Indizes
VIX: Volatilitäts-Trader von US-Zinssenkung auf falschem Fuß erwischt
Im Vorfeld der US-Zinssenkung haben Trader so stark auf fallende Volatilität gesetzt wie seit 2011 nicht mehr. Das Put-Call-Ratio auf den VIX, den Volatilitätsindex der CBOE Börse, schoss am Montag um das 3,8-fache in die Höhe auf einen Wert von 2,49. Für jeden Call wurden also fast 2,5 Puts gekauft. Steigende Aktienkurse gehen in der Regel mit sinkender Volatilität einher. Doch nach der überraschenden Zinssenkung begann der Abverkauf an der Börse. Der Absicherungsbedarf der Trader könnte den Abwärtstrend noch verstärken.
Der VIX wurde als Instrument zur Messung der vom Markt erwarteten Schwankungsbreite des S&P 500 Index in den kommenden 30 Tagen entwickelt. Da niemand weiß, was „der Markt“ erwartet und man „den Markt“ auch nicht in Umfragen über seine Annahmen befragen kann, wurde als Maßstab die implizite Volatilität der S&P 500 Optionen gewählt. Denn die implizite Volatilität steigt, wenn die Optionsverkäufer in der Zukunft größere Risiken auf sich zukommen sehen.
Trader setzten verfrüht auf fallende Volatilität
Nachdem in der Vorwoche die Aktienkurse so stark einbrachen wie seit fast zehn Jahren nicht mehr, ging natürlich auch der Wert des VIX in die Höhe. Und das wiederum rief diverse Trader auf den Plan, die mittels gekauften Puts auf fallende Volatilität bzw. einen wieder fallenden VIX setzten. Dabei war der VIX am 2. März mit einem Stand von 33,42 Punkten und am 3. März mit 36,82 Punkten alles andere als ungewöhnlich hoch. Wer massiv auf einen fallenden VIX spekuliert, geht in einem so panischen Marktumfeld wie dem jetzigen enorme Risiken ein. 2001 lag der Höchstand bei 57,3 Punkten, 2008 bei 89,5 Punkten, 2015 bei 53,3 Punkten und 1987 bei 172,8 Punkten! Selbst 2018 lag der Index schon einmal bei 50,3 Punkten.
Durchaus denkbar ist, dass einige Marktteilnehmer Insider-Informationen besaßen und dachten, die am 2. März noch nicht bekanntgegebene Zinssenkung am 3. März würde die Märkte beruhigen und zu weiter steigenden Kursen führen. Das war ein Irrtum. Statt die Märkte zu beruhigen, beunruhigte sie die unerwartete und unüblich umfassende Zinssenkung der US-Notenbank. Die Aktienkurse, die sich anfänglich weiter nach oben bewegten, rauschten nach der Zinssenkung wieder in die Tiefe. Mit ihnen stieg die Volatilität wieder an.
Absicherungsbedarf könnte den Aktienkursverfall nun beschleunigen
Wahrscheinlich ist, dass die auf fallende Volatilität setzenden Marktteilnehmer nicht nur im VIX selbst engagiert waren, sondern auch Aktien-Put-Optionen im großen Stil verkauften. Denn wer von steigenden Kursen und fallender Volatilität ausgeht, kann dabei gleich doppelt verdienen. Die implizite Volatilität der verkauften Optionen würde sinken, somit auch ihr Preis, und die Aktienkurse würden sich vom Ausübungskurs entfernen, was den Optionspreis gleich ein zweites Mal unter Druck setzen würde.
Nun kam es anders. Wahrscheinlich werden die Marktteilnehmer ihre neuen Positionen nicht aussitzen wollen, während die Aktienkurse schnell sinken, sondern die Positionen schließen oder absichern wollen. Die Absicherung verkaufter Puts geschieht, indem der Optionsverkäufer den Basiswert leer verkauft, also die Aktien. Und je stärker der Aktienkurs fällt, umso mehr Aktien müssen verkauft werden, um die gleiche Option abzusichern. Den umgekehrten Fall erlebten wir vor einigen Wochen bei Tesla. Call-Verkäufer mussten immer mehr Aktien kaufen, um sich gegen den steigenden Kurs abzusichern, was den Kurs weiter ansteigen ließ und zusätzliche Käufe nötig machte. Eine sich selbst verstärkende Spirale.
Ganz so ausufernd wie damals bei Tesla wird es jetzt wohl kaum werden, da sich die Optionsverkäufer über zahlreiche Basiswerte verteilt haben werden. Doch zusätzlichen Verkaufsdruck dürften die Absicherungen auslösen. Übrigens: Die Fed senkte am 3. März nicht nur die Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte, sondern pumpte auch noch 120 Milliarden US-Dollar in den Repo-Markt. Davon 100 Milliarden in einem eintägigen Geschäft. Am Vortag waren es nur 53 Milliarden US-Dollar gewesen. 100 Milliarden US-Dollar waren das höchste Volumen in einem eintägigen Repo-Geschäft, das seit dem 1. Januar 2019 abgeschlossen wurde. Offensichtlich wollte die Fed sichergehen, dass die Aktienkurse in dieser Woche weiter steigen. Dieser Plan ging offensichtlich zunächst einmal nach hinten los.
