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Verteidigung der EU Verteidigung der EU: Ein Plan den Putin nicht abwartet

Kann die EU ihre Verteidigung ohne die USA organisieren? Jetzt wird kräftig aufgerüstet. Eine Detailanalyse.

Kampfflugzeuge
User: cloudyew - Freepik.com

Die globale Sicherheitslage ist instabil. Neue Herausforderungen prägen Europa, und eine stärkere europäische Verteidigung wird wohl nötig. Die Rolle der USA in Europa wird neu diskutiert. Dies verschärft die Frage nach europäischer Autonomie. Ein voller Ersatz der USA im Verteidigungsfall wird angestrebt, doch ist das überhaupt zu schaffen? Doch es ist unwahrscheinlich, dass Wladimir Putin die EU-Aufrüstung passiv abwartet. In diesem Artikel stelle ich die Militärfähigkeiten der USA und der EU gegenüber. Kritische Lücken in der europäischen Verteidigung werden identifiziert. Kosten und Zeit werden geschätzt.

Politische und strategische Probleme werden betrachtet. Auch EU-Initiativen zur Verteidigung habe ich untersucht. Die Sicherheitslage Europas verschlechtert sich gefühlt von Tag zu Tag. Die EU muss mehr Verantwortung für die Verteidigung übernehmen, oder ist die Zeit dafür schon abgelaufen? Europas Abhängigkeit von den USA ist tief verwurzelt. Geopolitische Änderungen verstärken das Problem. Ein möglicher Rückzug der USA aus der NATO wäre eine Katastrophe.

Angesichts von Wladimir Putins fortgeschrittenem Alter von 72 Jahren, dürfte es eine Frage des persönlichen Durchhaltevermögens sein, ob er Zeuge der von manchen erhoffte, vollständig eigenständigen europäischen Verteidigungsfähigkeit wird. Man könnte spekulieren, dass Putin in stoischer Geduld die Vollendung dieser ambitionierten Aufrüstung abwartet, ein Ereignis, das wohl seinen 90. Geburtstag in den Schatten stellen dürfte.

 

Präsident Putin in der Rückansicht und steht vor der Russischen Flagge. Putin ist 72 Jahre alt
Wladimir Wladimirowitsch Putin 72 Jahre / Gizmo Illustrator – Freepik.com

Provoziert EU-Aufrüstung Putin Angriff?

Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Auf der einen Seite wünscht man sich die eigenständige Verteidigung der EU, doch realistisch wird das, wenn Russland heute aufhört aufzurüsten, erst in 20 Jahren der Fall sein.

Die EU-Aufrüstung zielt darauf ab, die europäische Sicherheit zu stärken. Um Russland nicht zu provozieren, muss die Aufrüstung defensiv ausgerichtet sein, die NATO-Einheit betonen und dringend Gesprächskanäle zu Moskau offenhalten.

Der Nordatlantikvertrag vom 4. April 1949 regelt nicht explizit den Gegenschlag der USA bei einem Atomangriff Russlands auf Europa. Dies ist dem russischen Präsidenten Putin bewusst.

Die Schatten des Krieges verdichten sich über Europa, und  düstere Warnungen von Putin hallen wider, während die Europäische Union ihre militärischen Muskeln spielen lässt. Der Kreml sieht in den Aufrüstungsplänen der EU nicht weniger als eine offene Kriegserklärung, eine direkte Herausforderung für Russlands Macht und Einfluss. Putin sein Zorn ist spürbar, seine Drohungen hallen durch die Hallen des Kremls.

Putin schäumt vor Wut

Moskaus offizielle Sprachrohre malen ein apokalyptisches Bild, in dem die EU als ein unerbittlicher Feind dargestellt wird, getrieben von einem irrationalen Hass auf alles Russische. Die Propaganda von Putin  zielt darauf ab, die öffentliche Meinung zu vergiften, das Volk hinter ihm zu scharen und die Welt von der vermeintlichen Aggression der EU zu überzeugen.

Doch die Drohungen von Putin sind leider nicht nur leere Worte. Moskau hat bereits konkrete Gegenmaßnahmen angekündigt, ein Arsenal an militärischen Drohgebärden, hybriden Kriegsführungstaktiken und diplomatischen Winkelzügen, um die EU in die Knie zu zwingen. Die Entschlossenheit von Putin ist unerschütterlich, seine Bereitschaft, jedes Mittel einzusetzen, um seine Ziele zu erreichen, ist erschreckend.

Die Intensität von Putins Reaktion übertrifft alles, was wir bisher gesehen haben. Die Dimension der geplanten Aufrüstung, ihre unmittelbare Verbindung zum Ukraine-Krieg und die Unsicherheit über die zukünftige Rolle der USA in Europa haben den Kreml in Alarmbereitschaft versetzt. Putin und seine Vertrauten sehen ihre strategischen Interessen in Gefahr und sind bereit, alles zu riskieren, um sie zu schützen.

Die Zukunft Europas hängt am seidenen Faden. Während die EU versucht, ihre Verteidigung zu stärken, um der russischen Aggression entgegenzutreten, droht Putin mit Maßnahmen, die den Kontinent ins Chaos stürzen könnten. Die Beziehungen zwischen der EU und Russland stehen am Rande des Abgrunds, und die Gefahr eines offenen Konflikts wächst mit jeder Stunde.

