Finanznews

Videoausblick: Realität in diesem Land

Angesichts massiver politischer und ökonomischer Erschütterungen (erstmals wird die Nachkriegsordnung grundsätzlich in Frage gestellt) gibt es in Deutschland ein munteres "weiter so"..

Das gestrige Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft ist symptomatisch für den Zustand der deutschen Gesellschaft: angesichts massiver politischer und ökonomischer Erschütterungen (erstmals wird die Nachkriegsordnung grundsätzlich in Frage gestellt) gibt es in Deutschland ein munteres „weiter so“, aschließlich sind wir doch Fußball- und Export-Weltmeister! Dass das nicht mehr fubnktioniert, zeigt sich (neben dem Fußball) schon in den immer schwächeren Daten der deutschen Wirtschaft, und das lastet bereits schwer auf dem Dax. Aber auch die Wall Street beginnt nun den Handelskrieg zu fühlen: gestern vor allem US-Banken wieder unter Druck, sowie die zuvor unendlich gestiegenen US-Tech-Werte im Nasdaq. Dass Trump in Sachen China gestern nicht die „nukleare Option“ gezogen hat, sorgt nur kurz für Beruhigung an den Märkten..



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

10 Kommentare

  1. Hallo Herr Fugmann,
    ich bin selbst mein Leben lang (25 Jahre) Unternehmen und höre immer sehr interessiert und Aufmerksam ihre sehr unterhaltsamen Kommentare.
    Heute haben sie allerdings mir wie aus dem Herzen gesprochen, was das pudern der großen Konzerne und deren selbstherrliche Vorstandsvorsitzende und ähnliche betrifft.
    Die Menschen die Deutschland durch Risikofreudigkeit und Unternehmertum den Hauptteil der deutschen Arbeitnehmer beschäftigen, haben leider keinerlei Lobby!

    Vielen Dank dafür.

  2. Das gleiche gilt für Österreich. Es gibt auch Privatinitiativen die ein Gegengewicht zur allmächtigen SVA verkörpern – letztendlich werden jedoch immer nur kleine Zugeständnisse gemacht. Ein Artikel aus dem Jahr 2012 der aktueller denn je ist und beweist, dass sich nichts verändert hat und sich auch nichts verändern wird. Ich, als selbstbetroffener, empfehle keinem jungen Menschen sich in Österreich selbständig zu machen. Es ist wie der Versuch in einem Boot ohne Ruder im rauen Ozean weiterkommen zu wollen. Vielleicht schafft man es ein paar Seemeilen, aber irgendwann kommt das Finanzamt und/oder die SVA und schlägt dir ein Loch in den Rumpf. Dann kann man noch versuchen das eindringende Wasser mit einem Küberl auszuschöpfen, aber der Untergang ist gewiss. Wir leben in einer Kleinunternehmerfeindlichen Kultur. Mega ist geil, oder? Wie geil, sieht man ja an der Steinhoff-Kika/Leiner Causa.
    https://kurier.at/politik/inland/versicherung-treibt-viele-selbststaendige-in-konkurs/770.057

  3. Lieber Herr Fugmann,
    Ihr Kommentar sprach mir aus der Seele.
    Wer in Deutschland ein Unternehmen gründet und führt – in meinem Fall eine GmbH mit 20-30 Angestellten – der bekommt den vollen Einsatz des bürokratischen Knüppels zu spüren.
    Tagtäglich.
    Von Geschäftsführerhaftung über endlose Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt, mit der Berufsgenossenschaft, mit dem Monster des Zertifizierungswahnsinns, Iso, QM, bis zu einer „Trittleiterbeauftragten“
    Mit der Zeit wird man mürbe und schaut mit zunehmender Fassungslosigkeit, wie die „Grossen“ hofiert werden und vor allem, wie umfangreich das Heer von Unwilligen, Lernfaulen, risiko-aversen mit gigantischen Staats- und Steuergeldern künstlich träge gehalten ruhiggestellt und alimentiert wird.
    Aufgeben ? – Nein.
    Meine Konsequenz war:
    Heraus aus dem Neid- und Jammerland !
    Schluss mit dem Hamsterrad – Wechsel in die Schweiz, Freude am Unternehmertum, Anerkennung meiner Arbeit und Stellung.
    Herzliche Grüsse

    1. @Segler, da haben Sie etwas richtig gemacht angesichts der Realität in Deutschland! Hierzulande sind Unternehmer Freiwild für das Finanzamt, dazu wir regulieren uns zu Tode – aber das sehr erfolgreich!

  4. ich habe bisher noch nie im Internet zur Kommentarfunktion gegriffen und habe mich bisher als Beobachter verstanden. Auch ich bin, zwar noch nicht lange aber, selbstständig. Komme auch ursprünglich aus dem Konzernbereich. Für mich persönlich ist das immer eine Freude ihnen zuzuhören und heute habe ich Sie als mein Sprachohr wahrgenommen. Ich bin zwar nicht in Deutschland geboren und bin erst mit 15 Jahren eingewandert, aber es tut mir in der Seele weh zuzusehen, wie die Bundesrepublik sich demontiert. Der Gesallschaftlliche zerfall im Leistungsbereich und Risikobereitschaft ist angsteinflößend. Es geht besonders im Konzernbereich nicht mehr um Vorankommen der Firma mit Hilfe von positiven Innovationen, sondern um die Selbstdarstellung und um die politische Spielchen. Der Status quo wird als heilig gesehen. Die wissenden werden verdrängt. Bei innovativen Gedanken werden nur negative Aspekte beleuchtet und die Ideen zerredet. Von der Mannschaft wird eine Änderungskultur verlangt, wobei die Führung nur weiterso Philosophie vorlebt. Und der beste Beispiel für unsere gesellschaftliche Haltung ist, so wie Sie es auch gesagt haben, die Kanzlerin und die Nationalmannschaft. Ich bin kein Schwarzseher und bin der Überzeugung, dass auch das sich ändern wird, da der jetzige Zustand wirtschaftlich nicht tragbar ist. Denn es gibt Länder, die es begriffen haben und es anders machen (siehe China).
    Das musste ich jetzt loswerden. :)

    Ich wünsche euch Allen noch einen schönen und erfolgreichen Tag. So, dass jeden von uns ein Teil dazu beiträgt, dass die Richtung wieder stimmt.