Finanznews
Aktienmärkte: Buy the rumor, sell the fact? Videoausblick
Die Aktienmärkte heute morgen leicht schwächer, nachdem Biden seinen Stimulus-Plan vorgstellt hat. Buy the rumor, sell the fact?

Die Aktienmärkte heute morgen leicht schwächer, nachdem der neue US-Präsident Biden seinen Stimulus-Plan vorgestellt hat. Ist die Reaktion auf Bidens Plan das klassische „buy the rumor, sell the fact“-Schema? Man kauft also die Hoffnung, und verkauft dann, wenn die Hoffnung eintritt? Heute dürfte für die Aktienmärkte auch der kleine Verfall eine Rolle spielen, denn der Bestand an Call-Optionen ist gigantisch. Die Fed hat in Gestalt von Jerome Powell klar gestellt, dass die Zinsen nur dann angehoben würden, wenn die Inflation deutlich über 2% schießen würde. Und in Deutschland drohen Verschärfungen des Lockdowns, was den Dax aber bisher nicht wirklich interessiert – obwohl damit die optimistischen Wirtschafts-Prognosen obsolet wären..
Werbung: Traden Sie smart mit Capital.com: https://bit.ly/316AkWq
Indizes
DAX daily: Der Dax startet schwächer zum Wochenabschluss

Der Dax startet heute mit Abschlägen in den Handel. An der 14.000er Marke geht ihm immer wieder die Puste aus – ist die Hürde zu hoch? Der deutsche Leitindex hadert im gestrigen Handel mehrfach mit der 14.000er Marke, kann sie zeitweise sogar überwinden. Angetrieben wurde der Dax einerseits von guten Konjunkturdaten aus China, andererseits durch eine freundliche Wall Street. Bei der Aussicht auf noch mehr fiskalische Erleichterungen und einem 2 Billionen Hilfspaket ist es wenig überraschend, dass sich die Aktienmärkte auf dem hohen Niveau halten. Damit würde die US-Regierungen erneut Billionen an Stimulus bereitstellen. Die Grundstimmung an den Aktienmärkten bleibt dadurch euphorisch. Das hat auch den deutschen Leitindex dazu verleitet über die Marke von 14.000 Punkten zu springen.
Aus Sicht der Aktienmärkte fällt allerdings auf, dass die scheinbar grenzenlose Geldflut die Anleger nur noch bei Laune hält, aber keine großen Bewegungen mehr auf der Oberseite auslöst. Im Gegensatz dazu hat der Einbruch beim deutschen BIP von 5 Prozent sowie die schwachen US-Arbeitsmarktdaten auch keinen negativen Effekt auf die Kurse. Zum Börsenschluss stand ein Plus von 49 Punkten (0,35%) und ein Schlusskurs bei 13.988 zu Buche. Für ein weiteres Signal in Richtung neuer Rekordstände müsste der Dax aber einen Tagesschlusskurs über der 14.000 erzielen. Die Richtungsentscheidung ist demnach noch nicht gefallen.
News und fundamentale Daten
Zum Wochenabschluss sehen wir nochmal ein paar sehr interessante Wirtschaftsdaten, zudem startet die Bilanzsaison mit den ersten Finanztiteln. Den Auftakt machen die Handelsbilanz der Euro-Zone um 11:00 Uhr. Danach gilt das Augenmerk der Anleger den US-Einzelhandelsumsätzen um 14:30 Uhr. Der Konsum ist das Herzstück der US-Wirtschaft, daher gilt den Daten eine besondere Aufmerksamkeit. Entsprechend könnten die Zahlen für Bewegung sowohl in den US-Indizes, als auch im Dax sorgen. Zeitgleich werden außerdem der NY Empire State Herstellungsindex sowie der Erzeugerpreisindex veröffentlicht. Anschließend folgen die Daten der US-Industrieproduktion. Schließlich erscheinen um 16:00 Uhr noch die Konsumentenerwartungen und das Verbrauchervertrauen der Uni-Michigan. Darüber hinaus berichten die drei großen Finanzhäuser JPMorgan, Wells Fargo und Citibank ihre Quartalszahlen. Ungeachtet der Wirtschaftsdaten steht heute noch der kleine Verfall auf der Agenda. Dabei verfallen an den Terminbörsen die Optionen auf Aktien und Indizes.