Aktuelle Luftabwehr Deutschlands

Dieses Bild zeigt ein Luftabwehrsystem als Symbolbild
Flugabwehrsystem (Symbolbild) / Grafik pablographix – Freepik.com

Unsere Luftabwehr ist praktisch nicht vorhanden und wird es voraussichtlich auch in fünf oder 10 Jahren nicht sein.

Was steht uns aktuell an Luftverteidigungssystemen zur Verfügung?

Derzeit sind nur neun Patriot-Systeme im Dienst.

67 Ozelot-Systeme.

Ein IRIS-T-SLM-System ist im Einsatz, während fünf weitere bestellt sind.

Drei Arrow-3-Systeme sind bestellt.

Können diese Handvoll Systeme Deutschland schützen?

Die effektive Abfangzone eines Patriot-Systems für ballistische Raketen beträgt etwa 30–40 km Radius.

Das Ozelot-System hat einen begrenzten Schutzbereich von etwa 6 km Radius und dient der Punktverteidigung.

Ein einzelnes IRIS-T-SLM-System kann eine Fläche von bis zu 5.000 km² schützen. Reichweite aber nur  von ca. 40 km das würde einer Kreisfläche von π * (40 km)² ≈ 5027 km² ergeben.

Das Arrow 3-System schützt große Gebiete mit einem Radius von bis zu 100 km.

Sollte unser einziges IRIS-T-SLM-System, wie bei der Bundeswehr ja üblich, mal wieder streiken, könnten wir immerhin noch das Bundeskanzleramt mit Ach und Krach verteidigen.

 

Erschreckendes Ergebnis der Luftverteidigung

Anfang 2022 beriet sich Olaf Scholz aufgrund der wachsenden Bedrohung durch den Aggressor Wladimir Putin mit Generalinspekteur Zorn über die Anschaffung des Raketenabwehrsystems Arrow 3. Bereits damals war die lange Lieferzeit bekannt.

Teilt man die Fläche Deutschlands durch die Abdeckungsfläche eines Systems, ergibt sich folgende Rechnung: 357.588 km² / 31.416 km². Demnach würden zwölf Arrow-3-Systeme benötigt. Wenn die bestellten drei Systeme geliefert werden, fehlen immer noch neun Systeme. Ein Arrow-3-System kann etwa zwölf Ziele gleichzeitig abwehren.

Zudem würden 127 Patriot-Systeme benötigt, es fehlen 118 Systeme.

Eine Patriot-Feuereinheit kann zwischen sechs und neun Ziele gleichzeitig abwehren.

Von den IRIS-T-SLM-Systemen wären 72 Systeme notwendig, es fehlen 71 Systeme. Ein IRIS-T-SLM-System kann etwa zwölf bis fünfzehn Ziele gleichzeitig abwehren.

Das Ozelot-System dient der Punktverteidigung und dem mobilen Schutz von Bodentruppen.Das Arrow-3-System ist spezifisch gegen ballistische Mittel- und Langstreckenraketen ausgelegt. Es bietet keinen Schutz gegen tieffliegende Marschflugkörper, Flugzeuge oder Drohnen.

IRIS-T-SLM-Systeme sind für kürzere und mittlere Reichweiten konzipiert, Patriot-Systeme für mittlere Reichweiten und begrenzte Raketenabwehr.

Am 29. Dezember 2023 meldete die ukrainische Luftwaffe, dass Russland einen massiven Luftangriff mit insgesamt etwa 158 „Luftangriffsmitteln“ gestartet habe. Dieser umfasste eine breite Palette von Waffensystemen:

Drohnen: Etwa 36 Shahed-Kamikazedrohnen
Marschflugkörper: Etwa 90 Marschflugkörper (hauptsächlich Kh-101/Kh-555/Kh-55 von strategischen Bombern)
Ballistische Raketen: S-300/S-400 und Iskander-M-Raketen (ca. 14 Stück)
Hyperschallraketen: Kinzhal-Raketen (ca. 5 Stück)
Andere Raketen: Überschallraketen wie Kh-22/Kh-32 (ca. 8 Stück) sowie Anti-Radar-Raketen (Kh-31P) und eine Kh-59.
Diese Fakten müssen in die Luftverteidigung Deutschlands einbezogen werden, wenn man die Bevölkerung in Deutschland wirklich schützen möchte.

Daher muss die Anzahl der oben genannten Luftverteidigungssysteme verdoppelt werden, um einen annähernden Schutz der Bevölkerung zu erreichen.

Kosten nur für eine flächendeckende Luftverteidigung:

245 Patriot-Systeme = 269,5 Milliarden Euro

21 Arrow-3-Systeme = 27,3 Milliarden Euro

143 IRIS-T-SLM-Systeme = 21,45 Milliarden Euro

Gesamtkosten nur zur Luftverteidigung: 318,25 Milliarden Euro.

Interview mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik Hamburg (IFSH).