  5. Sehr geehrter Herr Fugmann

    Ich dachte sofort an die Illegalen, die nun für Zehntausende ihre Zähne saniert bekommen oder für Hunderttausende ihre selbstverschuldete HIV-Infektion.

    Gerade aktuell, für alle, die ihr Englisch aufbessern möchten, die gesamte Reihe von Stefan Molyneux ist hörenswert.

    Ein hochbegabter Syrer, der seine Familie aus Deutschland hinaus in Sicherheit bringen möchte und fragt, welches welches westliche Land ist noch eine Option für einen Atheisten?

    https://youtu.be/nCtj33-65VU

  6. Genialer Kommentar….Markus Fugmann findet endlich wieder dahin zurück, wo er mit der Finanzmarktwelt schon einmal war und was die Finanzmarktwelt so einmalig machte…..herzlichen Dank dafür!!!

  7. Hallo Herr Fugmann,

    sehr dickes Lob von mir für diese notwendige Zusammenfassung!
    Sie treffen den Nagel auf den Kopf!
    Wie bringen wir es fertig dass Ihr Video um 20.00 Uhr zu Beginn der Tagesschau läuft?

    Ah, sorry, die Öffentlich-Rechtlichen haben gerade keine Zeit, um Ihr Video zu cutten und einzutakten.
    Der Eintakter ist nämlich in…Fortbildung? Urlaub? Gleitzeit? Auszeit? Elternzeit? Im Facebook versumpft?

    Ja, wen wir Kleinunternehmer nicht alles durchfüttern in diesem Land – mit unseren Zwangsabgaben und Gebühren:
    die Öffentlich-Rechtlichen – siehe oben
    die Krankenkassen
    die Industrie- und Handelskammern mit ihren „Beraterstäben“
    die Landesmedienanstalten (falls Sie youtuber sind)
    Notare und Juristen (falls Sie eine GmbH gründen wollen)
    die Assekuranzwirtschaft
    Ämter, Stelllen, Regierungsbehörden, Gemeinden, Landkreise, Tourismusorganisationen (Kurbeitrag)…
    (…)

    Wer ist noch so dumm und macht Unternehmertum hier?
    Viel besser: halbstaatlich wirtschaften in Einig Durchfütterland.
    Kommen Sie zu Merkels Schröpf GmbH – ein Platz an der Sonne ist garantiert.

  8. In Dutzenden bewusst und überspitzt provokanten Beiträgen versuche ich seit vielen Monaten Veränderungen und Entwicklungen in den deutschen Gesellschaft und Politik zu thematisieren, die besonders alarmierend sind. Vor allem deswegen, weil sie bisweilen von der breiten Masse ignoriert wurden. Entweder mangels persönlicher Betroffenheit oder aber wegen angelernter, neurotischer Verhaltensmuster. Selbstgefälligkeit, arrogantes Überlegenheitsgefühl, Reflektionshemmungen, blindes Vertrauen… Ein ganzes Volk sonnt(e) sich in Unbekümmertheit auf einer immer stärker brökelnden Insel der vermeintlich Glückseligen.

    Und was ist gestern passiert? Eine satte, teils alternde teils unerfahrene und (politisch!!!) verunsicherte Fußballmannschaft scheidet aus dem Turnier aus und erspart sich damit ein beängstigendes Rachespiel gegen Brasilien im Achtelfinale. Gleichzeitig ist das der Startschuss für eine notwendige Neuausrichtung der Mannschaft, was ein ganz normaler und natürlicher Prozess ist.

    Nicht aber im deutschen Verständnis: da findet über Nacht ein erstaunliches Umdenken statt, alles wird in Frage gestellt, kaum jemand sucht nach Rechtfertigungen, es wird Klartext geredet, Parallelen zur Politik gebildet, von Jögi Merkel ist die Rede, der noch vor dem Turnier Sprüche ala „Wir schaffen es“ geklopft hat… Zeitungen, Radiosender, Experten, Foristen… Alle scheinen ähnliche Auffassungen zu teilen.
    Auch Herr Fugmann war dabei und brachte ein besonders kostbares Exemplar seiner unübertroffenen Videoausblicke hervor und berührte damit so viele Zuhörer.

    Ich als „echter“ Ausländer und Fussballfan, der naturgemäß eine etwas andere Sensorik für solche „historische Momente“ hat, will heute weder diskutieren noch streiten und schon gar nicht den Finger in die Wunde legen. Ich will nur etwas loswerden, was mir heute klargeworden ist:

    Deutschland ist in der Tat eine Fußballnation! Und zwar eine große!

    1. Kompliment @Petkov. Was für eine sprachliche Eloquenz – oder ist das bereits ein Pleonasmus? Für einen echten „Zugroasten“, wie wir Oberbayern scherzhaft bereits zu Deutschen nördlich des Weißwurst-Äquators zu sagen pflegen, eine unglaubliche Begabung. Wenngleich mancher Beitrag hin und wieder zu Reaktanz beim Konterpart führt – aus verschiedenen Gründen – dennoch ein beeindruckender Schreibstil!
      Gruß

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage