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Wenn Blasen platzen.. Vermögenspreise fallen erstmals seit 13 Jahren in Deutschland

Vermögenspreise Deutschland Blase

Erstmals seit 13 Jahren fallen die Vermögenspreise in Deutschland – das berichtet heute Flossbach von Storch Research, das als einziges deutsches Wirtschafts-Institut diese Kennzahlen ermittelt. Demnach fallen die Vermögenspreise in Deutschland um -1,5% gegenüber dem Vorjahresquartal.

Dazu schreibt Flossbach von Storch Research:

„Erstmals seit 13 Jahren sind Vermögenspreise für private deutsche Haushalte gefallen. Zum Ende des dritten Quartals 2022 lagen die Preise für das Vermögen privater deutscher Haushalte um -1,5 % tiefer als noch im Vorjahresquartal. Getragen wurde die Entwicklung zum einen durch die wirtschaftlichen Unsicherheiten, welche einen starken Preisverfall des Betriebsvermögens bewirkt haben, und zum anderen durch die seit Jahresbeginn stark gestiegenen Zinsen, welche der Preisrallye am deutschen Immobilienmarkt ein Ende bereitet haben.“

Vermögenspreise rückläufig – die Kategorien

Blickt man auf die einzlenen Vermögensgruppen, so wurden Sachwerte um -0,4 % günstiger als noch zum Vorjahresquartal, wobei im dritten Quartal 2022 die Preise für Sachwerte mit -2,0% besonders stark rückläufig waren.

Finanzvermögen (darunter fallen Spar- und Sichteinlagen, Aktien, Rentenwerte und sonstiges Finanzvermögen) privater deutscher Haushalte sind zum Ende des dritten Quartals im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar um -6,7% rückläufig gewesen.

Erstmals seit elf Jahren waren auch die Immobilienpreise in Deutschland zum Vorquartal rückläufig: dritten Quartal 2022 fielen die Preise am Immobilienmarkt mit -0,4%. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Immobilienpreise dennoch um +5,7% an.

Besonders schwer betoffen ist das Rentenvermögen (Anleihen) privater deutscher Haushalte mit -15,5% – der größte Rückgang seit Flossbach von Storch Research diesen Index ermittelt. In diesem Jahr erlebten Anleihen eines der schlechtesten Jahre der Geschichte durch die schnell steigenden Zinsen – zuvor war es jahrelang mit den Anleihkursen nach oben gegangen, weil die Notenbanken die Zinsen immer weiter abgesenkt hatten in Richtung Null.

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Aktienvermögen waren im dritten Quartal mit -3,2% rückläufig, innerhalb der letzten vier Quartale sogar um -15,6% – auch das eine Folge des „monetären Klimawandels„, also des Wechsels von einer Geldpolitik, die den Märkten Liquidität zuführt hin zu einer Geldpolitik, die durch Zinsanhebungen und Bilanzreduzierung das Gegenteil tut.

Vermögenspreise: Wohlhabende sind die Verlierer

„Ein Blick in den Querschnitt des Nettovermögens privater deutscher Haushalte zeigt, dass lediglich diejenigen Haushalte einen Preisverfall ihres Vermögens hinnehmen mussten, die einen hohen Anteil an Betriebsvermögen besitzen. Dies ist vornehmlich bei den wohlhabendsten Haushalten vorzufinden, die einen Preisverfall ihres Vermögens in Höhe von -4,4% im Vergleich zum Vorjahresquartal hinnehmen mussten, der in dieser Höhe seit 13 Jahren in Deutschland nicht mehr beobachtet wurde.“

Ärmere Haushalte dagegen hatten weniger zu verlieren und kommen daher „besser weg“:

„Betrachtet man die übrigen Haushalte im Querschnitt ihres Nettovermögens so fällt für sie die Vermögenspreisinflation im Jahresvergleich sowohl positiv als auch homogen aus. Die Preissteigerung des Vermögens der Haushaltskategorien liegt zwischen +1,2% und +2,9%, wobei der höchste Wert für die ärmsten Haushalte beobachtet wurde. Dies liegt daran, dass langlebige Verbrauchsgüter sowie Spar- und Sichteinlagen einen verhältnismäßig großen Anteil des Gesamtvermögens ausmachen und die negative Entwicklung des Betriebsvermögens weniger ins Gewicht fällt.“

Gleichwohl leiden ärmerer Haushalte stärker unter der galoppierenden Inflation..



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