Im Mai 2022 interviewte ich unter anderem zum Thema „Ist ein Weltkrieg unausweichlich?“ Herrn Dr. Ulrich Kühn vom Forschungsbereich „Rüstungskontrolle und Neue Technologien“ am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH).

FMW: Könnte Russland in ein paar Minuten alle Atom-Militärbasen in Europa, welche ja bekannt sind, vernichten? Aber ein Gegenschlag der USA, die dann ja mit den Fakten und der entsetzlichen Zerstörung des Erstschlags konfrontiert sind, würde dann ja nicht automatisch starten.

Dr. Kühn: Russland könnte jederzeit alle NATO-Militärbasen in West- und Südeuropa mit seinen Nuklearwaffen vernichten. Ein Gegenschlag der USA würde erst erfolgen, wenn ihn der US-Präsident anordnen würde.

FMW: Nach Meinung einiger Experten würde sich der Präsident der USA in so einem Ernstfall mit dem verantwortlichen Adjutanten des Atomkoffers in Verbindung setzten. Der Adjutant würde in Folge eine Telefonkonferenz mit dem US-Verteidigungsminister sowie dem Stabschef (Joint Chiefs of Staff) und dem Präsident die Lage analysieren und beraten. Diese Beratung dauert sicher einige Minuten. Ist das so richtig?

Dr. Kühn: Richtig ist, dass nur der US-Präsident, und nur der US-Präsident allein, über den Einsatz von Nuklearwaffen entscheiden kann. Er kann sich dazu mit dem Verteidigungsminister oder wem auch immer beraten – muss es aber nicht. Um die Befehlskette in Gang zu setzen, benötigt der US-Präsident den Atomkoffer (nuclear football) und die entsprechende Code-Karte (nuclear biscuit).

FMW: Wenn zu diesem Zeitpunkt keine Raketen im Anflug auf die USA sind, wie wahrscheinlich ist dann ein Gegenschlag der USA auf Russland, wohlwissend das es gleichzeitig auch das Ende der USA bedeuten würde?

Dr. Kühn: Darüber kann man nur spekulieren. Die NATO hat eine Beistandsklausel (Art. V), die bewusst vage formuliert ist.

 

Deutschland und die EU müssten die Produktion kriegswichtiger Güter zur Verteidigung priorisieren, um ihre eigentlich fast unerreichbaren Ziele zu erreichen.

Munition: Der Ukraine-Krieg hat gezeigt, dass ein enormer Bedarf an Artilleriemunition und anderer Munition besteht, der die aktuellen Produktionskapazitäten in Europa übersteigt. Deutschland sollte seine Kapazitäten zur Herstellung verschiedener Munitionstypen zur Verteidigung erheblich ausbauen.

Drohnen und Abwehrsysteme gegen Drohnen: Unbemannte Luftfahrzeuge spielen eine entscheidende Rolle im aktuellen Konflikt. Deutschland sollte sowohl in die Produktion eigener Drohnen investieren als auch in effektive Systeme zur Abwehr feindlicher Drohnen.

Luft- und Raketenabwehr: Der Schutz vor Luftangriffen und Raketen ist essenziell. Die „European Sky Shield Initiative“, an der Deutschland beteiligt ist, unterstreicht die Wichtigkeit dieses Bereichs. Aufklärung, Überwachung und Zielerfassung (ISR): Umfassende Informationen über den Gegner sind entscheidend für eine effektive Verteidigung. Investitionen in moderne ISR-Technologien, einschließlich unbemannter Systeme und weltraumgestützter Fähigkeiten, wären wichtig.

Cyberabwehr und elektronische Kampfführung: Der Krieg im digitalen Raum ist ein integraler Bestandteil moderner Konflikte. Deutschland muss seine Fähigkeiten in der Cyberabwehr und der elektronischen Kampfführung weiterentwickeln.

Panzer: Obwohl Panzer weiterhin eine Rolle in Landkriegsführung spielen, hat der Ukraine-Krieg gezeigt, dass sie sehr anfällig für moderne Panzerabwehrwaffen und Drohnen sein können. Die Erfahrungen aus diesem Krieg haben Putin dazu veranlasst, eine strategische Neuausrichtung vorzunehmen, wobei er den Einsatz von Drohnen priorisiert.

Flugzeuge: Moderne Kampfflugzeuge sind nach wie vor entscheidend für die Luftüberlegenheit. Allerdings hat der Ukraine-Krieg auch die Bedeutung von bodengestützter Luftverteidigung und die Bedrohung durch Drohnen hervorgehoben.

Was wurde bis jetzt von Deutschland zur Verteidigung aus dem Sondervermögen bestellt?

