Europa

Verbraucherpreise mit Auftrieb – Heizöl +53 Prozent, Gas +36 Prozent

Geldbörse

Die deutschen Verbraucherpreise für den Monat Februar wurden heute früh in ihrer endgültigen und ausführlichen Fassung vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Sie steigen im Jahresvergleich um 5,1 Prozent. Aber man bedenke: Der russische Angriff auf die Ukraine und die seitdem stattfindenden Preissteigerungen für viele Produkte begannen erst am 24. Februar. Also sehen wir mit 5,1 Prozent Gesamtsteigerung für den Gesamtmonat Febraur noch keine wirklichen Auswirkungen dieses Effekts. Er dürfte wohl erst in den März-Zahlen mit stärkeren Steigerungen sichtbar werden. So sehen es auch die staatlichen Statistiker, Zitat.

Einfluss auf die Inflationsrate hatten Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, insbesondere bei den Energieprodukten. „Die coronabedingten Effekte werden zunehmend überlagert durch die Auswirkungen des Angriffs von Russland auf die Ukraine“, betonte Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. „Die aktuellen Preissteigerungen, insbesondere bei den Mineralölprodukten, spiegeln sich in den Februarergebnissen 2022 noch nicht wider.“

Energiepreise ziehen den Schnitt der Verbraucherpreise nach oben

Die Verbraucherpreise für Energieprodukte lagen mit +22,5 Prozent deutlich über der Gesamtteuerung von 5,1 Prozent. Binnen Jahresfrist erhöhten sich die Kraftstoffpreise um 25,8 Prozent und die Preise für Haushaltsenergie um 20,8 Prozent. Hier verteuerten sich vor allem leichtes Heizöl mit +52,6 Prozent, Gas mit +35,7 Prozent und Strom mit +13,0 Prozent. Der Preisauftrieb bei den Energieprodukten wurde laut den Statistikern von mehreren Faktoren beeinflusst. Neben den krisenbedingten Effekten wirkte sich unter anderem die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne CO2 aus.

Auch Preise für Nahrungsmittel legen zu

Die Verbraucherpreise für für Nahrungsmittel erhöhten sich im Februar 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,3 Prozent nach 5,0 Prozent im Januar, und sind damit auch ein treibender Faktor für die Inflation. Mehr bezahlen mussten die Verbraucher insbesondere für frisches Gemüse (+11,0 Prozent) sowie für Molkereiprodukte und Butter (+6,7 Prozent). Merklich teurer wurden neben Energie und Nahrungsmitteln auch Pflanzen und Blumen (+8,7 Prozent), Fahrzeuge (+7,8 Prozent) sowie Kaffeeprodukte (+6,7 Prozent). Insgesamt verteuerten sich die Verbrauchsgüter um 10,5 Prozent und Gebrauchsgüter um 3,0 Prozent.

Verbraucherpreise für Dienstleistungen steigen unterdurchschnittlich

Die Verbraucherpreise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Februar 2022 um 2,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit unterhalb der Gesamtteuerung. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,5 Prozent und dämpften somit die Gesamtteuerung. Zudem gingen die Preise für Telekommunikation (-1,0 Prozent) sowie für Leistungen sozialer Einrichtungen (-2,4 Prozent) zurück, letztere infolge der Umsetzung der im Juni 2021 beschlossenen Pflegereform. Dagegen erhöhten sich einige Dienstleistungspreise deutlich, etwa die Wartung und Reparatur von Wohnungen und Wohnhäusern (+10,1 Prozent) sowie von Fahrzeugen (+5,3 Prozent).

Grafik zeigt Verbraucherpreise seit 2018



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