Volkswagen will weitere 800 Millionen Euro in Rivian investieren – also in jene E-Auto-Hersteller, der immer wieder mit enttäuschenden Auto-Verkäufen auffällig wurde! Ist das Geld-Versenken mit Ansage?
Volkswagen: Weitere 800 Millionen für Rivian
Während sich in den USA das politische Umfeld für die Automobilbranche mit dem Wahlsieg Donald Trumps verändern dürfte, bekräftigt Volkswagen die E-Auto-Pläne mit dem Tesla-Herausforderer Rivian Automotive. Darüber berichtet Bloomberg.
Die Wolfsburger stocken ihr diesbezügliches Investment um 800 Millionen Dollar auf, wie beide Unternehmen am Dienstagabend mitgeteilt haben. Die Kooperation mit dem Hersteller aus dem kalifornischen Irvine zur gemeinsamen Entwicklung batteriebetriebener Fahrzeuge wurde bereits im Juni bekannt gegeben – mit einem ursprünglich vorgesehenen Investment von bis zu 5 Milliarden Dollar.
Die Nachrichten zum Joint Venture dürften die Bedenken zum Cashburn bei Rivian mindern. Im nachbörslichen New Yorker Handel stiegen die Aktien des US-Unternehmens am Dienstag um 14% auf knapp 12 Dollar. Seit Jahresbeginn hatten die Aktien von Rivian jedoch um 55% nachgegeben.
Die VW-Aktie notierte vormittags 0,8% im Minus bei 86 Euro.
Das Joint Venture Rivian and VW Group Technology LLC soll von einer Doppelspitze geleitet werden, wie beide Seiten nun mitgeteilt haben. Sie besteht aus Rivian-Softwarechef Wassym Bensaid und Carsten Helbing, dem Technologiechef von Volkswagen.
“Dies ist eine Beschleunigung unserer Pläne für die Zukunft“, sagte Bensaid im Bloomberg-Interview im Büro von Rivian in Palo Alto.
Volkswagen will 2027 Fahrzeuge mit vom Joint Venture optimierter Technologie auf den Markt bringen. Die Unternehmen wollen außerdem ein völlig neues softwarebasiertes Fahrzeug mit Technologie entwickeln, die sie letztlich an andere Autohersteller lizenzieren wollen.
Ein Prototyp, der einer kleinen Gruppe von Reportern in Palo Alto vorgestellt wurde, integriert die Softwarearchitektur von Rivian in ein Volkswagen-Testfahrzeug. Es wurde laut Bensaid von den Ingenieuren des Joint Ventures in einem Zeitraum von zwölf Wochen ausgestattet.
Laut Carsten Helbing, der auch als Chief Operations Officer des Joint Venture fungiert, soll die Technologie in ähnlichem Tempo auf die Serienmodelle von Volkwagen übertragbar sein. Diese Art der beschleunigten Entscheidungsfindung und des Entwicklungszeitrahmens sei ein Nebeneffekt der Zusammenarbeit mit einem kleineren und flexibleren Partner wie Rivian.
“Für uns war das Beeindruckende die Geschwindigkeit und das Tempo der Umsetzung”, sagte Helbing im Bloomberg-Interview. “Die Absicht ist, dieses Tempo beizubehalten.“
Nächstes Milliarden-Grab?
Rivian betrachte das Joint Venture als Chance, durch die Größenvorteile des Wolfsburger Partners Einsparungen zu steigern, so Bensaid. Dies soll die eigenen Margen verbessern. Auch bei der neuen Volkswagen-Marke Scout soll Technologie des Rivian-Joint-Ventures zum Einsatz kommen.
Der angeschlagene Volkswagen-Konzern wiederum fordert von seinen Mitarbeitern, Lohnsenkungen zu akzeptieren, während man noch kürzlich noch Milliarden an Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet hatte. Das Invest in Rivian könnte sich angesichts der schwahen Nachfrage nach E-Autos als nächstes Milliarden-Grab erweisen..
FMW/Bloomberg
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Allerspätestens wenn bei VW die KI das Management endgültig übernommen haben wird, wird die VW-Aktie in kürzester Zeit explodieren. Wer jetzt nicht in VW investiert, der hat doch sämtliche Schüsse überhört; für jegliche Art von Nebenwirkungen wird jedoch in keinem einzigen Fall gehaftet. ;-)
@Ludger
Nicht nur bei VW.
Wenn KI nicht bald sämtliche politische Parteien übernimmt, sehe ich schwarz.