 

Statistik über die bisherigen Bestellungen für die militärische Verteidigung aus dem Sondervermögen. Vielfältige Rüstungsgüter:Die Liste umfasst verschiedene militärische Ausrüstungen, darunter Kampfflugzeuge, Hubschrauber, Raketensysteme, Panzer, Artillerie, Munition, Fahrzeuge und persönliche Ausrüstung. Mengen und Kosten: Die Tabelle gibt die bestellte Anzahl der jeweiligen Güter und die geschätzten Kosten in Milliarden Euro an. Wichtige Systeme: Zu den hervorgehobenen Systemen gehören: F-35A Lightning II Mehrzweckkampfflugzeuge CH-47F Chinook Schwere Transporthubschrauber Arrow 3 Langstrecken-Raketenabwehrsysteme Patriot Flugabwehrsysteme Leopard 2 Kampfpanzer Umfangreiche Munitionsbeschaffung: Es werden erhebliche Mengen an Munition bestellt, insbesondere 155-Millimeter-Munition und Munition für Maschinengewehre. Zusätzliche Ausstattung: Die Liste enthält auch persönliche Ausstattung wie Gefechtskleidung, Helme, Funkgeräte und Headsets. Technologische Entwicklungen: Die Entwicklung von Luftverteidigungssystemen für Landoperationen und Anschubfinanzierung für "Super Sonic Strike Missiles" werden auch genannt. Kommunikation: Kommunikationssatelliten und GPS Empfänger sind auch aufgelistet.
Ausgabenstatistik des Sondervermögens für Verteidigung / Grafik FMW

Sondervermögen zur Verteidigung für die Bundeswehr schrumpft um 13 Milliarden

Das Sondervermögen ist mit einer Kreditermächtigung von bis zu 100 Milliarden Euro ausgestattet. Die ursprüngliche Absicht war, diese Mittel über einen mehrjährigen Zeitraum zu nutzen, wobei ein Durchschnitt von maximal fünf Jahren angestrebt wurde, um das 2%-Ziel des BIP zu erreichen. Allerdings haben Faktoren wie steigende Zinsen und die zügige Genehmigung von Projekten Bedenken hinsichtlich der möglichen Erschöpfung des Fonds bereits im Jahr 2026 aufkommen lassen.

Seit der Einrichtung des Sondervermögens im Jahr 2022 ist ein deutlicher Anstieg der Zinssätze weltweit und innerhalb der Eurozone zu verzeichnen, der auf Faktoren wie steigende Inflation und die geldpolitischen Anpassungen der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückzuführen ist. Diese höheren Zinssätze führen direkt zu erhöhten Kosten für die Bedienung der Schulden, die das Sondervermögen finanzieren. Da der Gesamtbetrag des Fonds auf 100 Milliarden Euro begrenzt ist, reduziert jede Ausgabe für Zinszahlungen das verbleibende Kapital, das für den beabsichtigten Zweck der Verteidigungsbeschaffung zur Verfügung steht.

Den 100 Milliarden Euro fallen schätzungsweise 13 Milliarden den gestiegenen Zinsen zum Opfer. Zudem gibt es offenbar kaum Aufträge für die Rüstungsindustrie.

Durch die Anordnung von Präsident Putin befindet sich die russische Wirtschaft in einem Zustand forcierten Wandels, in dem sukzessive Produktionskapazitäten in den Dienst der Rüstungsindustrie gestellt werden. Putin hat die Verteidigungsausgaben seit dem Beginn des Ukraine-Krieges unnachgiebig gesteigert. Für das Jahr 2025 hat Putin bereits beunruhigende 129,77 Milliarden Euro für die Rüstung eingeplant.

Aktuelle Verteidigungsausgaben im Vergleich zwischen EU und USA

Im Jahr 2023 beliefen sich die gesamten Ausgaben zur Verteidigung der Europäischen Union auf 279 Milliarden Euro, was 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ihrer Mitgliedstaaten entsprach. Es wird geschätzt, dass diese Ausgaben im Jahr 2024 auf 326 Milliarden Euro ansteigen könnten, was dann 1,9 Prozent des BIP der Mitgliedstaaten ausmachen würde. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 verzeichneten die Verteidigungsausgaben der EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2023 einen realen Anstieg von 10 Prozent. Dieser signifikante Anstieg deutet auf ein wachsendes Bewusstsein innerhalb der EU für die Notwendigkeit erhöhter Investitionen in die Sicherheit hin. Die Annäherung an das NATO-Ziel, 2 Prozent des BIP für Verteidigung aufzuwenden, zeigt eine wachsende politische Bereitschaft vieler Mitgliedstaaten, ihre Verteidigungsanstrengungen zu intensivieren.

Die Verteidigungsinvestitionen der EU erreichten im Jahr 2023 mit einem Rekordwert von 72 Milliarden Euro einen Anteil von 26 Prozent an den gesamten Verteidigungsausgaben. Es wird prognostiziert, dass diese Investitionen im Jahr 2024 die Marke von 100 Milliarden Euro übersteigen und mehr als 30 Prozent der gesamten Verteidigungsausgaben ausmachen könnten. Der erwartete Anstieg der Ausgaben für militärische Ausrüstung um über 50 Prozent im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr unterstreicht die Priorität, die der Modernisierung der europäischen Streitkräfte beigemessen wird . Diese Entwicklung ist auch als Reaktion auf die in der Vergangenheit (2011-2018) beobachtete Phase der Unterinvestition zu sehen, in der die Mitgliedstaaten kontinuierlich weniger als 20 Prozent ihrer Verteidigungsausgaben für die Beschaffung moderner Verteidigungsfähigkeiten aufwendeten . Es besteht somit ein erheblicher Nachholbedarf, um die entstandene Investitionslücke zu schließen.

