Die Meldung der vorläufigen deutschen Verbraucherpreise Anfang des Monats werden heute bestätigt. Im September sind sie im Jahresvergleich um 4,1 Prozent angestiegen. Damit sehen wir den höchsten Anstieg seit Dezember 1993 (damals +4,3 Prozent). Jetzt liegen die endgültigen Details vor. Ohne Berücksichtigung der Energieprodukte hätte die Steigerung der Verbraucherpreise im September 2021 bei +3,1 Prozent gelegen, ohne Energie und Nahrungsmittel bei +2,9 Prozent.
Detailerläuterung der deutlich steigenden Verbraucherpreise
Laut den Statistikern wirken temporäre Sondereffekte weiterhin erhöhend auf die Verbraucherpreise. Dazu würden Basiseffekte durch niedrige Preise im Jahr 2020 zählen. Insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 und der Preisverfall der Mineralölprodukte im Vorjahr wirken sich demnach aktuell erhöhend auf die Gesamtteuerung aus. Zusätzlich wirken krisenbedingte Effekte, wie die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, die sich bisher nur teilweise oder abgeschwächt im Verbraucherpreisindex niederschlagen.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von September 2020 bis September 2021 überdurchschnittlich um 6,1 Prozent. Vor allem die Verbraucherpreise für Energieprodukte lagen mit +14,3 Prozent deutlich über der Gesamtteuerung. Die Teuerungsrate hierfür hat sich den dritten Monat in Folge erhöht. Wesentlich dafür waren laut den Statistikern die Basiseffekte, da man die aktuellen Preise mit den sehr niedrigen Preisen des Vorjahres vergleiche. Auch die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe wirke insbesondere erhöhend auf die Verbraucherpreise für Energieprodukte, so die Erläuterung des Statistischen Bundesamts. Merklich teurer wurden Heizöl (+76,5 Prozent) und Kraftstoffe (+28,4 Prozent). Auch die Preise für Erdgas (+5,7 Prozent) und Strom (+2,0 Prozent) erhöhten sich.
Nahrungsmittel und Dienstleistungen
Die Endkundenpreise für Nahrungsmittel erhöhten sich im September 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat überdurchschnittlich mit +4,9 Prozent. Spürbar teurer wurden die Verbraucherpreise für Gemüse (+9,2 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+5,5 Prozent). Darüber hinaus verteuerten sich neben den Verbrauchsgütern auch Gebrauchsgüter wie Fahrzeuge (+6,4 Prozent) oder Möbel und Leuchten (+4,4 Prozent) deutlich.
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im September 2021 um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,4 Prozent. Deutlicher erhöhten sich unter anderem die Preise für Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,4 Prozent), Leistungen sozialer Einrichtungen (+5,0 Prozent) sowie für Gaststättendienstleistungen (+3,6 Prozent).
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