Immobilien

Danke an Merz´ "Sondervermögen" Vonovia, LEG Immobilien, Tag Immobilien, Aroundtown im Absturz – der Grund

Die Aktien von Vonovia, LEG Immobilien, Tag Immobilien und Aroundtown stürzen deutlich ab. Dies liegt am 500 Milliarden Euro-Sondervermögen.

Vonovia-Fahnen. Foto: Vonovia / Simon Bierwald

WOW! 500 Milliarden Euro Sondervermögen (Sonderschulden) hat Friedrich Merz vorgestern verkündet, eine Einigung zwischen CDU und SPD. Das Geld soll in Infrastruktur fließen. Wer genauer hinschaut, sieht im Papier: Letztlich wird das Geld wohl breit gestreut in so ziemlich alle Wunschprojekte, die man sich vorstellen kann. Auf jeden Fall dürfte es ein Konjunktur-Stimulus werden. Die Börse feiert. Der Dax ist seit Dienstag Abend um 3,6 % gestiegen, der MDax sogar um 6,97 %. Aber nicht alle Unternehmen an der Börse profitieren. Die Immobilienbranche leidet deutlich. Die Aktien von Vonovia, LEG Immobilien, Tag Immobilien und Aroundtown sind dick im Minus.

Im Chart haben wir es gut dargestellt: Während die Rendite für zehnjährige deutsche Bundesanleihen seit Dienstag Abend ansteigt (von 2,50 % auf 2,84 %), und während die 30-jährige Laufzeit von 2,84 % auf 3,11 % zulegt, leiden die Immobilien-Aktien wie Vonovia, LEG Immobilien, Tag Immobilien und Aroundtown. Die Renditen für Staatsanleihen steigen, weil dieser neue Geldregen für die nächste Bundesregierung über eine massiv ansteigende Staatsverschuldung finanziert werden muss. Der schnelle Drang nach viel mehr Geld treibt den Preis für Geld in die Höhe, also den Zins. Und am freien Markt sieht man dies sofort in Form sinkender Anleihepreise, was die Renditen hochspringen lässt.

Was hat das jetzt zu tun mit Vonovia, LEG Immobilien, Tag Immobilien und Aroundtown? Immobilienkonzerne arbeiten in der Regel für neue Projekte und bei Umschuldungen mit lang laufenden Krediten oder Anleihen. Und die sind gekoppelt an die deutschen Anleiherenditen. Daher eröffnen die aktuell steigenden Anleiherenditen die Aussicht auf deutlich teurere Kreditzinsen für die Immobilienbranche, eine klare Belastung für die Aktien der Unternehmen. So sorgt Friedrich Merz ungewollt dafür, dass die Aktien von Vonovia, LEG Immobilien, Tag Immobilien und Aroundtown aktuell massiv leiden. Seit Dienstag Abend verlieren die vier Aktien um 11,14 %, 8,3 %, 9,14 % und 7,64 %. Wie gesagt, und das mitten in einer großen Rally am Gesamtmarkt. Diese vier Aktien zeigen eine der Schattenseiten des neuen Mega-Sondervermögens.

Grafik vergleicht die Aktien von Vonovia, LEG Immobilien, Tag Immobilien und Aroundtown mit der deutschen Anleiherendite

Eine weitere Schattenseite, die wohl gerade bei der SPD niemand sehen möchte: Die langfristig zu tragende Zinslast der Steuerzahler steigt durch deutlich höhere Anleiherenditen massiv an. Spätere Generationen zahlen die Zeche, wenn die neue Regierung demnächst munter drauf los Geld ausgeben wird für Lieblingsprojekte von A-Z, und für das dringend benötigte Stopfen von Löchern, siehe Rente, Pflegeversicherung uvm. Denn schließlich kann man letztlich so ziemlich alles als Infrastruktur-Investition deklarieren. Hauptsache, man kommt schnell ran an die großen Fleischtöpfe. Auf einen Zeitraum von zehn Jahren sollen es insgesamt 500 Milliarden Euro werden, die in „Infrastruktur“ investiert wird.

Übrigens: Weiter fallende EZB-Zinsen dürfte für die Aktien von Vonovia, LEG Immobilien, Tag Immobilien und Aroundtown eher eine geringere Rolle spielen. Wenn die neue Schuldendynamik am freien Anleihemarkt die Renditen bestimmt und sinkende EZB-Zinsen als Argument bei Seite schiebt, leiden die Immobilienaktien weiter.



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2 Kommentare

  1. Moin, moin,

    das Basisproblem liegt m.E. in der Standortgebundenheit von Immobiliengesellschaften.

    Wenn man unterstellt, dass die Staatsausgaben immer mehr aus dem Ruder laufen, die Einnahmen nicht unendlich erhöht werden können (ggf. sogar rückläufig), dann bleiben nur neue Schulden oder weitere (Sonder- bzw. „Einmal“-) Abgaben.

    Draus folgt zwangsläufig die Suche nach den „starken Schultern“ (=Sozislang) oder einfacher gesagt, wem können wir noch in die Tasche greifen für unsere Weltrettungspläne und sonstige gute Ideen.

    Und nun die Kernfrage. Wer sollte da noch bereit sein, sein Geld in der BRD, insbesondere in Unternehmen mit unflexiblem Standort zu stecken?

  2. hallo asyoulike ;)
    bei mir sitzt gerade eine langjährige Pflegekraft nach Paragraf „schießmichtot“ am Küchentisch und weint dicke Tränen. Zu viel Arbeit, zu wenig Geld. Äh, ja…
    Während unserer blabla-Unterhaltung fällt beiläufig von ihrer Seite der Hinweis, dass Vonovia der Vermieter ihrer Kundin, einer tauben alten Dame ist, ca. 91 Jahre alt und seit gestern 10 Uhr 12x mindestens per Handy kontaktiert und Antwort erbeten. Es erfolgt keine Reaktion. Seit 25 Stunden keinerlei Lebenszeichen von ihr, kein Rückruf, kein nichts. Der Chef der Pflegeeinrichtung ist sehr engagiert und kümmert sich sehr um seine Angestellten. Diese Angestellte, erfahrene Pflegekraft hat normalerweise Schlüssel, aber leider in diesem Fall nicht. Die Frau sitzt jetzt hier am Küchentisch, ist sehr besorgt, denn das ist sie so nicht gewöhnt. Weil wir länger beisammen sitzen, plaudert sie bei Tee und Zigarette munter drauf los. Der Vermieter Vonovia, der Eigentümer der Aktiengesellschaft Friedrich Merz und der dort im Haus als Hausmeister angestellte Hausmeister Typ Brutalo. Er wollte die zum Termin erschienene Kraft nicht ins Haus lassen und bedrohte sie sogar. Am liebsten hätte er ihr nach Schilderung des Hergangs unter den Rock gegriffen, mindestens sowas…
    wass soll frau oder mann dazu noch sagen? Ich bin einfach nur sprachlos.

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