Die Ausgaben der EU für Verteidigungsforschung und -technologie (R&T) erreichten im Jahr 2023 schätzungsweise 4 Milliarden Euro, was einer fast dreifachen Steigerung seit 2016 entspricht. Dieses wachsende Engagement für R&T deutet auf ein zunehmendes Bestreben hin, technologische Innovationen im Verteidigungsbereich voranzutreiben.

Verteidigungsausgaben der USA

Im Vergleich dazu beliefen sich die Verteidigungsausgaben der USA im Fiskaljahr 2023 auf 820 Milliarden US-Dollar. Für das Fiskaljahr 2024 wurde ein Budget von 841,4 Milliarden US-Dollar verabschiedet, wobei die ursprüngliche präsidiale Anfrage bei 842 Milliarden US-Dollar lag . Die präsidiale Anfrage für das Fiskaljahr 2025 belief sich auf 849,8 Milliarden US-Dollar . Der Kongress setzte die Ausgaben für Forschung, Entwicklung, Test und Evaluierung (RDT&E) für 2025 auf 141 Milliarden US-Dollar fest, während die Topline für die nationale Verteidigung 892,5 Milliarden US-Dollar betrug . Diese Zahlen verdeutlichen, dass die USA ein erheblich höheres jährliches Verteidigungsbudget aufweisen als die gesamte EU. Zudem ist in den letzten Jahren ein kontinuierlicher Anstieg der US-Verteidigungsausgaben zu beobachten.

 

 

Nahaufnahme eines US-Soldaten in militärischer Tarnkleidung, Helm mit Schutzbrille, trägt eine Waffe, mit einer verschwommenen amerikanischen Flagge im Hintergrund, Wüstenlandschaft. Es soll die US Verteidigungsausgaben der USA mit einem Bild untermauern
Verteidigungsausgaben der USA / vecstock – Freepik.com

 

Die Aufteilung des US-Verteidigungsbudgets im Fiskaljahr 2023 zeigt, dass ein großer Teil in den Bereich Operation und Wartung (318 Mrd. US-Dollar bzw. 39 Prozent) sowie in das Militärpersonal (184 Mrd. US-Dollar bzw. 22 Prozent) floss . Die Beschaffung von Waffen und Systemen machte 142 Mrd. US-Dollar (17 Prozent) aus, während 122 Mrd. US-Dollar (15 Prozent) in Forschung und Entwicklung investiert wurden. Dieser Ausgabenfokus unterstreicht die Größe und globale Präsenz der US-Streitkräfte sowie die hohe Priorität, die der technologischen Weiterentwicklung beigemessen wird.

Ein direkter Vergleich der Verteidigungsausgaben zeigt, dass die USA jährlich etwa das 2,5- bis 3-fache der gesamten EU für Verteidigung aufwenden (basierend auf den Zahlen von 2023/2024). Obwohl die EU ihre Ausgaben prozentual stärker erhöht als die USA, bleibt die absolute Differenz enorm, was die immense Herausforderung einer vollständigen Ersetzung der US-amerikanischen Verteidigungsfähigkeiten durch die EU verdeutlicht. Darüber hinaus deutet die unterschiedliche Priorisierung der Ausgabenbereiche – beispielsweise der höhere Anteil für Forschung und Entwicklung in den USA – auf divergierende strategische Schwerpunkte hin.

Militärische Fähigkeiten der EU und der USA: Eine vergleichende Analyse

In Bezug auf die Personalstärke verfügen die USA über etwa 1,3 Millionen aktive Soldaten, während die EU insgesamt rund 1,47 Millionen aktive Soldaten zählt, die jedoch auf 27 nationale Armeen verteilt sind. Obwohl die EU somit eine ähnliche Anzahl aktiver Militärangehöriger hat wie die USA, stellt die Fragmentierung dieser Kräfte in zahlreiche nationale Streitkräfte mit unterschiedlichen Strukturen und Doktrinen eine erhebliche Einschränkung für die operative Effektivität dar. Im Gegensatz dazu operieren die US-Streitkräfte unter einem einheitlichen Kommando und Kontrollsystem, was eine straffere und kohäsivere Einsatzführung ermöglicht.

Landstreitkräfte der USA

Im Bereich der Landstreitkräfte verfügen die USA über hochmoderne schwere Verbände mit einem starken Fokus auf Mechanisierung und Panzerung. Die EU hingegen weist eine heterogene Ausrüstung auf, wobei in vielen Bereichen geringere Stückzahlen und weniger moderne Systeme im Vergleich zu den USA vorhanden sind. Um eine glaubwürdige Abschreckung zu gewährleisten und die US-amerikanischen Fähigkeiten in diesem Bereich zu ersetzen, müsste die EU ihre Kapazitäten erheblich ausbauen. Schätzungen zufolge wären beispielsweise zusätzlich 1.400 Panzer, 2.000 Schützenpanzer und 700 Artilleriegeschütze (155mm-Haubitzen und Mehrfachraketenwerfer) erforderlich. Dies übersteigt die derzeitige kombinierte Kampfkraft der französischen, deutschen, italienischen und britischen Streitkräfte. Die Notwendigkeit einer deutlichen Steigerung der militärischen Ausrüstungsproduktion in Europa wird somit offenkundig.

