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Verbraucherpreise im August +3,9 Prozent – jetzt gibt es die Details

Brieftasche im Schraubstock

Am 30. August wurde es bereits vorab gemeldet. Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im August im Jahresvergleich um 3,9 Prozent gestiegen. Eine höhere Inflationsrate gab es zuletzt im Dezember 1993 mit +4,3 Prozent. Der Chart zeigt den Verlauf seit Anfang 2016. Jetzt liegen die endgültigen Daten mit Detailangaben vom Statistischen Bundesamt vor.

Grafik zeigt Verlauf der Verbraucherpreise seit Anfang 2016

Temporäre Sondereffekte wirken auf die Verbraucherpreise

Der Anstieg der Verbraucherpreise seit Juli 2021 hat laut den Statistikern eine Reihe von Gründen, darunter Basiseffekte durch niedrige Preise im Jahr 2020. Insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze und der Preisverfall der Mineralölprodukte in 2020 würden sich im Vorjahresvergleich noch bis zum Jahresende 2021 erhöhend auf die Gesamtteuerung auswirken. Hinzu würden die Einführung der CO2-Bepreisung seit Januar 2021 sowie krisenbedingte Effekte, wie die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen kommen, die sich bisher jedoch nur teilweise und abge­schwächt im Verbraucherpreisindex niederschlagen.

Energiepreise als Preistreiber

Ohne Berücksichtigung der Energieprodukte wären die Verbraucherpreise im August 2021 nur um 3,0 Prozent gestiegen. Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von August 2020 bis August 2021 überdurchschnittlich um 5,6 Prozent. Vor allem die Preise für Energieprodukte lagen mit +12,6 Prozent deutlich über der Gesamtteuerung. Der Preisauftrieb hierfür hat sich erneut verstärkt (Juli 2021 noch +11,6 Prozent). Hier wirkten vor allem das niedrige Preisniveau vor einem Jahr (Basiseffekte) und die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe erhöhend auf die Teuerungsrate. Merklich teurer wurden Heizöl (+57,3 Prozent) und Kraftstoffe (+26,7 Prozent). Auch die Verbraucherpreise für Erdgas (+4,9 Prozent) und Strom (+1,7 Prozent) erhöhten sich.

Auch Lebensmittelpreise steigen stärker als der Gesamtschnitt

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im August 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,6 Prozent nach +4,3 Prozent im Juli 2021. Teurer gegenüber August 2020 wurden vor allem Gemüse (+9,0 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+5,0 Prozent). Darüber hinaus verteuerten sich neben den Verbrauchsgütern auch Gebrauchsgüter wie Fahrzeuge (+5,5 Prozent) oder Möbel und Leuchten (+4,0 Prozent) deutlich. Dagegen wurden nur wenige Waren billiger, zum Beispiel Fernsehgeräte und Ähnliches (-0,7 Prozent).

Dienstleistungen unter dem Schnitt

Die Verbraucherpreise für Dienstleistungen insgesamt lagen im August 2021 um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich mit +1,4 Prozent unterdurchschnittlich. Deutlicher erhöhten sich unter anderem die Preise für Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,1 Prozent), Leistungen sozialer Einrichtungen (+5,0 Prozent) sowie für Gaststättendienstleistungen (+3,5 Prozent).



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