Von Michael Leist
Oft wird behauptet, dass die Charttechnik in Zeiten Notenbank-getriebener Spekulationen zu einer stumpfen Waffe geworden sei. Um diese Aussage zu evaluieren, wollen wir die mittels Charttechnik ermittelten Prognosen für den am 04.12.2014 veröffentlichten Artikel in der Rückschau betrachten. Hier wurden Aussagen zu vier verschiedenen Anlage-Objekten getroffen. Die Wahrscheinlichkeit, alle vier Preisbewegungen richtig zu bestimmen, liegt mathematisch bei 0,5^4 (Einhalb hoch vier) – oder anders gesagt bei 1 zu 16. Man würde also nicht erwarten, dass alle vier getroffenen Aussagen so eintreffen. Aber sehen Sie selbst.
Dax stand 9850 am 04.12.
Prognose 9450 (gap close) erreicht am 15.12.
Tief 9219 am 16.12.
Dow stand 17900 am 04.12.
Prognose fallend.
Tief 17067 am 16.12.
Gold stand 1204 USD am 04.12.
Prognose steigend.
Zwischenhoch 1238 USD vom 09.12. ; Hoch 1307 USD vom 22.01.
Euro/USD stand 1,24 am 04.12.
Prognose deutlich fallend (Hound of Baskervill signal)
Zwischentief 1,11 vom 25.01.; Tief 1,045 vom 15.03.
Fazit: Charttechnik kann kurzzeitige bis mittelfristige Ziele sechzehnmal besser bestimmen als bloßes Raten. Vorausgesetzt die betrachtete Datenlage für die Analyse ist gut gewählt und wird durch geeignete Marktindikatoren ergänzt.
Wer also am 04.12. der Aufforderung gefolgt ist, in Euro laufende Aktiengewinne in Gold zu konvertieren, hatte somit bis Mitte Januar den Aktienmarkt trotz vermeintlich einsetzendem Window-Effekt deutlich outperformed [siehe Abb.] und gleich auf mehrenden Ebenen alles richtig gemacht.
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