Luftstreitkräfteder USA

Auch im Bereich der Luftstreitkräfte besteht eine deutliche Diskrepanz. Die USA verfügen über mehr als 4.000 Flugzeuge und 2.000 Hubschrauber, darunter etwa 1.100 der hochmodernen F-35 Lightning II Tarnkappenjäger der fünften Generation und 195 F-22 Raptor derselben Generation. Die europäischen Armeen hingegen verfügen über etwa 1.000 Flugzeuge und 500 Hubschrauber, hauptsächlich Kampfflugzeuge der Generation 4.5+ wie den Eurofighter Typhoon, die schwedische JAS 39 Gripen und die französische Rafale. Es gibt derzeit keinen europäischen Ersatz für die F-35, und die EU ist in diesem Bereich stark von US-amerikanischer Technologie abhängig. Die USA haben somit eine klare quantitative und qualitative Überlegenheit in der Luft, insbesondere im Hinblick auf modernste Kampfflugzeuge.

Seestreitkräfte der USA

Im Bereich der Seestreitkräfte verfügen die USA über 11 aktive Flugzeugträger, während die EU-Mitgliedstaaten zusammen über sieben Flugzeugträger verfügen. Dies verdeutlicht, dass die USA eine größere und globaler einsetzbare Marine besitzen, insbesondere im Hinblick auf die Fähigkeit zur Projektion von Seemacht durch Flugzeugträger.

Ein wesentlicher Faktor für die militärische Überlegenheit der USA liegt in ihrer technologischen Führungsposition und ihren strategischen Ressourcen. Die USA sind führend in Bereichen wie Aufklärungsflugzeuge, Radarstörsender, weltraumgestützte Systeme für Aufklärung, Überwachung und Aufklärung (ISR), Kommunikation und Navigation sowie Cyberfähigkeiten. Die europäischen Streitkräfte sind in vielen dieser kritischen Bereiche stark von US-amerikanischer Unterstützung abhängig. Der Aufbau unabhängiger europäischer Fähigkeiten in diesen strategischen Domänen ist unerlässlich für die Erlangung echter strategischer Autonomie.

Um die quantitativen und qualitativen Unterschiede in den militärischen Fähigkeiten zwischen der EU und den USA zu veranschaulichen, kann die folgende Tabelle dienen:

Tabelle die die Verteidigungsausgaben und Militäbestand der USA gegenüber der EU zeigt. Die USA geben über 840 Milliarden USD im Jahr aus und die EU 300 Milliarden.
Militärischer Vergleich zwischen den USA und der EU / Grafik FMW

Hinweis: Die Zahlen für die EU sind Schätzungen und können je nach Quelle variieren. Die genaue Anzahl der Kampfflugzeuge und Panzer in der EU ist schwer zu bestimmen, da sie auf 27 Mitgliedstaaten verteilt sind.

Diese Tabelle verdeutlicht die signifikanten Unterschiede in Schlüsselbereichen wie Flugzeugträgern, Kampfflugzeugen und Panzern, die die Herausforderung für die EU unterstreichen, die USA im Verteidigungsfall vollständig zu ersetzen.

Identifizierung der kritischen Fähigkeitslücken der EU Verteidigung

Um die USA im Verteidigungsfall vollständig zu ersetzen, muss die EU erhebliche Fähigkeitslücken schließen. Im Bereich der strategischen Fähigkeiten mangelt es der EU an ausreichenden strategischen Lufttransportkapazitäten für die schnelle Verlegung großer Truppenkontingente und schwerer Ausrüstung über weite Distanzen. Die EU ist in diesem Bereich stark auf die USA angewiesen. Des Weiteren besteht ein Defizit im Bereich ISR (Intelligence, Surveillance, and Reconnaissance), insbesondere bei hochfliegenden, lang ausdauernden unbemannten Luftfahrzeugen und weltraumgestützten Systemen, die für eine umfassende Lageerfassung und Frühwarnung unerlässlich sind. Hier besteht eine signifikante technologische und operative Abhängigkeit von den USA. Auch im Bereich der militärischen Nutzung des Weltraums für Kommunikation, Navigation, Erdbeobachtung und Frühwarnung haben die USA einen deutlichen Vorsprung.

Im maritimen Bereich verfügt die EU über eine begrenzte Anzahl an Flugzeugträgern und amphibischen Angriffsschiffen, was ihre Fähigkeit zur Projektion von Seemacht und zur Durchführung amphibischer Operationen in entfernten Gebieten einschränkt. Im Gegensatz dazu verfügen die USA über deutlich größere Kapazitäten in diesem Bereich. Ebenso mangelt es der EU an der Fähigkeit zur Langstreckenprojektion und an Langstreckenraketen sowie strategischen Bombern in dem Umfang, wie sie die USA besitzen. Dies begrenzt die Fähigkeit der EU, Ziele in großer Entfernung präzise anzugreifen. Ein weiterer kritischer Bereich ist die integrierte Luft- und Raketenabwehr. Die EU benötigt umfassende Systeme zur Abwehr ballistischer Raketen, Marschflugkörper und moderner Flugzeuge. Deutschland hat hier mit der Initiative „Sky Shield“ begonnen, aber es bedarf weiterer Anstrengungen auf europäischer Ebene.

