Europa

Verbraucherpreise im Mai +2,2%, Lebensmittelpreise +3,5%, Butter +32%

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind wie schon vorab gemeldet tatsächlich im Mai um 2,2% im
Jahresvergleich gestiegen, wie heute endgültig vermeldet wurde. Damit macht man einen riesigen Sprung nach +1,6% im April. Seit einem Jahr schwankte der Zuwachs stets zwischen 1,4% und 1,8%.

Hauptverantwortlich sind für den aktuellen Inflationsschub die gestiegenen Ölpreise. Der Gesamtbereich Energie ist im Jahresvergleich im Mai mit 5,1% im Plus. Die Lebensmittelpreise steigen wie auch schon in den Vormonaten stärker als 3% an, aktuell mit +3,5%. Die Preise beispielsweise für Butter steigen im Jahresvergleich um 32%, und selbst im kurzfristigen Vergleich von April auf Mai sind es immer noch +6%. Dies lässt die alltägliche Teuerung für den Bürger höher erscheinen als sie es statistisch gesehen insgesamt ist. Alle Warenpreise insgesamt gesehen liegen mit +2,5% auch noch deutlich über dem EZB-Inflationsziel von bis zu 2,0%. Dämpfend wirken die Preise für Dienstleistungen mit „nur“ +1,9%.

Was sank im Preis? Nun, da wären unter anderem Flugtickets (−2,3%), Telekommunikationsdienstleistungen (−0,8%) und zahnärztliche Dienstleistungen (−0,3%). Anmerkung: Nach der Air Berlin-Pleite hatte die Lufthansa eine Zeit lang deutlich höhere Flugpreise durchsetzen können (Quasi-Monopol). Inzwischen sind die Preise aber wieder gesenkt worden. Den Grafiken kann man weitere Preisänderungen für wichtige Lebensmittel und Warengruppen entnehmen.

Hier weitere Details vom Statistischen Bundesamt im Wortlaut:

Preiserhöhungen im Mai 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat betrafen alle Nahrungsmittelgruppen. Teurer als ein Jahr zuvor waren vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 16,5 %). Insbesondere kostete Butter (+ 32,3 %) erheblich mehr als im Mai 2017. Auch für Obst (+ 8,1 %) sowie für Molkereiprodukte und Eier (+ 5,5 %) mussten die Verbraucher deutlich mehr bezahlen. Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie hätte die Inflationsrate im Mai 2018 bei + 1,6 % gelegen.

Die Preise für Waren insgesamt lagen im Mai 2018 um 2,5 % über dem Vorjahresmonat, maßgeblich bestimmt durch die Preisanstiege bei Energie (+ 5,1 %) und bei Nahrungsmitteln (+ 3,5 %). Auch andere Waren verteuerten sich binnen Jahresfrist deutlich, zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,6 %), Tabakwaren (+ 4,4 %) sowie Erzeugnisse und Verbrauchsgüter für Gartenpflege (+ 3,7 %). Einige Waren wurden auch günstiger, unter anderem Informationsverarbeitungsgeräte (− 4,2 %) und Geräte der Unterhaltungselektronik (− 4,0 %).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im Mai 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,9 % und damit weniger stark als die Preise für Waren. Bedeutsam für die Preiserhöhung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,6 %), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Deutlich stärker verteuerten sich binnen Jahresfrist die Pauschalreisen (+ 10,4 %), in erster Linie bedingt durch die frühe Lage von Pfingsten im Mai 2018 (Pfingsten 2017: Anfang Juni). Zudem gab es nennenswerte Preiserhöhungen bei Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,2 %) sowie bei Dienstleistungen für Verpflegung in Restaurants, Cafés und Straßenverkauf (+ 2,2 %).

Deutsche Verbraucherpreise Mai

Verbraucherpreise im Detail



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2 Kommentare

  1. Zitat: „Dies lässt die alltägliche Teuerung für den Bürger höher erscheinen als sie es statistisch gesehen insgesamt ist.“
    Nicht ganz richtig. Die Masse der 80 Mill. Deutschen und Italiener verbrauchen ihr Einkommen mehr für Lebensmittel, Verkehr und Freizeit, als für Immobilien (Wohnen) und Möbel. Wie oft kauft man Möbel? Ich alle 20 Jahre. (Ich bin privatversichert vom Lohn her!) Mein meistes Geld geht für Lebensmittel und Energie drauf. Und Miete. Darum hab ich nicht eine ganz andere Inflation, als diese lächerlichen 2%, sondern eher über 10%. Das wurde schon von so vielen gesagt, tauch aber in den Artikeln komischerweise nie auf. Stattdessen immer nur diese „gefühlte“ Inflation. Dumm?

  2. Es muß „Die Masse der (80 Mill) Deutschen und Italiener und Franzosen usw.“
    und „Darum hab ich eine ganz andere Inflation, als diese lächerlichen 2%“
    heißen.

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