Die wichtigen Marken für den Handelstag im Dax
Der deutsche Leitindex wird heute schwächer in den Handel starten, vorbörslich notierte er bereits 100 Punkte tiefer. Die US-Futures verkaufen die guten News der Biden-Rede ab, dass zieht wiederum den Dax mit nach unten. Im frühen Handel rutscht der Index sogar unter die Marke von 13.900.
Damit hat er das Tagestief vom 13.01. bei 13.868 erreicht. An dieser Stelle sollte der Kurs wieder drehen, ansonsten geht es zur wichtigen Unterstützungszone bei 13.800. An der Unterkante der Range könnte eine kurzfristige Richtungsentscheidung fallen. Unterhalb der Zone bei 13.800/770 trübt sich das Bild ein und es droht ein Abrutschen bis zur nächsten markanten Unterstützung bei 13.600.
Kann sich der Dax allerdings über der 13.800 halten, dann dürfte sich die Seitwärtsrange der letzten Tage fortsetzen. Folglich könnte es wieder in Richtung der 14.000er Marke gehen. Den ersten Gegenwind könnte der Dax in dem Bereich bei 13.930/950 erhalten. Durchbricht er die Zone, dann könnte es zu einem erneuten Versuch an der 14.000 kommen. Oberhalb von 14.000 befinden sich weitere Widerstände am gestrigen Tageshoch bei 14.030, dem Gap bei 14.049 und der 127,2 Extension bei 14.115.
Der Börsen Jäger
Haben Sie Interesse an konkreten Trading-Ideen, dann werfen Sie doch einen Blick auf unseren neuen Service „Der Börsen Jäger“. In dem kostenlosen Börsenbrief nehme ich Sie mit auf die Jagd und vermittle interessante Anregungen zu fundierten Handelsmöglichkeiten sowohl für die bekannten Indizes und Aktien, als auch für die Devisen- und Rohstoffmärkte.
Dax Unterstützungen (US):
13.868 – Tagestief 13.01.
13.806 – Tagestief 11.01.
13.600/630 – US-Zone
13.566 – Tagestief 05.01.
Dax Widerstände (WS):
13.948 – mehrfacher WS / US
14.000 – psychologische Marke
14.049 – Gap 08.01.
14.115 – 127,5 % Extension
14.131 – Tageshoch 08.01.
14.201 – 261,8 % Extension
Disclaimer
Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.
Finanznews
Aktienmärkte: Euphorie – aber das ist die größte Gefahr! Marktgeflüster (Video)
Die Aktienmärkte weiter in Euphorie: viele Indizes mit neuen Allzeithochs. Aber da ist eine Gefahr, die die Märkte vielleicht nicht auf dem Zettel haben..

Die Aktienmärkte sind weiter in Euphorie: der Dax, aber auch die viele Indizes der Wall Street heute mit neuen Allzeithochs. Was soll schon schief gehen: die Fed und andere Notenbanken bleiben auf dem Gaspedal, dazu nun noch das erwartete große Stimulus-Paket der neuen US-Regierung unter Biden. Wo also ist das Risiko für die Aktienmärkte, speziell für die über-bullische Wall Street? Das größte Risiko dürfte der neue US-Präsident sein, der zwar viel Stimulus verspricht, aber der eben auch (anders als Trump) einem viel härteren Lockdown auch in den USA den Weg bereiten könnte. Noch härtere Lockdowns nämlich sind der aktuelle Trend schlechthin: Frankreich verhängt eine Ausgangssperre ab 18Uhr, in Deutschland überlegt man gar, den Nah-und Fernverkehr einzustellen aus Sorge um die aggressive Corona-Mutation..
Werbung: Traden Sie smart mit Capital.com: https://bit.ly/316AkWq
-
Finanznewsvor 7 Tagen
Gold: Warum geht es bergab? Marktgeflüster (Video)
-
Gold/Silbervor 5 Tagen
Gold, Silber & Platin: Haben Edelmetalle ein Tor zur Hölle aufgemacht?
-
Aktienvor 4 Tagen
Wirecard-Aktie: Action beim Zombie – die Illusion vernebelt den Verstand
-
Finanznewsvor 2 Tagen
Börse: Kommt die Agflation? Marktgeflüster (Video)
-
Bitcoinvor 4 Tagen
Börse extrem: Fallende Preise, steigende Preise! Marktgeflüster (Video)
-
Finanznewsvor 3 Tagen
Aktienmärkte: Jahrzehnt der Aktie – oder Stagflation? Marktgeflüster (Video)
-
Finanznewsvor 21 Stunden
Aktienmärkte: Euphorie – aber das ist die größte Gefahr! Marktgeflüster (Video)
-
Finanznewsvor 4 Tagen
Bitcoin, Gold, Aktienmärkte: Wo sind die Käufer? Videoausblick