Sicherheitslücken der EU: Cyberabwehr, Nachrichtendienste und Munitionsmangel

Im Bereich der Cyberabwehr und Informationskriegsführung besteht ebenfalls ein Aufholbedarf. Die EU muss ihre Fähigkeiten zur Abwehr von Cyberangriffen und zur Durchführung eigener Operationen im Cyberraum weiterentwickeln. Eine stärkere Unabhängigkeit von US-amerikanischen Geheimdienstinformationen ist im Bereich der Nachrichtendienste und Frühwarnsysteme erforderlich, um eine autonome Entscheidungsfindung zu gewährleisten. Schließlich stellen die unzureichende Produktion und Bevorratung von Munition eine erhebliche Schwäche dar. Die aktuellen Produktionskapazitäten der EU reichen nicht aus, um den Bedarf im Falle eines größeren Konflikts zu decken. Die EU scheiterte beispielsweise an ihrem Ziel, der Ukraine bis zum Frühjahr 2024 eine Million Artilleriegeschosse zu liefern. Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines erheblichen Ausbaus der europäischen Rüstungsindustrie.

Kostenabschätzung für die notwendigen Aufrüstungen

Eine Studie des think tanks Bruegel schätzt, dass die EU kurzfristig einen zusätzlichen jährlichen Verteidigungsaufwand von mindestens 250 Milliarden Euro (was etwa 3,5 Prozent des BIP entspricht) benötigen würde, um Russland effektiv abzuschrecken und die militärischen Fähigkeiten der USA zu ersetzen . Makroökonomisch betrachtet entspräche dieser Betrag lediglich etwa 0,12 Prozent des EU-BIP zusätzlich zu den aktuellen Ausgaben, was durchaus realisierbar erscheint. Goldman Sachs Research geht von einem graduellen Anstieg der jährlichen Verteidigungsausgaben der EU um etwa 80 Milliarden Euro bis zum Jahr 2027 aus, was dann 2,4 Prozent des BIP der Eurozone entspräche. Diese konservativere Schätzung deutet ebenfalls auf erhebliche Kostensteigerungen hin. Der französische Präsident Macron forderte sogar eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3 Prozent des BIP . Es ist jedoch anzumerken, dass die öffentliche Unterstützung für substanzielle Erhöhungen über das derzeitige Niveau von etwa 1,9 Prozent des BIP hinaus möglicherweise begrenzt ist .

Bruegel ist eine 2004 gegründete, unabhängige wirtschaftswissenschaftliche Denkfabrik in Brüssel. Ihr Ziel ist es, durch faktenbasierte Forschung zur Qualität der Wirtschaftspolitik in Europa und weltweit beizutragen. Zu ihren Mitgliedern gehören EU-Mitgliedstaaten, internationale Konzerne sowie bedeutende europäische Finanzinstitutionen.

Die Kosten für spezifische Fähigkeitsbereiche können beträchtlich sein. Beispielsweise könnten 1.400 zusätzliche Panzer bei einem angenommenen Stückpreis von 28 Millionen Euro Gesamtkosten von etwa 40 Milliarden Euro verursachen, wobei Großbestellungen potenziell zu niedrigeren Stückpreisen führen könnten. Die Rekrutierung und Ausbildung von 300.000 zusätzlichen Soldaten würde ebenfalls erhebliche finanzielle Mittel erfordern.

Die Finanzierung der notwendigen Aufrüstungen stellt eine große Herausforderung für die EU-Mitgliedstaaten dar. Mögliche Finanzierungsmodelle umfassen die Aufnahme nationaler Schulden, die Nutzung des NextGenerationEU-Fonds sowie die Schaffung neuer EU-weiter Finanzierungsinstrumente. Auch die Ausgabe von „Verteidigungsanleihen“ wird diskutiert. Es wurde spekuliert, dass einige Mitgliedstaaten möglicherweise ihre Sozialausgaben reduzieren müssten, um Mittel für die Verteidigung freizusetzen.

Zeitlicher Rahmen für die Realisierung der Verteidigungsautonomie

Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, ihre Verteidigung bis spätestens 2030 deutlich zu stärken, wie im gemeinsamen Weißbuch zur europäischen Verteidigungsbereitschaft 2030 dargelegt. Der Strategische Kompass der EU sieht ebenfalls Maßnahmen bis zum Jahr 2030 vor, um die sicherheitspolitische und verteidigungspolitische Rolle der Union zu stärken. Experten sehen die nächsten vier Jahre (bis 2029) als entscheidend für die Festigung der transatlantischen Verteidigungskooperation an. Diese Zeitrahmen deuten darauf hin, dass die EU bestrebt ist, ihre Verteidigungsfähigkeit innerhalb des nächsten Jahrzehnts signifikant zu verbessern.

