. EUR erhalten. Das Geld wird in die Forschung und Entwicklung der Lithium-Ionen-Technologie und der Entwicklung neuer Lithium-Ionen-Zellen investiert. VARTA wird im vierten Quartal eine Pilotanlage zur automatisierten Produktion von größeren Batterieformaten am Standort Ellwangen in Betrieb nehmen. Der geprüfte Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 wird am 31.3.2021 veröffentlicht.



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