Mehrere Faktoren werden den tatsächlichen Zeitplan für die Erreichung der Verteidigungsautonomie beeinflussen. Ein entscheidender Faktor sind die industriellen Kapazitäten der europäischen Rüstungsindustrie. Es ist eine erhebliche Steigerung der Produktionsraten erforderlich, um die identifizierten Fähigkeitslücken zu schließen. Es gibt jedoch positive Anzeichen, wie die Erwartung, dass die europäische Produktion von Artilleriegeschossen die US-Produktion übertreffen könnte. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die politische Willenskraft und Einigkeit der EU-Mitgliedstaaten. Eine stärkere politische Integration und militärische Zusammenarbeit sind unerlässlich, um die Fragmentierung der europäischen Verteidigungspolitik zu überwinden. Unterschiedliche nationale Interessen und Bedrohungswahrnehmungen können den Fortschritt in diesem Bereich behindern. Die Verfügbarkeit der notwendigen finanziellen Mittel ist ebenfalls ein kritischer Faktor. Schließlich spielen auch technologische Entwicklungen und Investitionen in Forschung und Entwicklung eine wichtige Rolle bei der Modernisierung der europäischen Verteidigung.

20-Jahres-Plan: Europas Verteidigungs-Autonomie

Hinsichtlich des zeitlichen Rahmens lassen sich verschiedene Szenarien skizzieren. Kurzfristig (bis zu 5 Jahre) könnte der Fokus auf der Schließung der dringendsten Fähigkeitslücken und der Erhöhung der Produktionskapazitäten liegen. Mittelfristig (5 bis 10 Jahre) wäre der Aufbau umfassenderer Fähigkeiten und die Stärkung der strategischen Autonomie denkbar. Ein vollständiger Ersatz der USA im Verteidigungsfall ist jedoch wahrscheinlich ein langfristiges Unterfangen, das wohl eher 20 Jahre in Anspruch nehmen wird und stark von politischen Entscheidungen und kontinuierlichen Investitionen abhängt. Kurz- und mittelfristig wird es daher eher darum gehen, die Abhängigkeiten von den USA zu reduzieren und die europäische Resilienz in Sicherheitsfragen zu stärken.



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3 Kommentare

  1. Der 47. US-Präsident Donald John Trump und Staatspräsident Dr. Wladimir Putin haben sich telefonisch gegen einen 3. Weltkrieg ausgesprochen. Da zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht bekannt ist, wer Staatspräsident Dr. Putin folgen wird, spreche ich mich dafür aus, die Bundeswehr meines Landes Bundesrepublik Deutschland entsprechend aufzustellen. Mein Bundeskanzler Helmut Schmidt begründete seine Zustimmung zum NATO-Doppelbeschluss damit, daß ihm zum damaligen Zeitpunkt nicht bekannt war, wer KPdSU-Generalsekretär Leonid Breschnew folgen wird. Investitionen in Innovationen der Bundeswehr-Luftbetankung würden lt. Bundesverteidigungsminister a.D. Volker Rühe Sinn machen. Eine Satelliten-Politik zugunsten von Innovationen, mit dem Ziel, daß Satelliten Internationale Raumstation ISS-Erdbeobachtungspotentiale, sowohl im zivilen, als auch im nachrichtendienstlichen Bereich, erlangen, wäre ebenfalls konstruktiv/zielführend.

  2. Die enormen Summen für die Verteidigungsfähigkeit sind mit den Umstellungsprozessen in der Industrie nur ohne „wesentliche“ Inflation von 2% möglich. D.h. der Schwachsinn von Kanonen mit Butter und irrationalem Klimaschutz ist nicht möglich, die Inflation würde massiv angeheizt, die Kapitalmarktzinsen steigen erheblich und würgen die zivile Industrie ab, die die Rüstung bezahlen sollen. Nur nebenbei: wo sollen die Arbeitskräfte für Kanonen und Butter herkommen? Soll Asien unsere militärische Infrastruktur im Notfall oder unsere Bautätigkeit gewährleisten ? Der Un/Irrsinn des Paketes von Aufrüstung und Infrastruktur von CDUCSU und SPD wird deutlich. Ehrlicherweise könnte die AfD nur Schweiß und Tränen bieten.

  3. Satan 2, Poseidon, Hyperschallwaffen sowie tausende nuklearer Sprengköpfe und andere militärische „Gadgets“ machen die russische Föderation zu einer Nuklearmacht, deren Erfolgsdoktrin in nuklearer Handlungsfähigkeit und der Lust an der totalen Vernichtungsdrohung besteht. Da erscheinen die Verteidungsphantasien in der Bundesrepublik Deutschland doch eher „putzig“, da selbst hochperformante konventionelle Fähigkeiten in einem Konflikt mit einer imperialistischen Nuklearmacht nur dann erfolgsversprechend sein dürften, wenn „nukleare Garanten“ glaubhaft Solidarität signalisieren. Ob und inwieweit die USA oder Frankreich bzw. das United Kingdom als europäische Nuklearmaechte ihre eigene Haut zu Markte tragen werden, darf jedoch bezweifelt werden. Insofern hat das aktuelle Aufrüstungsprogramm das Potential sich alsr grösste Fehlinvestiton in der Geschichte Deutschlands zu erweisen: es darf eben nicht sein, was nicht sein soll!

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